Lufthansa: Einigung über Gehälter und Pensionen

Von nachrichten.at/apa   22.Jänner 2016

Noch offene Spezialfragen zur Arbeitsorganisation der Flugbegleiter sollen in einer Schlichtung bis zum 30. Juni unter Vorsitz des SPD-Politikers Matthias Platzeck erledigt werden, teilten beiden Seiten am Freitag in Frankfurt mit. Hierfür wurden die Details des Schlichtungsverfahrens festgelegt. Bis Ende Juni darf UFO die rund 19.000 Flugbegleiter wegen der vereinbarten Friedenspflicht nicht zu Streiks aufrufen.

Mit der schon unter Platzecks Moderation erreichten Teil-Einigung hat nach dem Bodenpersonal eine zweite wichtige Berufsgruppe bei der Lufthansa die Umstellung des Pensionssystems auf feste Beiträge des Unternehmens akzeptiert. Noch offen ist der Tarifkonflikt bei den Piloten. Sie haben bereits 13 mal gestreikt. Die Flugbegleiter hatten im November vergangenen Jahres sieben Tage lang die Arbeit niedergelegt und damit den härtesten Streik in der Geschichte der Lufthansa organisiert.

Die Flugbegleiter sollen für das bei Lufthansa geschäftlich sehr erfolgreiche Jahr 2015 eine Einmalzahlung von 3.000 Euro erhalten. Zu Beginn dieses Jahres greift eine Stufenerhöhung von 2,2 Prozent, wie beide Seiten mitteilten.

Bei den Pensionsfragen sind noch einige Detailfragen offen, die möglicherweise in die Schlichtung überführt werden sollen. Sollte hier keine Einigung erzielt werden, wäre daher auch noch ein Scheitern der Regelungen zu Übergangs- und Betriebspensionen denkbar. Auf jeden Fall werden die UFO-Mitglieder in einer Urabstimmung das endgültige Ergebnis bewerten.

Keine Streiks bis Ende Juni

Bis Mitte des Jahres wird es bei der AUA-Mutter keine weiteren Streiks der Flugbegleiter geben. Der Konzern und die Gewerkschaft UFO einigten sich auf Schlichtungsgespräche bis zum 30. Juni 2016. "Für diesen Zeitraum besteht eine Friedenspflicht", wie beide Seiten am Freitag mitteilten.

Bereits vor der Schlichtung habe man sich auf einen neuen Vergütungstarifvertrag mit Laufzeit bis zum 30. September 2016 sowie eine Vereinbarung zur zukünftigen Versorgung des Kabinenpersonals geeinigt. Demnach bekommen die rund 19.000 Kabinenmitarbeiter für 2015 eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Ab dem 1. Jänner 2016 steigen Löhne und Gehälter rückwirkend um 2,2 Prozent.

In der Schlichtung unter Leitung des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck sollen unter anderem die Löhne ab Oktober sowie weitere offene Themen aus dem Manteltarifvertrag verhandelt werden.

Der rund einwöchige Streik der Flugbegleiter im November war der längste Arbeitskampf in der Geschichte der Lufthansa. Betroffen waren mehr als eine halbe Millionen Passagiere.