Jede zweite Bank plant heuer Mitarbeiter-Abbau
WIEN. Strengere Eigenkapitalerfordernisse, niedrige Zinsen: Europas Banken sind noch immer deutlich weniger profitabel als ihre US-Konkurrenten.
In Übersee ist die Eigenkapitalrendite mehr als viermal so hoch. Europäische Geldhäuser müssen ihre Kosten senken – das tun sie, indem sie Jobs streichen.
Europaweit liegt der Anteil jener Banken, die 2015 einen Mitarbeiter-Abbau planen, bei 43 Prozent, ergibt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY bei 226 hochrangigen Bankern in elf europäischen Ländern. In Österreich wird demnach jede zweite Bank noch heuer Stellen streichen, jeder dritte Banker geht sogar von einem "starken" Personalabbau aus. Lediglich 17 Prozent der heimischen Institute wollen heuer zusätzliche Mitarbeiter einstellen, der Europa-Schnitt liegt bei 29 Prozent.
Ein Beispiel für Arbeitsplatzabbau ist die teilverstaatlichte Volksbanken-AG (ÖVAG). Sie wird, wie berichtet, gespalten. Der schlechte Teil soll abgewickelt werden.
"Die Personalausgaben machen derzeit rund die Hälfte der operativen Kosten der Branche aus. Vor diesem Hintergrund werden Banken nicht um weitere Stellenkürzungen herumkommen, wenn sie ihre Rentabilitätsziele erreichen und somit die Erwartungen der Eigenkapitalgeber erfüllen wollen", sagt Georg von Pföstl von EY.
Schon jetzt stehen die Institute auf der Kostenbremse. Jede zweite österreichische Bank (Europa: 37 Prozent) will ihre Kosten erheblich senken, 17 Prozent (Europa: 25) planen umfassende Restrukturierungsmaßnahmen wie den Verkauf von Geschäftseinheiten.
Banken die hohen Zinsen?
Da habe ich einen fürchterlichen Verdacht.