Im Innovationslabor der Erste Bank wird scharf geschossen
WIEN. Kreativer Prozess: 50 Mitarbeiter aus allen Bereichen der Wirtschaft entwickeln Online-Lösungen für den Sparkassensektor.
Bunte Vorhänge, Holzbänke und 50 Querdenker auf einem Haufen: In diesem Büro in der Wiener Neutorgasse erinnert nichts an das klassische Bankgeschäft, und doch arbeiten alle für die Erste Bank und Sparkassen. Seit Ende 2012 werden im "Erste Hub" Online- und Smartphone-Lösungen für Finanzdienstleistungen des Sektors entwickelt. Der Ablauf ist dynamisch.
"Es gibt keine heiligen Kühe, wir stellen alles in Frage", sagt Boris Marte, Leiter des Erste Hub. Diskutiert, probiert und philosophiert wird auf dem großen Holztisch nahe der Küche, auf dem Gang oder in Kojen. Die Mitarbeiter des Innovationszentrums kommen überwiegend aus anderen Branchen – Industrie, Soziologie oder IT. "Wir holen Talent und Wissen aus anderen Bereichen und bringen sie mit Leuten aus der Bank zusammen", sagt Marte. Das Tempo ist hoch.
Angesichts der zunehmenden Konkurrenz im Internet (internationale Konzerne und gut kapitalisierte Start-ups bieten Finanzdienstleistungen an) wurde der Erste Hub gegründet, um den Entscheidungsprozess und die Verwirklichung von Ideen zu beschleunigen. "Wir sind keine Abteilung oder Agentur, die die Tagesordnung des Unternehmens übernehmen", sagt Marte.
Elementar in diesem Prozess ist das "Idea Shooting". Ideen werden vor den anderen Kollegen präsentiert. 15 Minuten hat man Zeit, dann geht der Daumen nach oben oder unten. Aus 96 Ideen sind bisher 36 Prototypen hervorgegangen. Ob diese serienreif gemacht werden, entscheidet das "Decision Board", dem Vertreter der Erste Group und Sparkassen angehören. Die Hälfte der 36 Prototypen haben diese Phase bisher überstanden, zwölf Produkte sind auf dem Markt – etwa die QuickCheck-App, die mittlerweile 226.000 Mal heruntergeladen wurde, ein Zahlschein-Scanner, eine Fremdwährungs-Anwendung und die Impulsspar-App.
Es sei eine mutige Entscheidung gewesen, dieses Innovationslabor einzurichten, sagt Maximilian Pointner, Vorstandsmitglied der Sparkasse Oberösterreich: "Wir wollen beides anbieten, Online-Lösungen und das Filialgeschäft."
Nicht alles soll gratis sein
Die Herausforderung im Internet und im mobilen Geschäft ist es, damit Geld zu verdienen. Derzeit werden vor allem die Basisfunktionen (Kontoinformation, Kontaktaufnahme, Überweisungen) und Gratis-Anwendungen abgedeckt. Der Erste Hub soll auch Dienstleistungen entwickeln, für die die Kunden bereit sind, etwas zu bezahlen.
Und die Generation Internet muss angesprochen werden. Nicht umsonst wurde der Hub dynamisch aufgestellt. Viele junge Leute aus unterschiedlichen Ländern bringen ihre Ideen und Zugänge ein. Hinter dem Vorhang, in der Koje und an den Holztischen wird meist Englisch gesprochen.
der konsumenten.......
...kann man auch noch die moralische Komponente hinterfragen:
www.backtofairness.at
Wir stellen alles in Frage" sehr lobenswerter Ansatz...Vorschlagsweise beginnt man mit dem EDV System selbst, das seit Jahren Unheil anrichtet:
https://m.youtube.com/watch?v=I3QUwrE5dKQ