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Nach Air-Berlin-Pleite: Flugpreise steigen exorbitant

Von nachrichten.at/apa, 19. November 2017, 14:30 Uhr
Nach der Pleite von Air Berlin sollen jetzt auch Flüge teurer werden. Bild: apa

WIEN/SCHWECHAT/BERLIN. Nach Beobachtungen des Internetportals Mydealz sind Flüge nach der Pleite von Air Berlin zum Teil um ein Mehrfaches teurer geworden.

Nach Beobachtungen des Internetportals Mydealz sind Flüge nach der Pleite von Air Berlin zum Teil um ein Mehrfaches teurer geworden. Auch in Österreich steigen die Ticketpreise. Exorbitant zugelegt haben die Preise laut "Kurier" schon auf Strecken, die die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki Anfang des Jahres aufgegeben hat.

Als Beispiel nannte die Zeitung einen Flugpreis für Wien-Innsbruck und retour um 548,57 Euro, gebucht bei der Lufthansa-Tochter AUA für 21. und 22. November. Seit Niki die Strecke aufgab, habe die AUA ein Monopol auf dem Kurs. Wer zur selben Zeit nach Frankfurt wolle, dürfe 722,47 Euro hinblättern. Niki bzw. die Mutter Air Berlin haben Frankfurt schon vor Längerem eingestellt. "Wie kann man einem Kunden erklären, dass der Flugpreis für Wien-Innsbruck-Wien oder Wien-Frankfurt-Wien teurer ist als eine Woche Badeurlaub in einem All-Inclusive-Hotel in Ägypten, der Türkei oder Tunesien, inklusive Flug?", fragt sich Reisebüroverbandschef und TUI-Manager Josef Peterleithner.

Die Lufthansa will einen beträchtlichen Teil des ehemaligen Air-Berlin-Flugbetriebs übernehmen, darunter die österreichische Airline Niki.

Kartellverfahren läuft noch

Peterleithner äußerte in der Zeitung seine Befürchtung, dass die Preise steigen, obwohl das Kartellverfahren noch läuft. Von der Fachgruppe der Reisebüros wird etwa Wien-Düsseldorf angeführt, wo die Flugpreise seit Anfang November um 30 Prozent teurer geworden seien. Der Großteil der von Niki derzeit noch beflogenen Strecken sind Ferienrouten in den Süden. Unter den Flügeln der Lufthansa erwarte die Fachgruppe der Reisebüros für nächsten Sommer "signifikante Preissteigerungen". Es sei nicht davon auszugehen, dass es auf diesen Strecken kurzfristig neue Anbieter geben werde, befürchtet Mondial-Chef und Reisebüro-Kammervertreter Gregor Kadanka". Bis ein Konkurrent eine neue Destination bediene, dauere es Jahre und nicht Monate.

Die Vergangenheit habe den Befürchtungen vor einem Monopol recht gegeben, heißt es in dem Bericht. Niki gab heuer alle 14 Städteflüge innerhalb Europas auf. Die Tarife (Durchschnittspreise) seien umgehend gestiegen, sobald der Lufthansa-Konzern diese City-Strecken alleine bediente - etwa Wien-Zürich (plus 12 Prozent) oder Nizza (plus 18 Prozent).

Um 16 Prozent  höhere Preise

Dem "Handelsblatt" zufolge ergaben Stichproben des Einkaufsportals Mydealz Anfang November um gut 16 Prozent höhere Preise. Betroffen seien vor allem Geschäftsreisestrecken. Flüge von München nach Düsseldorf kosteten sogar um 300 Prozent mehr, Berlin-Frankfurt um 60 Prozent. Je besser ein Flug gebucht sei, desto rascher steige der Ticketpreis; und in Deutschland seien derzeit die Flüge knapp.

Die 80 Air-Berlin-Maschinen, die die Lufthansa von Air Berlin übernommen hat, dürfen nicht starten, solange die EU-Kommission die Übernahme prüft. 60.000 Sitzplätze würden jeden Tage fehlen, beklagte zuletzt Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Abhilfe sei erst nach einer positiven Kartell-Entscheidung zu erwarten.

Laut "Kurier"-Informationen soll die EU-Kommission im übrigen überrascht sein, dass die Marktanteile des Lufthansa-Konzerns, mit AUA und der Billig-Tochter Eurowings, in Österreich wesentlich höher seien als in Deutschland. In den begehrten Morgenspitzen hält der Konzern bei 86 Prozent der Slots (Start- und Landezeiten). Nach Passagieren gerechnet kommen Lufthansa plus Niki insgesamt auf rund 70 Prozent.

Der Lufthansa wird unterdesen nachgesagt, in Brüssel mit dem Argument Bratislava zu pokern, hört man. Man dürfe den Flughafen Wien demnach nicht isoliert sehen, sondern in einem Radius von 100 Kilometern. Daher sei die slowakische Hauptstadt bei der Berechnung der Marktanteile einzukalkulieren.

Die Lufthansa habe in Brüssel überdies eine sogenannte "Failing Company Doctrin" in die Verhandlungen eingebracht, wird in der Branche. Ein Deal würde demnach wettbewerbsrechtlich großzügiger beurteilt, wenn die Alternative zur Übernahme die Zerstörung des betroffenen Unternehmens gewesen wäre, heißt es im "Kurier".

Permanente Preisbeobachtung

Für den österreichischen Wettbewerbsbehördenchef Theo Thanner ist das Argument der Substituierbarkeit (mit Bratislava, Anm.) "einfach falsch". Sinnvolle Auflagen seien jedenfalls erforderlich. Nur Slots abzuziehen, ist Thanner zu wenig. Er kann sich als Auflagen eine permanente Preisbeobachtung ebenso vorstellen wie das Hereinholen von Konkurrenz-Airlines. Die Bundeswettbewerbsbehörde schickte der Zeitung zufolge zufolge jedenfalls eine geharnischte 17-seitige Stellungnahme nach Brüssel.

Gewohnt markig argumentiert Niki-Gründer Niki Lauda, was die angeblich verlangte Einrechnung von Bratislava anlangt: "So ein Schwachsinn. Niemand fährt freiwillig nach Bratislava. Die Leute wollen von Wien abfliegen und dort entsteht das Monopol." Niki war mit einem Angebot für die österreichische Air-Berlin-Tochter abgeblitzt.

Am Freitag endete die Frist für die Stellungnahmen der unterlegenen Bieter. "Überhaupt keine Frage, dass hier ein Monopol entsteht. Besonders in Österreich, das ist der Paradefall eines Monopols geworden. Ich hoffe nur, dass Brüssel das auch so sieht", argumentiert Lauda in der Zeitung. Er ortet es als "gutes Zeichen, dass die Kommission den Deal nicht durchwinkt". So locker, wie die Lufthansa geglaubt habe, "geht der Deal offenbar nicht durch". Die Lufthansa habe nicht damit gerechnet, dass die 80 Air-Berlin-Flugzeuge am Boden bleiben müssen. Fünf der Maschinen seien derzeit in Wien eingemottet.

Wegen gestiegener Flugpreise wechseln mehr Kunden zur Bahn

Swiss übernimmt zwei Dutzend Belair-Piloten

Nach dem Aus der Fluggesellschaft Belair im Zuge des Untergangs der deutschen AirBerlin können zwei Dutzend Piloten aufatmen: Sie werden von der Swiss übernommen.

Die Swiss habe in intensiven Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft Aeropers eine Lösung gefunden, 24 Piloten der Belair eine Anstellung anzubieten, erklärte Swiss-Sprecher Stefan Vasic auf Anfrage zu einem entsprechenden Artikel der Schweizer "SonntagsZeitung". Damit leiste die Swiss einen Beitrag zum Erhalt der Pilotenarbeitsplätze in der Schweiz.

Laut "SonntagsZeitung" übernehmen die Swiss und ihre Tochter Edelweiß insgesamt rund 30 Piloten der Belair. Der Mehrbedarf an Piloten entstehe, weil die beiden Airlines wachsen und zusätzliche Stecken betreiben würden, hieß es.

Ende Oktober hatte nicht nur Air Berlin, sondern auch Belair ihren Flugbetrieb eingestellt, die Schweizer Tochter hat die Liquidation eingeleitet. Damals hieß es, dass etwa 220 Mitarbeiter von Belair ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Nun haben rund 30 Piloten eine neue Stelle gefunden.

Die Swiss gehört ebenso wie die österreichische AUA (Austrian Airlines) zum deutschen Lufthansa-Konzern.

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24  Kommentare
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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 20.11.2017 10:40

Die Lufthansa und deren Töchter ( AUA, Swiss etc, ) freuen sich schon auf das Monopol, da werden die Preise noch viel kräftiger steigen.
Alle jene aber die sogar innerösterreichisch fliegen wollen Linz-Wien, Wien - Graz, Wien - Szb. ) sollen ruhig blechen. Ignoranz und Dummheit gehören auch bestraft !

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.11.2017 09:22

Spielt alles in die Hände von Ryan & Co.
Und die, die glauben, von Wien nach Salzburg oder München nach Frankfurt fliegen zu müssen, haben sowieso einen Sprung in der Schüssel...
-----
Aber eine Chance für die Eisenbahnen, die diese nützen sollten.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 20.11.2017 09:58

Manchem "landlinzer" wurde offensichtlich bereits schon hier der Kopf abgeschnitten wie an den Hirnbefreiten Kommentaren ersichtlich.

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markusde (1.912 Kommentare)
am 19.11.2017 18:46

Was sagt uns das? Die Air Berlin mit ihren Dumpingpreisen hat sich selbst ruiniert, weil sie viel zu billig war. Jetzt haben wir wieder Kostenwahrheit.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 20.11.2017 09:57

An den zu niedrigen Preisen, zumindest für das damalige Konzept, ist schon was dran.

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herst (12.748 Kommentare)
am 19.11.2017 16:20

kleinEmil, wie oft bistn du scho gflogn? Über d´Stiagn oder vom Kastl moane...

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 19.11.2017 20:01

Würstl, dummes!

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 19.11.2017 15:14

Flugpreise steigen, und das ist auch gut so.
Wer sich das fliegen nicht leisten kann soll es belassen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2017 17:22

Auch die, die es sich leisen können, sollen es belassen, wenn es nicht einem wichtigen Zweck dient. CO2-Bilanz!

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( Kommentare)
am 19.11.2017 19:03

Ja, sehr gut!

Es gibt keine große Lösung gegen den Klimawandel,
es gibt nur die Summe von dem, was jeder beitragen kann.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.11.2017 15:13

Mir hat einmal ein junger Mann erklärt, fliegen ist ein Menschenrecht.
Dann soll er halt fliegen.
Kann er es sich nicht leisten, bleibt immer noch die Alm statt dem Meer, oder eine Radltour.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2017 15:10

Flüge waren lange Zeit viel zu billig und konnten so nicht kostendeckend sein. Das sollte jeder Hauptschüler schon berechnen können.
Nachdem Ferienflüge fast nur noch zu Randzeiten stattfinden, sollten diese jedoch trotzdem kostengünstiger möglich sein, als "zeitgerechte" Flüge für VIPs.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2017 15:07

Sind diese "Geschäftsreisen" in Zeiten von Internet(Konferenzen) wirklich noch alle nötig? Oder gibt es da noch zuwenig Kostenbewusstsein. Kosten werden ja auf die Preise umgewälzt, also sollte uns das nicht gleichgültig sein.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.11.2017 15:16

Das sind reine "Unterschriften" Reisen. Du fliegst nach NY, unterschreibst einen Vertrag und mit der nächsten Maschine zurück.
A fade Partie.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 19.11.2017 16:01

So stellen sich eine pensionierte Buchhalterin und ein pensionierter Hackler das Geschäftsleben vor.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 19.11.2017 17:19

Geschäftsessen gibt's natürlich keine übers Internet.
Lässt sich da gar nichts "modernisieren"?

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kritzelei (1.297 Kommentare)
am 20.11.2017 05:44

Doch, das mit den Geschäftsessen geht schon : jeder Konferenzteilnehmer geht in sein Lieblingrestaurant, stellt sich sein Tablet vor den Teller und vie Facetime können die Teilnehmer in Übersee oder wo auch immer mitschmausen. Das hat Niveau !

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.11.2017 09:23

aber nur, wenns Geruchskonferenzen übers Netz gibt. grinsen

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.11.2017 17:24

Kleiner, es gibt natürlich auch die WICHTIGEN Reisen, wo nach etwas Arbeit zuerst einmal ordentlich gefressen und gesoffen wird und dann der Phantasie freien Lauf bleibt... grinsen
Die paar Hackler meine ich dabei nicht!

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tofu (6.973 Kommentare)
am 19.11.2017 19:02

Wahre Worte!

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( Kommentare)
am 19.11.2017 19:05

Die haben wenigstens ein Vorstellungsvermögen....

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 19.11.2017 20:02

Und was hast du? Nix?!

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( Kommentare)
am 19.11.2017 23:42

Auch das kannst du dir nicht vorstellen.

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markusde (1.912 Kommentare)
am 19.11.2017 21:49

Ja, es gibt noch Menschen da draußen die treffen sich gerne persönlich, schauen sich in die Augen, verbringen miteinander einen netten Abend. Und dann gibt es auch noch Menschen, die fahren gerne in den Urlaub.

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