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Hohenzeller Firma macht Sperma von Stieren zum Exportschlager

Von Alexander Zens, 01. April 2015, 00:04 Uhr
Hohenzeller Firma macht Sperma von Stieren zum Exportschlager
Tierarzt Franz Viehböck (l.) mit 60 Portionen Sperma, Landesrat Max Hiegelsberger

HOHENZELL. Die "Besamungsstation" verkaufte im Vorjahr fast eine Million Samenspenden – Seit einer Woche wird auch in den Iran geliefert.

Oberösterreichs Rinderzüchter haben sich seit 1997 ein zusätzliches Standbein aufgebaut: den Verkauf von Sperma über die "Besamungsstation GmbH" in Hohenzell (Bezirk Ried). Die von der Firma erworbenen Stiere haben 2014 rund eine Million Samenspenden produziert (je 0,22 Milliliter).

Ein Lokalaugenschein zeigt, wie anspruchsvoll die Erzeugung für die 22 Mitarbeiter und bis zu 250 Stiere ist. Die Tiere werden dienstags und freitags je zwei Mal zum "Sprungbock" gebeten, wo sie den natürlichen Trieben entsprechend ihr Ejakulat abliefern. Dieses kommt ins Labor und wird auf seine Qualität getestet. Wenn sich 500 bis 2000 Millionen Samenzellen darin befinden, die sich zu mindestens 70 Prozent vorwärts bewegen, ist die Qualität hoch genug. Dann wird das Ejakulat zu den 0,22 Milliliter kleinen Portionen verdünnt und gekühlt. Leistungsfähige Stiere kurbeln den Absatz an und haben einen hohen Marktwert.

Fleckvieh bekannt machen

Eigentümer der Besamungsstation sind die Rinderzuchtverbände FIH (Inn- und Hausruckviertel/Sitz in Ried) und RZO (Sitz in Linz). Die Bauern als Mitglieder sollen davon profitieren, dass ihre Kühe mit Samen befruchtet werden, die hohen veterinärhygienischen Standards unterliegen. Würde jeder selbst Stiere in der Herde haben, wäre das aufwändig und riskant, sagt Franz Viehböck, veterinärer Leiter in Hohenzell, einer von drei Besamungsstationen in Österreich.

Außerdem sollen die Landwirte vom Betriebserfolg profitieren. Im Vorjahr wurden knapp 900.000 Samenspenden verkauft (der Rest auf eine Million war untauglich). Je nach Qualität kosten diese bis zu 15 Euro. Der Umsatz der Besamungsstation betrug im Vorjahr 4,7 Millionen Euro, jener der Exporttochter Genetic Austria in etwa gleich viel. Der 2000 erfolgte Bau der Station sei seit 2013 abgezahlt, nun gebe es Rückflüsse, sagt Geschäftsführer Franz Kaltenbrunner.

Rund die Hälfte der Samen wird bereits exportiert – in mehr als 50 Länder, etwa in die USA, nach Australien und Kolumbien sowie seit einer Woche in den Iran. "Wir wollen Fleckvieh überall bekannt machen", sagt Peter Kreuzhuber, Geschäftsführer der Exporttochter Genetic Austria. Konkurrenten sind große Agrarkonzerne.

Weltweit gibt es mehr Holstein-Rinder als Fleckvieh, die vorherrschende Rasse in Oberösterreich. Fleckvieh sei widerstandsfähig, leicht zu halten und in beiden Nutzungen – Milch und Fleisch – stark, betonen Viehböck und Kreuzhuber. Darum steigt der Bedarf in typischen Holstein-Ländern, ihre Tiere mit Fleckvieh zu kreuzen. "Samen und Zuchtrinder aus Oberösterreich haben einen guten Ruf wie Mozartkugel oder Wiener Schnitzel", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Die Nachfrage steigt auch, weil etwa arabische Länder ihre Eigenversorgung ausbauen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 01.04.2015 01:31

auf dem Foto von LR Hiegelsberger, weil dieser gar so interessiert auf diese schaut? Bitte berichten, wir Leser wollen schon informiert werden.

Kann mir gut vorstellen, dass Landwirtschafts-Landesrat-Sperma ebenfalls ein teurer Exportschlager wird, wenn die diversen Fortpflanzungsgesetze dessen Einsatz erlauben.

Welche Frau von Welt möchte nicht gerne ein Kind mit original Landesrat-Sperma gebären?

In dieser Branche könnte O.Ö. mit seinen spritzigen LR (und auch mit dem LH) durchaus in die Champions-Liga aufsteigen.

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( Kommentare)
am 01.04.2015 06:03

oder etwa nicht? zwinkern

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