Lutz, Kika und der Streit um Hunderte von Millionen
Möbelhandel: Die Eigentümer der beiden Handelsgrößen bekämpfen einander im Frühjahr bei Gericht.
Eine erfolgreiche Börseneinführung sieht anders aus. Weil sich die Tätigkeit des Möbelkonzerns Steinhoff überwiegend in Europa abspiele, hat der vom jetzt 78-jährigen Bruno Steinhoff (mit deutschen Wurzeln) gegründete Konzern seine Börsennotierung im Dezember nach Frankfurt verlegt. War der Eigentümer der Möbelhandelskette Leiner/Kika damals mit fünf Euro je Aktie ohnehin bescheiden gestartet, liegt der Wert jetzt noch einmal 20 Prozent tiefer. Daran mag eine Hausdurchsuchung in der deutschen Zentrale schuld sein, die wegen des Verdachts der Bilanzfälschung vorgenommen wurde. Das könnte aber auch am Streit mit dem Co-Eigentümer von XXXLutz, Andreas Seifert, liegen. Dieser Streit geht voraussichtlich im ersten Quartal vor Gericht. Streitwert: mehrere Hunderte Millionen Euro.
Der Streit geht auf eine Zeit zurück, als Steinhoff-Holdingchef Markus Jooste und Andreas Seifert noch einiges gemeinsam machen wollten. Ihr Plan war, sich den zukunftsträchtigen Möbel-Diskontmarkt in Europa aufzuteilen.
Zum einen geht es um den deutschen Diskonter Poco und die Diskussion darüber, ob das Unternehmen zu je 50 Prozent Steinhoff und Seifert oder jeweils Seifert oder Steinhoff allein gehört. Im Börsenprospekt vom Dezember bezeichnete Steinhoff Seifert als "früheren Joint-Venture-Partner", der gegen treuhändische Verpflichtungen verstoßen und daher kein Recht auf den halben Anteil habe. Vergleichsbereitschaft haben beide Parteien bisher nicht erkennen lassen.
Streit in Brunn am Gebirge
Im zweiten Rechtsstreit geht es, wie berichtet, um die Beteiligung an einer AIH Investmentholding in Brunn am Gebirge. Diese gehört ebenfalls Steinhoff, und im Juli 2014 meldete die HLSW GmbH bei der Bundeswettbewerbsbehörde den Erwerb von 26,5 Prozent an. Ursprünglich war es sogar um einen 50-Prozent-Anteil gegangen. Hinter diesen Abkürzungen verbirgt sich Brisanz.
Die AIH hatte 2011 die prominente Einrichtungsfirma Conforama um 1,2 Milliarden Euro erworben und sich vom "früheren Joint-Venture-Partner" Seifert Geld über eine Wandelanleihe geborgt, die Rede ist von rund 350 Millionen Euro. Seifert (im konkreten Fall die HLSW) zog die Wandeloption und meldete den Eigentumserwerb an, gegen den sich die Steinhoff-Gruppe aber massiv zur Wehr setzt.
War zunächst noch spekuliert worden, dass sich hier eine Annäherung zwischen Leiner/Kika-Eigentümer Steinhoff und dem größten Konkurrenten XXXLutz abbilde, wurde bald dementiert. Vielmehr geht es, wie man nun weiß, um einen millionenschweren Machtkampf bzw. mittlerweile Streit um Hunderte von Millionen Euro.
Wobei die Verquickungen zwischen Leiner/Kika und XXXLutz ohnehin geringer sind, als auf den ersten Blick zu vermuten wäre.
Richard Seifert nicht dabei
Das Engagement bei Poco und Conforama ist eine reine Privatangelegenheit von Andreas Seifert, sein Bruder Richard soll von vornherein aufgrund einer grundlegenden Skepsis gegenüber Jooste die Finger von einer Zusammenarbeit gelassen haben.
Leiner/Kika wiederum ist noch immer in den Steinhoff-Konzern voll integriert. Mit Verwunderung wurde auf dem Markt ein Strategiewechsel bei den Marken vernommen. Hatte man zunächst monatelang die beiden Marken gemeinsam beworben, wurden sie nun wieder getrennt.
Bei XXXLutz in der Welser Zentrale will man zu den Vorgängen nicht Stellung nehmen, weil es auch gar nicht um XXXLutz gehe, sagt Sprecher Thomas Saliger.
Sollte man sich nicht auf einen Vergleich einigen, besteht die Gefahr, dass der Streit noch über einen langen Zeitraum geht.
9,818 Milliarden Euro setzte die Steinhoff-Gruppe 2014/15 um und verdiente dabei eine Milliarde Euro. Der kika-Leiner-Umsatz wird mit 943 Millionen Euro angegeben.
3,9 Milliarden wird die XXXLutz-Gruppe im Jahr 2015/16 umsetzen, ein Plus von 13 Prozent.
¼ von Conforama, einem französischen Einrichtungshaus, ist ein Teil der Auseinandersetzung zwischen Andreas Seifert und der südafrikanischen Steinhoff-Gruppe. In einem anderen Verfahren geht es um die Höhe der Beteiligung der beiden am deutschen Möbel-Diskonter Poco.
Hab immer gedacht "MÖBELIX KOST FAST NIX"
und siehe da, es geht um Milliarden.
Ach so, das ist ja nur ein Werbespruch,
denn zahlen müssen die Kunden trotzdem kräftig,
wo kämen sonst die riesigen Gewinne her.
besser es streiten die beiden privatfirmen ums geld, als der staat,der die steuergelder vielfach in den sand setzt! (siehe asylanten!)
Und was ist mit den 16.000 Mitarbeitern?
Selbstefällig!
Wie alle. Börsenspekulanten
zerst da DM Boss und sein Schwager .. jetzt die zwei ...
somit bleiben Geschäfte und Arbeitsplätze auf der Strecke ;-(