Kaum Aussicht auf Besserung
MÜNCHEN. Die deutsche Wirtschaft bleibt in Krisenstimmung. Der Geschäftsklima-Index des Münchner ifo-Institutes fiel im März auf den niedrigsten Stand seit der zweiten Ölkrise im Jahr 1982.
MÜNCHEN. Die deutsche Wirtschaft bleibt in Krisenstimmung. Der Geschäftsklima-Index des Münchner ifo-Institutes fiel im März auf den niedrigsten Stand seit der zweiten Ölkrise im Jahr 1982.
Zwar sehen die befragten Unternehmer die Entwicklung für die kommenden sechs Monate weniger pessimistisch, „mit einer merklichen Verbesserung der Geschäftssituation rechnen die Unternehmer aber nicht“, sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Die Industrieunternehmen wollten vermehrt Stellen abbauen und Exportunternehmen seien im Bezug auf ihr Auslandsgeschäft pessimistischer als im Februar.
Die aktuelle Lage beurteilten die 7000 befragten Firmen so schlecht wie seit 27 Jahren nicht mehr. Zugleich sehen die Unternehmen die kommenden Monate nicht mehr ganz so düster. „Zumindest rechnen die Firmen damit, dass es nicht mehr so deutlich abwärts geht“, sagte ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. Für Optimismus sei es noch zu früh. „Es deutet sich aber eine gewisse Stabilisierung an“, sagte Abberger.
EZB-Zinssenkung wird erwartetDer erneute Rückgang des ifo-Index im März fiel deutlicher aus als von vielen Analysten erwartet. Das ifo-Institut bestätigte angesichts der aktuellen Situation seine Prognose, die von einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um vier bis fünf Prozent ausgeht.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sagte, der ifo-Index signalisiere zwar noch kein Ende der Rezession, der freie Fall des Geschäftsklimaindex scheine aber auszulaufen. Das stütze die Prognose der Commerzbank, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal weniger stark schrumpfen werde. Sowohl Abberger als auch Krämer erwarten eine weitere Leitzins-Senkung der EZB.