Hypo Italien - Präsidentin attackiert Wiener Regierung
ROM/UDINE. Debora Serracchiani, Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, in der die Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI ihren Sitz hat, protestiert gegen die geplante Kündigung von 110 der 280 Mitarbeiter des Geldhauses.
Dabei kritisierte sie die Regierung in Wien scharf, die ihrer Ansicht nach "Desinteresse" am Schicksal der Bank bewiesen habe.
"Wir kritisieren das Verhalten der österreichischen Regierung, die von Anfang an an jeglicher Lösung zur Abwendung einer Zerstückelung der Bank und an einer Rettung vieler Jobs vollkommen desinteressiert erschienen ist", protestierte Serracchiani nach ihrer Teilnahme an Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaften über die Situation der Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI am Montag.
Die Präsidentin Friauls appellierte an die italienische Regierung und an die Notenbank für eine Rettung der Jobs bei der HBI. Die Lage sei dadurch erschwert, dass die HBI am Donnerstag den Verkauf von sieben Bankfilialen an die lombardische Regionalbank Banca Valsabbina angekündigt hat - die dortigen 32 Bankmitarbeiter-Jobs sollten erhalten werden.
"Wir erleben eine langsame Plünderung von all den soliden Standorten der Bank. Alles was bleibt - leider auch die Mitarbeiter - wird sich selbst überlassen. Wir sprechen von 110 Mitarbeitern und ihren Familien", so Serracchiani.
Serracchiani bemüht sich schon seit Monaten um den Erhalt der Jobs bei der HBI, die ihr Hauptquartier in Udine hat. Eine Versammlung aller Mitarbeiter der Bank soll diese Woche stattfinden.