Handelskette dm plant in Italien 100 Filialen bis 2020
LINZ. Expansion: Auf dem Heimmarkt Österreich gibt es keine weißen Flecken, Wachstum findet auf Kosten der Wettbewerber statt.
Der österreichische Drogeriemarkt wächst jährlich im Durchschnitt um 2,5 Prozent. Die Handelskette dm hingegen konnte ihren Österreich-Umsatz um sechs Prozent auf 904 Millionen Euro steigern. Mit 391 Geschäften ist das heimische Filialnetz dicht genug. "Es gibt keine weißen Flecken mehr", sagt Finanzchef Andreas Haidinger. Anders als auf dem weitgehend gesättigten Heimmarkt sieht Haidinger in Norditalien großes Potenzial. "In den kommenden drei Jahren wollen wir 100 Filialen zwischen Bozen und Florenz aufsperren."
Vor Jahren hatte sich der Filialist komplett aus Italien zurückgezogen, weil Lizenzregelungen das Wachstum behindert hatten. Mit deren Wegfall hat dm die Expansion im südlichen Nachbarland wieder eingeleitet. Im Mai wurde die Zentrale in Verona eröffnet. Noch heuer sollen die ersten Filialen im Raum Mailand, Bozen und Udine aufsperren. "Wir können uns vorstellen, dass wir in Italien in zehn Jahren ebenso viele Filialen wie in Österreich haben", sagt Haidinger.
In Expansion und Erneuerung investiert die Gruppe in Österreich und den verbundenen Ländern (Osteuropa und künftig Italien) kräftig: 118 Millionen Euro nach 90 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September). Laut Haidinger sei dies aus dem Cash-flow darstellbar. "Handel ist permanente Veränderung. Sich auf der Substanz auszuruhen, funktioniert nicht lange", so Haindinger.
Zehn Prozent der dm-Filialen werden pro Jahr modernisiert. In Österreich betreibt das Unternehmen 391 Filialen mit 6763 Mitarbeitern. In den von Österreich aus gemanagten südosteuropäischen Ländern sind es 1181 Geschäfte mit 12.377 Beschäftigten. 105 der 740 Lehrlinge werden in den oberösterreichischen Standorten ausgebildet.
Online als größte Einzelfiliale
Die größte Einzelfiliale – wie Haidinger es nennt – ist mittlerweile der Onlineshop, wo 800 Artikel mehr als in der bestausgestatteten Filiale zu finden sind. Um die Kunden dennoch in die Geschäfte zu locken, versucht dm Erlebnis und Dienstleistung zu bieten. Knapp zehn Prozent des Österreich-Umsatzes machen Friseur- und Kosmetikdienstleistungen aus, der Bereich wachse stärker als die Handelsumsätze, sagt Haidinger. Zurückgefahren wurde hingegen die sogenannte "Gesunde Pause". Diese Essbereiche gibt es nur noch in jeder zehnten Filiale.
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