Handel: "Die breite Masse braucht mehr Kaufkraft"
LINZ/WIEN. Österreichs Händler haben erstmals seit 2011 in einem ersten Halbjahr keinen realen Umsatzverlust mehr erlitten.
"Der Handel ist sehr stabil und nimmt schön langsam wieder Fahrt auf", interpretiert Bettina Lorentschitsch, Spartenobfrau in der Wirtschaftskammer Österreich, die Halbjahresbilanz sehr positiv. Die Teuerung eingerechnet, gab es ein Nullwachstum mit einem Handelsumsatz von 26,5 Milliarden Euro, nominal ein Plus von einem Prozent (nicht enthalten in den Umsätzen: Versand-/Online-Handel sowie Tankstellen).
Die Vergleichswerte in Oberösterreich sind etwas schlechter: minus 0,2 real, plus 0,8 Prozent nominal. Überdurchschnittlich gut schnitten die Händler von Kosmetik (plus 5,4 Prozent), Schuhen (2,9) und Elektro/Foto (2,9) ab, schlecht Lederwaren (minus 5,9), Möbel (– 2,7), Sportartikel (– 2,7). Die Preise stiegen deutlich unter der allgemeinen Teuerung von 1,7 Prozent, nämlich um nur ein Prozent.
Die Entwicklung sei auch innerhalb der Branchen sehr unterschiedlich, sagt Oberösterreichs neuer Handelsobmann, Christian Kutsam aus Bad Hall: "Von zehn Unternehmen haben fünf ein bisschen mehr umgesetzt, zwei etwa gleich viel und drei weniger." Das zweite Quartal sei wegen des späten Ostertermins und des Wetters deutlich besser gelaufen als das erste.
Waffengleichheit gefordert
"Wir brauchen dringend eine Steuerreform, die die Kaufkraft der breiten Masse verbessert", sagte Handels-Geschäftsführer Manfred Zöchbauer. Kutsam kritisiert die im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Lohnnebenkosten: "Wenn ein Lehrling ausgelernt hat, steigt sein Gehalt um 5,3 Prozent auf 1558 Euro im Monat. Das kostet das Unternehmen 1287 Euro im Jahr mehr. Davon kassiert der Staat 907 Euro, der Mitarbeiter erhält nur 30 Prozent, 380 Euro."
Es brauche Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handels zu steigern. Im Online-Handel, der rund sechs Prozent der Kaufkraft aufsaugt, davon die Hälfte ins Ausland, sei Waffengleichheit nötig, sagt Zöchbauer: "Wir brauchen in der EU einheitliche steuer-, sozial- und umweltrechtliche Standards." Deutsche Händler zahlten Dumpinglöhne, transferierten ihre Gewinne in Steueroasen und zahlten nichts für die Verpackungsentsorgung in Österreich.
Heimische Konsumenten sollten sich bewusst sein, dass der Einzelhandel ein stabiler und besonders in ländlichen Regionen sehr wichtiger Arbeitgeber sei. Die Mitarbeiterzahl ist in Oberösterreich binnen sechs Jahren um 1920 auf 51.200 gestiegen, inklusive Groß- und Kfz-Handel auf 99.600 (plus 900). (le)
solange der winterschlussverkauf am 1.dezember und der sommerschlussverkauf am 1.juni beginnt, dürfen sich die händler nicht beklagen.......
Manche Unsitten gehören abgeschafft. Ich finde es unerträglich, wenn der Pensionistenverband der SPÖ als Ausflugsprogramm die Fahrt zu einer Textilkette im Monatsangebot hat. Da fliesst die Kaufkraft zu irgendeinem anonymen Unternehmen irgendwo vor den Toren einer Großstadt und die Händler am Ort schauen durch die Finger. Natürlich werden die Ortsgruppen geködert, da gibt es dann div. Zuckerl, wie Frühstück für alle und sicher für den Reiseleiter eine Umsatzabgeltung (ist ja überall so, wenn die Leute busweise wo hingekarrt werden). Zu den einheimischen Händlern geht man dann, wenn man eine Spende braucht! So schaut's aus und das Motto: viel Kleinvieh macht auch Mist, gilt natürlich auch da!
bei mehr verdienst haben
die menschen logischerweise
grössere kaufkraft.........
den gewerkschafts.- und polittr..... mal flüstern.