"Investition in den USA verschafft uns Luft zu Hause"
TEXAS. Nach fünf Jahren Vorbereitungsarbeiten und einer Bauzeit von 28 Monaten hat die voestalpine, gestern, Mittwoch, ihre größte Auslandsinvestition eröffnet.
Die Direktreduktionsanlage in Corpus Christi, im Süden von Texas gelegen, geht offiziell in Betrieb. voest-alpine-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder sagte anlässlich der Feierlichkeiten: "Diese Investition geht nicht zu Lasten der Standorte in Österreich, obwohl diese Behauptung immer wieder auftaucht. Die Stahlstandorte in Österreich profitieren, weil wir Einsparungen erzielen können."
Langfristig könnte die in Texas praktizierte Technologie auch zum Schlüssel für die Standortsicherung der Stahlerzeugung in Österreich werden. Eder erklärt die technischen Vorteile so: Mit den in Texas erzeugten Eisenbriketts (91 Prozent Eisengehalt) kann auf weniger eisenhältiges Material (mit 66 Prozent) verzichtet werden.
60 Prozent der zwei Millionen Jahrestonnen werden derzeit verkauft, 40 Prozent werden in Linz und Donawitz eingesetzt. "Das erspart Energie in den Hochöfen. Sowohl qualitativ als auch auf der Kostenseite gewinnen wir ein breiteres Spektrum an Einsatzmöglichkeiten."
Offensive beim Wasserstoff
Offensiv geht die voestalpine mit dem Thema Wasserstoff als Reduktionsmittel um, um Sauerstoff aus den Rohstoffen zu eliminieren: In Linz entsteht nach Angaben des Unternehmens um 20 Millionen Euro die größte Versuchsanlage in Europa, um Wasserstoff mittels Elektrolyse zu erzeugen. Sie wird neben Hochofen und Stahlwerk positioniert, sagt Eder. "Ab Ende 2017 werden wir lernen, mit Wasserstoff als Reduktionsmittel zu arbeiten." Der großindustrielle Einsatz von Wasserstoff wird noch bis zu 20 Jahre an Forschung benötigen. Dann könnte Stahl ohne CO2-Emissionen erzeugt werden.
Aktuell kämpfen energieintensive Branchen wie die Stahlbranche mit strenger werdenden Vorschriften zur CO2-Emission. Kann statt Kohle Gas (wie bei der Direkt-reduktion) eingesetzt werden, können 40 Prozent an CO2-Emissionen reduziert werden. Der technologisch revolutionärste Schritt wäre allerdings der Umstieg auf Wasserstoff. Hier schließt sich der Kreis zur neuen Anlage: Diese kann ohne große Umbauarbeiten auch mit Wasserstoff betrieben werden. Sobald es die Möglichkeit gibt, "grünen" Wasserstoff zu erzeugen, wären alle CO2-Emissionssorgen gelöst.
Die Entscheidungen, wie es langfristig mit Kokerei, Sinteranlage, Hochöfen weitergeht, dürften ohnehin später getroffen werden als ursprünglich angekündigt. War lange davon die Rede, dass die Entscheidung über die weitere Stahlerzeugung in Linz 2018 und 2019 gefällt werde, sagt Eder jetzt: "Wir haben keinen Zeitdruck." Die beiden kleinen Hochöfen wurden gerade modernisiert und können bis 2025 laufen. Der große wird 2018 generalüberholt. "Mit der Investition in den USA verschaffen wir uns Luft an den österreichischen Standorten", sagt Eder.
Endlich ein guter, sachlicher Artikel!
Kompliment an Siggi Brandstätter:
Diese Investition macht wirklich Sinn und bringt viel Kohle = money! Linz und Donawitz profitieren davon.
"Die Zukunft der Metallurgie liegt in der Wasserstoffreduktion", diese Vision geistert schon sehr lange herum. Wer von den Metallurgen erinnert sich noch an das EU Projekt ULCOS = Ultra Low CO2 Steelmaking? Basierte auf Hochofen und der Direktreduktion, voestalpine war daran beteiligt. Da müsste es doch auch schon einen Prototyp, zumindest im Labormaßstab geben.
Jedenfalls, eine Wasserstoffreduktionsanlage als Versuchsanlage in Linz zu bauen, ist ein toller, mutiger Schritt. Wer ist der Anlagenbau- und- Technologiepartner???
Alles wird gut mit Windows reboot😎e
von Gegenstrom
Aber jedenfalls ist die Entwicklung von Wasserstoff als Energie beachtenswert. Warum steigt da nicht auch die KFZ-Industrie ein anstatt den E-Mobil-Plänen.
die Ewiggestrigen im Autobau investieren immer noch Unsummen in Dieselfahrzeuge wohl wissend dass sie sehr schädlich für die Umwelt sind , aber GELD bringen !
wenn die Autoindustrie in Europa nicht aufpasst wird es ihnen wie Detroit gehen ...AUS DIE MAUS !
Man fasst es nicht:
Ausgerechnet die USA, die der voest jahrzehntelang die Lizenzgebühren für das Linz-Donawitz-Stahlveredelungs-Verfahren vorenthielten, werden jetzt mit dem in unserem Gebirgsland mühsamst erwirtschafteten Kapital aufgepäppelt, statt mit diesem Geld bei uns Arbeitsplätze zu schaffen!
Adsurder geht's nicht:
Ausgerechnet in den USA, die der voest jahrzehntelang die Lizenzgebühren für das LD-Stahlveredelungs-Verfahren vorenthielten, werden jetzt mit dem in unserem Gebirgsland mühsamst erwirtschafteten Kapital aufgepäppelt, statt mit diesem Geld bei uns Arbeitsplätze zu schaffen!
Das ist aber rücksichtsvoll, dass Eder auf unsere Luft schaut.
Wenn das der Eder tut, dann passiert was.
Wenn das die Grünen tun, dann kommen bestenfalls §-Gesetze-§ raus, um Eders und Kollegen strafen zu können. Das übliche procedere von Klugscheißern und Wortakrobaten halt.
Bitte dann investieren Sie endlich wieder mal etwas ordentliches in Österreich damit wir was zu Arbeiten haben!!
Die Zeiten der hochwertigen Arbeitsstellenerschaffung sind vorbei, damit muss sich sowohl die Politik als auch die Gesellschaft abfinden. Das Schlagwort Industrie 4.0 ist längst überholt, denn die Zukunft gehört dem dark plant Konzept, also mannlose Produkte von arbeitsintensiven und hochwertigen Produkten.
Und was machen wir dann mit den 500.000 Arbeitslosen ? Sind eher nicht alles High Tech Ingenieure!!
Mit der Investition in den USA verschaffen wir uns Luft an den österreichischen Standorten", sagt Eder.
Er hätte aber auch sagen können:
Damit ersparen wir uns eine schöne Stange Steuern durch die Gruppenbesteuerung.
Aber jedenfalls ist die Entwicklung von Wasserstoff als Energie beachtenswert. Warum steigt da nicht auch die KFZ-Industrie ein anstatt den E-Mobil-Plänen.
Weil die E-Mobilität eine reine Lobbying Geschichte ist.
Ich freu mich schon wenn in den nächsten 3 - 5 Jahren die ersten großen Mengen an Akkus getauscht werden müssen.
Es ist fast wie beim Atommüll - keiner weiß was er mit den Li Akkus machen soll.
Die Li-Akkus halte ich für tragisch aber noch viel tragischer sind die weltweit eingenisteten Paragraphen. Die kann niemand entsorgen
Die H-Technik für Verbrennungsmotoren ist sofort einsetzbar, dass zeigen nicht nur die BMW 7er Modelle mit H-Tank, als auch die Transportbusse am Flughafen München.
Bis einer in die Luft fliegt.