Konjunktur: "Viel besser geht es nicht"
LINZ. Einen Blick ins nächste Jahr wagte der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, bei einem Vortrag beim Steuerberatungsunternehmen Raml und Partner. D
Linz. Einen Blick ins nächste Jahr wagte gestern der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, bei einem Vortrag beim Steuerberatungsunternehmen Raml und Partner. Der sieht sehr vielversprechend aus. Das Wachstumstempo werde zwar nicht mehr weiter zunehmen, eine Verlangsamung sieht er aber auch 2018 nicht.
"Wir haben derzeit einen Aufschwung auf der ganzen Welt. Das ist eine ideale Situation, viel besser kann es fast nicht mehr werden", sagte Bruckbauer. Was die Stimmungsindikatoren sowohl bei Unternehmern als auch Konsumenten angehe, sei Österreich im internationalen Vergleich ganz weit vorne. Derzeit geht die Bank Austria von einem Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 2,3 Prozent und 2018 von 1,7 Prozent aus. Beide Prognosen würden demnächst nach oben korrigiert. Konkrete Zahlen ließ er sich nicht entlocken. Heuer dürften es aber mindestens 2,5 Prozent werden, und im nächsten Jahr könnte die Wachstumsrate auch "jenseits von zwei Prozent" zu liegen kommen.
Durch die gute Konjunktur entstünden zwar viele neue Jobs, die Arbeitslosigkeit sinke aber nur wenig. "Das liegt am anhaltend starken Anstieg des Arbeitskräfteangebots", sagte Bruckbauer. Das Arbeitskräftepotenzial sei seit 2008 um neun Prozent gestiegen, die Zahl der Erwerbstätigen im selben Zeitraum aber nur um sieben Prozent, so Bruckbauer.
Was die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank angeht, sieht er noch keine rasche Änderung, was die kurzfristigen Zinsen betrifft. Erst müsse das Anleihen-Kaufprogramm beendet werden. Hier erwartet er, dass es – in abgeschwächter Form – noch bis Ende 2018 laufen werde. Erst dann sei eine Leitzinserhöhung denkbar. Bei den langfristigen Zinsen könnte sich aber deutlich schneller etwas tun, sobald die EZB bekanntgibt, wann sie damit aufhören will, Anleihen zu kaufen. (hn)
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