ÖBB erwarten wenig Streik-Auswirkung
WIEN/LINZ. Im Personenverkehr werde der Streik der deutschen Lokführer wenig Auswirkung haben, sagen die heimischen ÖBB. Im Güterverkehr sieht das allerdings anders aus.
Für Bahnfahrer in Österreich werden sich die Auswirkungen des längsten Streiks in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB) in engen Grenzen halten - was den Bahnverkehr innerhalb Österreichs betrifft. Bei Reisen nach Deutschland seien unbedingt die aktuellen Infos einzuholen, teilen die Bundesbahnen am Montag mit. An relevanten Bahnhöfen wie Salzburg oder Wien werden zusätzliche ÖBB-Mitarbeiter die Kunden informieren. Vom Streik betroffene Kunden bekommen ihr Ticket kostenfrei voll erstattet, dies gelte auch für Sparschiene Tickets.
Tickets mit Zugbindung für Deutschland werden bei Bedarf und Möglichkeit umgeschrieben auf einen anderen Tag. Bei Fahrten nach Deutschland, die wegen des Streiks nicht angetreten werden können, wird das Ticket ohne Gebühren erstattet.
Nicht betroffen sind Ost-West-Züge über das deutsche Eck, weil sie von ÖBB-Lokführern geführt werden. Auch die ICE-Verkehre über Passau nach Flughafen Wien sollen in Österreich und in Deutschland großteils planmäßig laufen. Die Railjets zwischen Wien und München über Salzburg werden planmäßig gefahren, ebenso die EC-Verkehre von Italien über Innsbruck nach München. Der Nachtzug Rom - Innsbruck - München und umgekehrt wurde seitens der DB garantiert und fahre planmäßig, versichern die ÖBB.
Komplett ausfallen werden die Nachtzüge von Wien - Hamburg und Wien - Düsseldorf. Die ÖBB haben eine Ersatzbeförderung von bzw. bis Passau eingerichtet.Teilweise vom Streik betroffen sind die EC-Verkehre Tauern/Ennstal über Salzburg, von Linz nach Frankfurt, die EC-Verkehre Zürich/München über Bregenz und Lindau, die IC-Züge von Innsbruck nach Münster und der Zug von Wien nach Berlin.
Die Bundesbahn stehe mit der DB Netzzentrale in dauerndem Kontakt, um etwaige Auswirkungen auf das ÖBB-Netz zu minimieren. Die Informationen werden auf die ÖBB-Homepage www.oebb.at gestellt.
Verlagerungen im Gütertransport
Anders ist die Situation im Güterverkehr. Hier arbeiten heimische Unternehmen mit Hochdruck daran, Verkehre auf die Straße zu verlagern, um die Liefertermine einzuhalten. Da die Personenzüge - besonders im Fall eines Streiks - Vorrang haben, rechnen Experten auch dort mit Auswirkungen, wo private Eisenbahnverkehrsunternehmen im Einsatz sind. Sie würden nicht abgefertigt, oder bekämen keine Trassen zugewiesen. Der Umschlagsterminal München habe Montagmittag schon keine Transporte mehr angenommen. Dabei war Streikstart im Güterverkehr erst um 15 Uhr. Schnell sind in so einem Fall aber die Abstellflächen und Gleise voll - zusätzliche Verkehre würden nicht angenommen, heißt es.