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Kritik bremst Amazon und Zalando nicht

Von Josef Lehner, 18. April 2014, 00:04 Uhr
Trotz Kritik an Amazon und Zalando: Rekordwachstum der Online-Riesen
Schon im Vorjahr wurde Amazon bestreikt: Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag, Amazon weigert sich. Bild: Reuters

BERLIN. Schon mehrmals waren die Internet-Händler Amazon und Zalando in den vergangenen Jahren Vorwürfen ausgesetzt, von Arbeitsrechtsverstößen bis zu Steuerflucht. Warum sie trotzdem mit Rekordtempo wuchsen, lesen Sie in den OÖNachrichten.

Amazon wurde gestern in Deutschland wieder von der Gewerkschaft verdi bestreikt. Der kleinere Konkurrent Zalando steht seit Dienstag unter massiver Kritik, seit der TV-Sender RTL in einer Reportage Verstöße gegen Arbeitsrecht und Datenschutz in einem Logistikzentrum angeprangert hat. Kann das den Siegeszug des Online-Handels stören?

"Ich denke nicht, dass das relevant ist", sagt der österreichische Handelsexperte Wolfgang Richter. Der Geschäftsführer des Marktforschers RegioData präzisiert: "Es ist zwar für kein Unternehmen gut, mit solchen Vorwürfen in den Medien zu stehen. Die anderen Kräfte sind aber stärker." Das habe sich in den vergangenen Jahren in vielen Fällen gezeigt: ob Kinderarbeit, der Einsatz giftiger Stoffe in Konsumprodukten, Niedriglöhne in der Textilproduktion. "Die Konsumenten werden zwar bewusster, letztlich hat aber keines der betroffenen Unternehmen Schaden genommen, weil sie die Bedürfnisse ihrer Kunden gut abdecken", sagt Richter.

"Totengräber der Innenstädte"

Besonders auf die Online-Händler haben sich Kritiker eingeschossen. Amazon wurde in den vergangenen Jahren wegen angeblich unmenschlicher Unterkünfte für Logistikmitarbeiter und auch wegen Steuerflucht angeprangert – der US-Konzern hat seinen Europa-Sitz in Luxemburg, weil dort die niedrigsten Abgaben anfallen.

Vom alteingesessenen Handel und der Politik werden die Online-Riesen unter Beschuss genommen, weil sie die Versorgung der Bevölkerung gefährden würden. Sie seien außerdem dafür verantwortlich, dass die Innenstädte veröden würden.

Trotzdem hat Amazon in Deutschland ein Rekordwachstum hingelegt: Der Umsatz hat sich gerade in dieser Zeit verdoppelt, von 5,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 10,6 Milliarden im Vorjahr (= 7,7 Milliarden Euro).

Gegen die jüngsten Vorwürfe wehrt sich Zalando jetzt massiv. Die Erfurter Staatsanwaltschaft hat daraufhin Ermittlungen gegen die RTL-Reporterin wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen aufgenommen. Zalando ließ klarstellen, dass sich der behauptete Todesfall nicht im Logistikzentrum ereignet habe; der Mitarbeiter sei zuhause gestorben.

RegioData-Chef Richter wundert die Härte der Auseinandersetzung nicht: "Die Online-Händler bringen natürlich viele andere in Bedrängnis." Es gebe viele, die es den neuen Größen in der Handelslandschaft schwerer machen möchten.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 18.04.2014 18:59

würde ich bei solchen Firmen kaufen... Ist ein weiterer Schritt in die Globalisierungsfalle... Aber - wie bereits vorher mehrfach erwähnt - die Geiz ist geil Lethargie fährt uns alle an die Wand... Selber viel verdienen wollen, aber für Produkte nix zahlen... So kann's nicht weitergeh'n... Traurig, wie unsere Wohlstandsgesellschaft mit der eigenen und deren Kinder Zukunft umgehen...

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.04.2014 23:53

ein Segen und mir ist das egal, wie schlecht ihre Arbeitnehmer "organisiert" sind.

Nachdem sich alle Krämer selber in die Städte zurück gezogen haben, weils dort so wahnsinnig vorteilhaft ist, lasse ich die Paketdienste für mich fahren.

Die letzten Fachhändler auf dem Land bestellen ja auch übers Internet und lassen sich beliefern.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.04.2014 17:27

grosses tam tam ... haben sie nicht schon vorher gewusst was geschieht ? hmmm ...

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( Kommentare)
am 18.04.2014 16:33

Man sollte zwischen den ernsthaften Vorwürfen gegen Zalando und die Gewerkschaftspropaganda gegen Amazon unterscheiden. 2 Paar Schuhe sozusagen. zwinkern

Viele können leider nicht diffenzieren, sondern nur blind gegen alles schimpfen, auch wenn es sich nur um Vorwürfe und Behauptungen handelt.

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am 18.04.2014 16:28

im letzten Absatz.

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analysis (3.442 Kommentare)
am 18.04.2014 12:55

Mit hohen Förderungen werden Konzerne angelockt Produktionen hochzufahren und Niedrigst-Personalkosten zu nutzen.
An den ursprünglichen Standorten wird nicht mehr investiert, sondern es werden "Kapazitätsanpassungen" durchgezogen und die Menschen, welche mit ihren Steuern die Verlagerung finanziert haben, entlassen. Unter dem Deckmantel der "Reisefreiheit" entstehen Arbeitssklaven.
Aufgrund fehlender Arbeit und steigender Abgaben verarmen Bevölkerung und Regionalwirtschaft in den EU-Altländern, aber mit jeder EU-ERWEITERUNG beginnt das Spiel von vorne und die Subventionsritter ziehen weiter.
Sind die Wirtschafts-"Wissenschaftler" nicht in der Lage, diesen Teufelskreis zu erkennen, oder wird aus Selbstsucht/ Profitgier geschwiegen ?
Kommt's zu Verlusten tragen die wieder die ungeschützt beschäftigten Massen, durch Steuergeschenke, Subventionen und heimische Arbeitsplatz-Abbau.
Die Profiteure: Konzerne, Großagrarier, Beamte (welche immer mehr regulieren und verteilen)

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 18.04.2014 13:04

Nokia, Continental, ...

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puschl40 (3.116 Kommentare)
am 18.04.2014 13:35

Perfekte Analyse, Respekt!!! zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.04.2014 23:44

Kunden sondern die Paragraphen und die Politiker mit ihren Förderungen. Mit den Banken bandeln sie auf Kosten der Kleinen.

Und die linken Phantasten nennen diesen Unfug auch noch "freie Marktwirtschaft". Naja, das lernen sie halt so in der Kaderschulung.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 18.04.2014 12:35

sind am beste Weg, sich selber zu eliminieren.
trotz Hungerlöhne für die Mitarbeiter und Knebelverträge für die Lieferanten rechnet sich das Geschäftsmodell nicht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.04.2014 12:25

weil die Kunden ihre "soziale" Verantwortung nicht wahrnehmen und nur auf ihre persönlichen Vorteile achten, was sie politisch den Unternehmern inbrünstig vorwerfen.

Die Kunden könnten auf die Meldungen hören und solche Unternehmen "schneiden": nichts tut einem Unternehmer / Manager mehr we als Umsatz- und Gewinnrückgang.

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Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 18.04.2014 09:38

Ich bin der Meinung, wem kümmert es auch?
Wir leben in einer Geiz ist Geil Gesellschaft.

"Solche negativen Meldungen werden eher als Werbung verstanden"

Wasser predigen Wein saufen und heucheln uns damit durch den Alltag.
Die Dauerberieselung von Medien u. Werbung lassen uns abstumpfen.
Katastrophen werden am Rand wahrgenommen.
Die Mehrheit ist auf dem Ego-Trip.

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( Kommentare)
am 18.04.2014 09:42

mächtiges Problem bekommen, die der wirtschafltichen Allmacht aber nur noch übervolle Kassen! Gewonnen?

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 18.04.2014 12:37

erfolgreich die einstmals funktionierende regionale Wirtschaft um dann selbst im Nirvana zu landen.

Aber die ehemals tragfähige Struktur ist leider unwiderbringlich verloren ...

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( Kommentare)
am 18.04.2014 07:37

und wird es auch, aber dass damit die gute Zukunft unserer Kinder - ohne jede Not, aber mit enorm viel Schleim - vernichtet wird, merkt der "Geiz-ist-geil-Depp" nicht?!?

Amozon zB. hat im Land der ungbegrenzten US-Möglichekeiten Millionen Steuergeld an Förderungen hineingeschmiert bekommen, um dann die Leute zu drücken? Normal wäre ganz was anderes, als sich selber(!!!) die Arbeitsplätze wegzurasieren ... Geiz ist geil? Ich behaupte: Geiz ist Rendite, sonst OHNE jeden Bürgerwert ... oft wird auch die Steuer noch "ausgelagert" ... Maxidoof und Apfelbutz zB.???

Macht man auf diese "Um_Staände" aufmerksam, ist ma umgehend in der Wirtschaftsfeindlichkeits-Kiste, dabei ist genau das Gegenteil der Fall ... aber da hilft halt kein Irgend-Äpps weiter1

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