Lebensversicherung: Garantiezins wird halbiert
WIEN. Ab 2017 dürfen Versicherer nur noch 0,5 Prozent Rendite versprechen. Die Finanzmarktaufsicht reagiert damit auf die aktuelle Niedrigzinspolitik.
Der Garantiezins in der klassischen Lebensversicherung wird im nächsten Jahr weiter sinken. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) will die Rendite, die die Versicherungen ihren Kunden bei Vertragsabschluss höchstens versprechen dürfen, auf 0,5 Prozent halbieren. Anfang dieses Jahres gab es schon eine Reduktion von 1,5 auf 1,0 Prozent.
Laut dem Verordnungs-Entwurf, der den OÖNachrichten vorliegt, sollen die 0,5 Prozent ab 1. Jänner 2017 gelten. Die FMA bestätigt nur, dass es einen Entwurf gebe, nicht aber dessen Inhalt.
Dem Vernehmen nach wollen manche Versicherungsunternehmen erreichen, dass der niedrigere Garantiezins erst im Laufe des Jahres 2017 in Kraft tritt, weil sie ihre Produkte darauf abstimmen müssen. Aufsicht und Branche verhandeln noch. Die Behörde reagiert jedenfalls auf das aktuelle Niedrigzinsniveau, das es den Assekuranzen bei klassischen, risikoarmen Lebensversicherungen erschwert, Erträge zu erwirtschaften. Die FMA berechnet den Garantiezins mit einer Formel, die sich an der zuletzt stark gesunkenen Rendite für Staatsanleihen orientiert.
Ertragreiche Anleihen laufen ab
Die geplante Reduktion sei eine logische Konsequenz der Zinspolitik in Europa, sagt Manfred Rapf, Vorsitzender der Sektion Lebensversicherung im Versicherungsverband und Vorstand der s-Versicherung: "Wenn die Europäische Zentralbank die Zinsen bei null oder sogar darunter hält, kann man als Anbieter von Garantieprodukten nicht durchgehend darüber anbieten."
Was spricht für die Lebensversicherung, wenn ein wesentliches Merkmal, der Garantiezins, langsam abhanden kommt? Es gebe bei der langfristigen Altersvorsorge kaum eine Alternative, sagt Rapf: "Es ist immer noch besser, eine Garantie und damit Sicherheit auf niedrigerem Niveau zu haben als keine Sicherheit." Josef Stockinger, Generaldirektor der OÖ. Versicherung, betont, dass "die Gewinnbeteiligung in den Verträgen immer noch zwischen 2 und 2,5 Prozent liegt." Die Gesamtverzinsung beträgt bei den österreichischen Lebensversicherern derzeit 2,5 bis 3,5 Prozent. Diese relativ hohen Erträge können sie noch erwirtschaften, weil sie alte Anleihen mit hohen Zinskupons im Portfolio haben. Wenn diese in den nächsten zehn Jahren ablaufen, wird es eng.
Per Gesetz müssen die Lebensversicherer die Prämien ihrer Kunden konservativ veranlagen. Laut FMA-Jahresbericht waren 2015 rund 80 Prozent in Anleihen und Rentenfonds investiert, 6,4 Prozent in Immobilien und nur knapp sechs Prozent in Aktien und Aktienfonds.
Die Uniqa bietet ihre Lebensversicherung, wie berichtet, seit dem Vorjahr ohne Garantiezins, dafür mit Kapitalgarantie an. Zumindest geprüft wird Ähnliches auch bei manchen anderen Firmen.
Die Leute schimpfen auf die Banken aber vollkommen zu unrecht!
Es sind die Finanzminister mit den extrem hohen Staatsschulden, die die niedrigen Zinsen erpressen. Das können sie dadurch, dass die Banken von den rigiden Steuerkontrollen (fälschlich FMA genannt) erpresst werden.
mit der Bewerbung von Lebensversicherungen durch die VP/FP Regierung, die den Jugend einzureden versuchte, das ist die Anlage für ihre Zukunft, wurden viele betrogen - wie kann man auch Versprechungen machen die nach 30 und mehr Jahren schlagend werden - wer den Politikern (Volksvertretern?) solche Märchen glaubt dem ist wirklich nicht zu helfen.