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Oberösterreichische Firmen verlassen Wiener Börseparkett

Von Alexander Zens, 15. September 2014, 00:05 Uhr
Oberösterreicher verlassen das Wiener Börseparkett
Der Gussteileerzeuger Gruber & Kaja in St. Marien gehört zur HTI-Gruppe, die von der Börse genommen wird. Bild: Werk

WIEN. Die Hauptaktionäre von BWT aus Mondsee und HTI mit Sitz in St. Marien wollen ihre Unternehmen von der Börse nehmen. Privatanleger sollten nun genau darauf achten, wie sich die Kurse entwickeln – vor allem bei BWT. Wenn die restlichen Aktionäre hinausgedrängt werden, sind Gerichtsverfahren so gut wie fix. Für die Wiener Börse sind die insgesamt vier Abgänge, die in den kommenden Wochen anstehen, unerfreulich. Der Streubesitz ist zuletzt dennoch gestiegen.

In den kommenden Wochen sollen vier Unternehmen von der Wiener Börse verschwinden. Die beiden prominentesten sind der Wasseraufbereiter BWT aus Mondsee und der Autozulieferer HTI mit Sitz in St. Marien.

Am spannendsten wird die Sache bei BWT. Firmenchef Andreas Weißenbacher will zuerst von rund 75 auf 90 Prozent der Anteile aufstocken. Er bietet dafür 17 Euro pro Aktie. Wenn er die 90 Prozent erreicht, kann er laut Gesetz die restlichen Aktionäre hinausdrängen (Squeeze-Out).

Seit Weißenbachers Ankündigung am 27. August ist der BWT-Aktienkurs von 16 auf 18 Euro gestiegen. Investoren haben sich eingekauft. "Es hat sich eine Szene gebildet, die sich rund um einen Squeeze-Out schnelles Geld erhofft", sagt Anlegerschützer Wilhelm Rasinger. Weißenbacher könnte dazu gezwungen werden, sein Angebot zu erhöhen. Was sollen Kleinanleger tun? Der Preis von 17 Euro sei fundamental in Ordnung, sagt Rasinger: "Die Frage ist, wie die Spekulation ausgeht." Es könnte auch sein, dass Weißenbacher die Komplettübernahme doch nicht gelingt und der Preis wieder unter 17 Euro fällt.

Wenn es zum Squeeze-Out kommt, werden der Unternehmenswert und damit der Abfindungspreis für die restlichen Aktionäre in einem Gutachten ermittelt. Weil es verschiedene Bewertungsmethoden gibt, sind Gerichtsverfahren, in denen die verbliebenen Anleger einen höheren Preis erwirken wollen, die Regel. Derzeit laufen etwa noch Verfahren in den Fällen Bank Austria (Übernahme durch UniCredit) und AUA (Lufthansa). Es ist auch bei BWT und HTI von so einer Entwicklung auszugehen.

Sanierer wollen 100 Prozent

"Bei HTI haben die Anleger ohnehin schon viel Geld verloren", sagt Rasinger. Das Unternehmen wird nun zu 92 Prozent von zwei Investmentfirmen aus England und Deutschland kontrolliert, die es sanieren wollen. Einen Abfindungspreis gibt es noch nicht. Die Aktie rutschte in fünf Jahren von mehr als zehn Euro auf 1,30 Euro.

Die anderen Börse-Abgänge sind die MTH Holding des Ex-ÖVP-Politikers Josef Taus und der US-Glücksspielkonzern Century Casinos. MTH ist in einem nicht regulierten Marktsegment. "Da sind die Anleger dem Hauptaktionär total ausgeliefert", sagt Rasinger. Taus kündigte ein Angebot für den Streubesitz (ein Prozent) an. Bei der an der Nasdaq gelisteten Century Casinos endet das Zweitlisting in Wien am 23. September.

***

Abgänge „unerfreulich“ für Kapitalmarkt

WIEN. Die Wiener Börse betont aber, dass der Streubesitz heuer deutlich gestiegen ist

Dass gleich vier Unternehmen die Wiener Börse verlassen dürften, wirft kein gutes Licht auf den österreichischen Kapitalmarkt. Jedoch handelt es sich bei den betroffenen Aktien mittlerweile um Randwerte, die in Nebensegmenten notieren – auch wenn etwa BWT mit rund 500 Millionen Euro Umsatz ein relativ großes Unternehmen ist.

Abgänge seien nie erfreulich für die Börse, sagt Stefan Maxian, Chefanalyst der Raiffeisen Centrobank (RCB): „Die Titel, um die es geht, wurden zuletzt aber wenig gehandelt.“ So sieht das auch Anlegervertreter Wilhelm Rasinger.

Belebung durch FACC, Raiffeisen

Heuer gab es an der Wiener Börse außerdem schon positive Ereignisse – Börsengänge des Innviertler Luftfahrtzulieferers FACC und des Immobilienkonzerns Buwog sowie Kapitalerhöhungen der Raiffeisen Bank International und des Baukonzerns Porr. Die Streubesitz-Kapitalisierung ist dadurch laut Wiener Börse stark gestiegen (netto um 1,7 Milliarden Euro, wenn man die Abgänge gegenrechnet).

Insgesamt hätten Unternehmen heuer bereits frisches Kapital in Höhe von 3,1 Milliarden Euro an der Börse aufgenommen, sagt Börsechefin Birgit Kuras. Das sei mehr als in den vergangenen beiden Gesamtjahren zusammen.    (az)

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.09.2014 14:54

für Aktionäre leidet die Wiener Börse ..
ich hatte es vorausgesagt dass es der Börse nicht gut tut ...

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 15.09.2014 15:08

..... dass auch die Fekter nicht zu Ihnen Fragen ging , ich versteh das nicht !
was hat ein Squeez-out mit Steuern zu tun ! ?? Vor allem welchen.?

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 15.09.2014 17:41

...oder besonders die Normalsparer und sollen die alles schultern?

Wenn manche Börsenfirmen mit neuen Aktien die Dividenden der Anleger begleichen, wirds einmal ein böses erwachen geben.

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