Nationalbank holt Goldreserven nicht früher zurück
LONDON/WIEN. In London lagern noch 75 Prozent von Österreichs Gold – Britische Vodafone überlegt Sitzverlegung.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) will die in London gelagerten österreichischen Goldreserven – das sind 75 Prozent – trotz des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU nicht rascher oder komplett aus London zurückholen. Das Rückholen von Teilen der Goldreserven Österreichs basiert auf Empfehlung des Rechnungshofes.
Man halte am bisherigen Fahrplan fest, bis 2020 die Hälfte der Goldreserven in der Nationalbank und in der Münze Österreich zu lagern, sagte ein Sprecher der OeNB zur "Tiroler Tageszeitung". 30 Prozent der österreichischen Goldreserven sollen auch nach 2020 in London und 20 Prozent in der Schweiz lagern. Nach einem Brexit wären beide Länder weder EU- noch Euro-Länder. Es bestehe kein Grund zu größerer Eile, die Lagerung in London sei absolut sicher.
22 Prozent des Goldes in Wien
Die Goldreserven der Nationalbank belaufen sich auf 280 Tonnen. Bis zum Vorjahr – da wurden die ersten 15 Tonnen zurückgeholt – lagerten 80 Prozent in London. Drei Prozent lagern in der Schweiz, in Österreich sind es 22 Prozent.
An den europäischen Börsen ging es gestern, Mittwoch, wieder aufwärts. Euro und Pfund zeigten sich stabil. Ökonomen der Bank Austria erwarten in der zweiten Jahreshälfte als Folge der Verunsicherung aber auch in Österreich eine Verlangsamung der Industriekonjunktur. Diese werde 2017 noch deutlicher spürbar werden.
Der britische Mobilfunkriese Vodafone erwägt nach dem Brexit-Votum die Verlegung seines Hauptsitzes weg aus Großbritannien. Es sei wichtig, weiterhin von der Freizügigkeit von Bürgern, Kapital und Gütern zu profitieren, teilte das Unternehmen mit. Vodafone beschäftigt rund 13.000 Menschen in Großbritannien und hat Sitze in London und Newbury. Der Konzern kündigte an, seine Beziehungen zu Brüssel zu verstärken und seine Gewinne künftig in Euro statt in Pfund auszuweisen.
Die Deutsche Börse kämpft trotz der Kritik von Politik und Aufsicht für den Zusammenschluss mit der Londoner Börse (LSE). Dies sei jetzt noch wichtiger als zuvor, um die finanzwirtschaftliche Verbindung zum Vereinigten Königreich stabil zu halten, sagte Deutsche-Börse-Aufsichtsratschef Joachim Faber.
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