Metaller: Verhandlungsmarathon bringt 2,1 Prozent mehr Lohn
WIEN. Ein elfstündiger Verhandlungsmarathon in Runde Vier der Metaller-Herbstlohnrunde bringt den rund 120.000 Mitarbeitern in der Maschinen- und Metallwarenindustrie ein Plus von 2,1 Prozent auf dem Gehaltszettel.
Der neue Kollektivvertrag (KV) gilt ab November für ein Jahr. FMMI-Obmann Christian Knill hält den Abschluss für "gerade noch verkraftbar", wie er in der Nacht auf Mittwoch sagte.
Spitzengewerkschafter Rainer Wimmer sprach vor Journalisten von "harten Verhandlungen". Über die europäische Inflationsrate zu reden, sei ein Herausforderung gewesen, spielte Wimmer auf die Arbeitgeberseite an, die sich an der EU-weiten Teuerungsrate von nur 0,5 Prozent orientieren wollte. Am Schluss hätte man aber doch über die österreichische Inflation von 1,7 Prozent geredet. Der Abschluss von 2,1 Prozent bedeutet für die Arbeiter und Angestellten der Branche ein Reallohnplus von 0,4 Prozentpunkten. Der Abschluss bei den Metallern gilt für andere Branchen als Richtschnur.
Sich bei der Teuerung nicht an der von Österreich sondern an jener der EU zu orientieren, wäre übrigens ein Novum in der österreichischen Sozialpartnerschaft gewesen und wurde auch von Wirtschaftsexperten kritisch gesehen. WIFO-Fachmann Thomas Leoni meinte kürzlich, dass das "volkswirtschaftlich problematisch" wäre.
Die Arbeitgeberseite hat in diesem Punkt während der Verhandlungsrunde aber eingelenkt. Fachverbandsobmann Knill wollte dennoch nicht von einem Erfolg oder Misserfolg sprechen. Die EU-weite Inflation von 0,5 Prozent sei kein Angebot, sondern nur eine Basis gewesen. Der Abschluss gebe den Unternehmen nun Planungssicherheit, so Knill. Wegverhandelt habe man die von der Gewerkschaft vorgeschlagene Freizeitoption, bei der sich Mitarbeiter für mehr Freizeit, statt für mehr Verdienst hätten entscheiden können. "Wir sehen darin eine Arbeitszeitverkürzung", so Knill, der den Vorschlag ablehnt.
Das Thema Arbeitszeitflexibilisierung, bei dem die Sozialpartner in den vergangenen Jahren keinen grünen Zweig gefunden haben, wurde in der heurigen Lohnrunde ausgeklammert. Man wolle nun die Gespräche aber wieder aufnehmen, erklärten Wimmer und Knill unisono. Der Gewerkschafter bremste allerdings und will hier "nichts überhudeln".
Beim Mindestlohn setzten sich die Arbeitnehmervertreter durch: Dieser steigt ebenso wie die Ist-Löhne und Lehrlingsentschädigungen um 2,1 Prozent. Die Arbeitgeber verlangten ursprünglich, dass der Mindestlohn nicht steigt, aus Gewerkschaftssicht undenkbar, wie Wimmer klarstellte. Die Zulagen werden um 1,7 Prozent angehoben.
Die nächtliche Einigung zeichnete sich im Laufe des Abends ab. Die Gewerkschafter waren während des Verhandlungsmarathons weniger angriffig als in der Vergangenheit. Zudem gab es offenbar auf beiden Seiten den Willen, die Gespräche abzuschließen. Für den Fall, dass auch die vierte Lohnrunde gescheitert wäre, hätten die Gewerkschaften erneut Betriebsversammlungen abgehalten. Auch Streiks standen im Raum.
Wie schon die beiden Jahre zuvor verhandeln die sechs Metallindustrie-Fachverbände getrennt, der Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) ist dabei mit 120.000 von insgesamt 180.000 Beschäftigen am größten. Für die Gewerkschaften sind die getrennten Verhandlungen ein Ärgernis. Sie wollen sich nicht auseinanderdividieren lassen und streben auch heuer wieder idente Abschlüsse in allen sechs Verbänden an, die Messlatte liegt nun bei 2,1 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten sich die Verhandler auf einen Lohnzuwachs von im Schnitt 2,8 Prozent geeinigt - bei einer Inflationsrate von damals 2,4 Prozent. Dafür brauchten sie fünf Verhandlungsrunden, um eine mehr als heuer.
viel zuviel......das ist ja mehr als die Politiker bekommen..wer soll das bezahlen ?
Einfach köstlich wie die beiden betörten Marionetten mit dem Hand- Gruße des kakanischen Adels zurechtkommen. Selbstredend auch wie die lizenzierten Systemmedien solch Bilder einfangen! Welch Zufall!
Chapeau!
oder auf Ewald Stadler?
Sollte jemand von Euch diesen Christian Knill näher kennen, dann meldet euch bitte bei den Gewerkschaften im Interesse der arbeitenden Menschen. Ihr könnt uns helfen und müsst nicht immer nur bei seinen Sektempfängen auf den Knien Speichellecken!
Das reicht jetzt bestimmt bis Weihnachten.
..wenn mann berücksichtigt das versicherung, heizen Wasser Strom Kanal usw. Im Schnitt von jahr zu jahr um 4-5% angehoben wird..
ein Metaller hat mit 2.1 % schon einen gewinn , ein arbeiter im handel natürlich nicht
bei den metallern !
wenn schon nicht alleine durch die jährlichen %-anpassungen, dann spätestens zusammen mit den kv-abhängigen
* BIENNEN
conclusio: diese gibts nämlich nicht nur --> im öffentlichen dienst...
ganze Erwerbsleben. Irgendwann hat man auch bei den Biennen in seiner Verwendungsgruppe den Plafond erreicht.
@capsaicim - Biennalsprünge gibt es seit langem nicht mehr 9x (alle 2 Jahre=innerhalb 18 Jahren) sondern nur mehr 5x (innerhalb 10 Jahren) dann ist Schluß damit! Und Außerdem in den meisten KVs NUR für die ANGESTELLTEN!!!
von 1,6 % ein reiner Verlust !!!
bin gespannt wie die andere " Arbeiterklasse " die nicht Metaller sind abschneiden werden ...
Sie wollen sich nicht auseinanderdividieren lassen
à propos auseinanderdividieren :
in Deutschland sollen die kleinen Gewerkschaften in die grossen inkludiert werden die somit das Recht auf Streik verlieren und sind dann nur noch die Sklaven der grossen ..
hmmm...eigenartiges vorgehen ...Reformen alla Ver.di ...
Henry Ford hatte eine besondere Einstellung zu seinen Beschäftigten. So führte er im Januar 1914 in seinem Unternehmen den Achtstundentag ein und hob gleichzeitig den Mindestlohn von 2,34 $ auf 5,00 $ pro Tag an – deutlich über das damals übliche Niveau (Effizienzlohn). Während der Spitzenproduktion des Modell T um 1918 erhöhte sich dieser Betrag sogar noch auf sechs Dollar. Ford bot seinen Arbeitern auch ein neuartiges System zur Gewinnbeteiligung an. Dass die Löhne bei Ford das bis dahin übliche um mehrere hundert Prozent überstiegen, war nach Fords eigener wiederholter Aussage wirtschaftliches Kalkül: Er wollte nicht die persönliche Situation seiner Arbeiter verbessern, sondern die Kaufkraft der Arbeiterschaft massiv stärken, um den Absatz massengefertigter Produkte wie seiner Autos zu gewährleisten. Damit schuf Ford die Grundlagen der Konsumgesellschaft, wie sie für das 20. Jahrhundert typisch war. Auch die gestiegene Freizeit der Arbeiter sollte der Nachfrage nach Produkten dienen
sind wir heute weit entfernt,
und es wird es auch nicht mehr
geben......
woraus man sieht,das arm immer
ärmer-
reich immer reicher wierd....
Reallohnverlustes wird nun die Wirtschaft wieder darunter leiden, weil viele sicher ihre Ausgaben reduzieren werden.
wie kommmt eine eu-weite inflation von nur 0,5% zu stande???
wer kann mir das bitte erklären....
kommt auch die Deflation, welche es in einigen Mitgliedsstaaten gibt, bei der Berechnung zum Tragen.
Finde das Ergebnis gut.
Also so einen Schwachsinn schreibt ein Wirtschaftsredakteur. Die Lohnerhöhung liegt 0,4 über der Inflationsrate. Ja brutto. Aber als Arbeitnehmer interessiert mich mein Nettoeinkommen. Bei dieser Lohnerhöhung von 2,1 % verlieren die Mitarbeiter im Durchschnitt 0,5 % an Kaufkraft. So schauts aus! Außerdem begeht die Gewerkschaft bereits seit 60 Jahren einen grundlegenden Fahler. Es müsste ja Teuerungsabgeltung heißen. Somit müsste jeder Mitarbeiter einen fixen Betrag zum Erhalt der Kaufkraft erhalten. Aber nicht prozentuell. Für eine besondere Leistung gibt es dann von der Firma eine Lohnanpassung. Den Kaufkraftverlust hat einzig und alleine die Gewerkschaft in den letzten Jahrzehnten mit ihren prozentuellen Lohnforderungen verursacht.
Wenn das durchschnittliche Bruttoeinkommen in Österreich z.B. bei 1.700,--€ liegt, so müsste jeder Arbeitnehmer bei 1,7 % Inflation ca. 30,--€ netto Teuerungsabgeltung erhalten. Das wäre gerecht. Miese Gewerkschafter!
völlig recht, wenn die Brutto-Lohnerhöhung 2,1% beträgt, ist die Netto-Lohnerhöhung deutlich geringer (Stichwort: Kalte Progression) und damit ist der Reallohnzuwachs absolut nicht 0,4%-Punkte.
Wir sehen: Die Wirschaftsredakteure faseln immer wieder gerne von der "kalten Progression", aber wenn sie über Lohnabschlüsse schreiben, vergessen sie ganz auf den Effekt von dieser und wenn sie diese darzustellen versuche, schreiben sie immer wieder Blödsinn (Tritt nur dann auf, wenn man in die nächste Lohnstufe rutscht).
Sehr armselig, sehr fragwürdig....
der Wirtschaftsredakteur hat a) keine Ahnung, oder schreibt b) im Sinne der Arbeitgeber. Bei der politischen Ausrichtung der OÖN vermute ich eher letzteres. Die Wirtschaft hätte echten Reallohnerhöhungen nie zugestimmt, wo kommen wir denn da hin wenn auch die Arbeitnehmer Lohnzuwächse bekämen. Der sinnlos zusammengestelte "Warenkorb" für die Inflationsberechnung ist typisch für die Verblödung durch Statistiken auf deren Daten Politiker und Wirtschaft argumentieren.
1. Wenn das Bruttoeinkommen X% ansteigt, wird das Nettoeinkommen prozentual nicht weniger steigen.
2. Wie viel jeder von seinem Einkommen konsumiert und wie viel jeder spart, hängt von der Höhe des Einkommens ebenso wie von den Konsumationsgewohnheiten ab.
Die ständige versteckte Forderung der Gewerkschaft, nur den (angenommenen) Konsumanteil des Einkommens zu erhöhen (=Erhöhung Fixbetrag), führt dann zwangsläufig zu einer deutlich geringeren Erhöhung. Weil nämlich jener Teil, der gespart oder investiert wird, nicht erhöht würde.
Die AK- und Gewerkschaftspropaganda würde also im Durchschnitt deutlich weniger Lohnerhöhungen ergeben. Bei einem Facharbeiter mit dem doppelten Mindestgehalt würde das also nur die halbe Erhöhung ausmachen! Dumm gelaufen, oder?
aus, wenn Du schreibst:
1. Wenn das Bruttoeinkommen X% ansteigt, wird das Nettoeinkommen prozentual nicht weniger steigen.
Natürlich steigt das Nettoeinkommen weniger, als das Bruttoeinkommen, da jeder Mehr-Euro, den man verdient, mit der höchsten Progressionsstufe versteuert wird, während das bisherige Einkommen einem "Mischsatz" unterliegt.
Und damit steigt die relative (prozentuelle) Steuerlast mit der kollektivvertraglichen Erhöhung deutlich an und man verdient infolge der gestiegenen Steuerlast netto weniger mehr als brutto.
Dies wird mit dem Namen "kalte Progression" bezeichnet und wurde schon oft und oft durchgekaut, wenn auch in den Medien meist unrichtig oder lückenhaft.
Wenn Du das nicht weisst oder verstehst, hast Du Deinen Namen "Dampfplauderer" ganz richtig gewählt.
Du siehst das auch aus den Statistiken: Wenn die Brutto-Lohneerhöhungen so 2-4% ausmachen, nehmen die Lohnsteuer-Einnahmen um 4-6% oder so zu. Folge: Die Netto-Erhöhung ist viel kleiner, als die Brutto-
Wenn er nicht genug verdient, um Lohnsteuer zu zahlen, dann hat er seine 0,4%.
sich mit dem Brutto Netto Rechner vom BMF leicht nachrechnen. zB
1/1 Brutto 35000 = 23.972,62 1/1 Netto
1/1 Brutto 35725 = 24.382,20 1/1 Netto oder + 1,7 %.
Möglichkeit, die Fakten auszurechnen.
Danke!
verzerrt die Tatsachen.
Fakt ist, falls sie Inflation wirklich 1,7% beträgt und wir eine Brutto-Lohnerhöhung von 2,1% erhalten, ergibt das bei einem mittleren Gehalt von z.B. 4000 Euro brutto ca. eine Netto-Gehaltserhöhung von 1,7%!!!
Der Netto-Reallohnzuwachs ist hier also genau 0% (in Worten NULL!).
Und mit dem Netto-Gehalt muss man seine Rechnungen zahlen.
Bei weniger Einkommen sieht der Netto-Reallohngewinn ein wenig besser aus, als Null!
Alles andere ist Schön-Schreiberei und Tatsachen-Verzerrung!
Daseinsberechtigung für unsere ach so kämpfenden Gewerkschaften.
@bernhardb - das ist weder das noch das! Wenn die Gegenseite, sprich AG, nicht zu mehr bereit ist, kann sich die AN-Vertretung über die Häuser hauen. Anfangs wollten die AG nur 0,5% zustimmen! So gesehen haben die Gewerkschafter sicherlich
das Letztmögliche "erkämpft", oder glaubst du ein Streik hätte mehr gebracht? Dazu müssen erst einmal die AN mittun! Deine Polemik geht daher völlig daneben! "Vernunft" ist weit wichtiger bei solchen Verhandlungen!
@dampfplauderer - das ist leider wirklich nur Dampf den du ablässt, sonst nichts!
Am gerechtesten wäre aus meiner Sicht gar keine gesetzliche Erhöhung. Dann wird niemand benachteiligt.
Wer glaubt, dass er mehr wert ist als er Lohn bezieht, sollte es sich mit dem Chef ausmachen.
Das würde das alljährliche Gewerkschaftsgeplärre unnötig machen. Ist aber "nur" meine ehrliche Meinung.
@nichtexpertefüralles - schreien tun nicht die Gewerkschafter sondern solche Nichtauskenner wie du! In einem hast du ev. recht und zwar kommt den "Trittbrettfahrern" diese Erhöhung genau so zugute wie den Mitgliedern! Kenne keinen Trittbrettfahrer der jemals so eine, durch die Gewerkschaft ausgehandelte, Erhöhung abgelehnt hätte!
sorry! Gilt natürlich für nicht"expertel"füralles! Der experte-füralles würde so einen Schmarrn eh nicht posten!