Nach langem Streit Geld für Zielpunkt-Lagerkräfte
WIEN. 2,1 Millionen aus Sozialplan für 209 Arbeitnehmer.
Nach langem Warten bekommen 209 ehemalige Wiener Zielpunkt-Lagerarbeiter Geld. Am Donnerstag hat das Arbeits- und Sozialgericht grünes Licht für einen Sozialplan gegeben. Bis Ende Juli sollen sie ihren Anteil überwiesen bekommen, teilte die Gewerkschaft vida mit.
Die Gewerkschaft und die Pfeiffer-Gruppe hatten sich monatelang um einen Sozialplan für die Beschäftigten des Pfeiffer-Logistikzentrums gestritten. Im Dezember waren die ersten Verhandlungen gescheitert. Damals hatte die Pfeiffer-Gruppe 1,8 Millionen Euro angeboten, vor Gericht haben sich die Streitparteien nun auf 2,1 Millionen Euro geeinigt.
Nach langem Hin und Her haben die Gewerkschaft und Firma vor ein paar Wochen einen gemeinsamen Vorschlag beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht; dort läuft das Schlichtungsverfahren. Am Donnerstag hat das Gericht den Sozialplan mündlich durchgewunken, die schriftliche Ausfertigung dürfte in zwei Wochen vorliegen.
"Wir haben eine Einigung noch vor dem Sommer geschafft und verhindert, dass sich die Verhandlungen auch noch bis in den Herbst hineinziehen und die Betroffenen noch länger auf finanzielle Unterstützung warten müssen", sagt vida-Gewerkschafter Andreas Gollner. Teil der Vereinbarung ist auch, dass "Karenzzeiten keinen Nachteil bei der Berechnung bringen und keiner weniger als 1000 Euro erhält", so Gollner und Erich Schönleitner von der Pfeiffer-Gruppe in einer Aussendung.
Viele noch ohne neuen Job
Das Pfeiffer-Logistikzentrum in Wien war nicht direkt von der Zielpunkt-Pleite betroffen. Da das Lager aber nur Zielpunkt als Kunden hatte, hat es mit Schließen der letzten Zielpunkt-Filiale zugesperrt.
170 der 209 Mitarbeiter sind großteils Lagerarbeiter, der Rest Angestellte, sagte Gollner. "Viele haben Migrationshintergrund, sie waren teilweise sehr lang beschäftigt. Im Lager gibt es nicht so eine hohe Fluktuation." Die meisten stünden noch immer ohne Job da.
Die Zielpunkt-Pleite hat 2700 Beschäftigte in 229 Filialen den Job gekostet. Im November 2015 hat die Pfeiffer-Gruppe die jahrelang Verluste schreibende Handelskette in den Konkurs geschickt.