Ochsner Wärmepumpen baut in Haag Schritt für Schritt aus
STADT HAAG. Traditionsanbieter profitiert von Partnerschaft mit Stiebel
Nach schwierigen Jahren scheint der Wärmepumpenbauer Ochsner nun auf der Erfolgsstraße zurück zu sein. Die vergangenen beiden Geschäftsjahre brachten "die besten Ergebnisse, die wir je hatten", sagt Firmenchef und mehrheitseigentümer Karl Ochsner. Ochsner ist seit wenigen Wochen auch Mitglied des ÖBB-Aufsichtsrats, nominiert von der FPÖ.
Der Wärmepumpenpionier hatte lange kein Angebot im Einstiegssegment. Das hat sich geändert. In diesem Segment, gibt Ochsner zwar zu, seien die Margen knapp. Der Einstieg des strategischen Partners Stiebel Eltron mit 35 Prozent im Jahre 2013 habe aber geholfen, mit den Kosten herunter zu kommen. So gebe es eine Einkaufskooperation bei Schlüsselkomponenten und gemeinsame Aktivitäten in der Forschung. Allein der gemeinsame Einkauf bringe mehr als 500.000 Ersparnis, so Ochsner.
Zwischen 2011 und 2013 war Sanierer Erhard Grossnigg Teilhaber bei Ochsner. Der strategische Partner – wie Ochsner selbst ein Familienunternehmen – passe aber besser, sagt der 43-Jährige. Stiebel mit Zentrale in Niedersachsen ist auch Kunde – obwohl beide im Privatkundenbereich gleichzeitig Wettbewerber sind.
Fünf Millionen Ausbau
Ochsner erweitert seit 2016 die Zentrale in der Stadt Haag schrittweise. Neben Produktion und Logistik kommen noch Bürokapazitäten dazu. In Summe werden bis 2021 bis zu fünf Millionen Euro investiert. "Wir sind bodenständig, in dem was wir machen."
Das Geschäft laufe vor allem im Hauptmarkt Deutschland und in der Schweiz gut. "In beiden Ländern sind wir stärker gewachsen als der Markt." In Deutschland sieht der älteste von drei Brüdern, der als einziger in den Familienbetrieb eingestiegen ist, viel Potenzial. Während in Österreich im Neubaubereich je nach Region zwischen 50 und 80 Prozent Wärmepumpen installiert würden, liege der Anteil in Deutschland bei 20 Prozent. Dort sei Gas und Fernwärme weit verbreitet. Bei erneuerbaren Energien seien die heimischen Installateure technologisch weit voraus.
20 Prozent Umsatzplus
Von 2016 auf 2017 sei der Umsatz von 27,7 auf 33,5 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis habe sich im gleichen Zeitraum von 1,45 auf 2,18 Millionen Euro erhöht. "Wir konnten das Ergebnis trotz des starken Umsatzwachstums stärken", sagt Ochsner, der seit 2012 in der Geschäftsführung sitzt. Die Eigenkapitalquote liege bei über 50 Prozent, es gäbe keine langfristigen Bankschulden. Von den 180 Mitarbeitern inklusive Vertriebstöchter sind 100 am Produktionsstandort in Haag beschäftigt.