Frühere Volksbanken-AG will Anleihen zurückkaufen
WIEN. Tausende Anleger bekommen Angebote zwischen 72 und 123 Euro pro Papier und sollten gut überlegen.
Inhaber von Anleihen der ehemaligen Volksbanken-AG (ÖVAG) bekommen in diesen Tagen ein Angebot von deren Nachfolgefirma. Die Bad Bank Immigon will Anleihen und Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von insgesamt 400 Millionen Euro zurückkaufen.
Damit sollen die Schulden der Abbaugesellschaft weiter gesenkt werden, die Liquidität für die Rückkäufe ist vorhanden. Gestern, Montag, hat der Vorstand das Rückkaufprogramm beschlossen.
Die Tausenden Privatanleger können ihre Papiere oder Teile davon nun verkaufen, müssen aber nicht. Es geht um insgesamt 95 Anleihe-Serien, für die es unterschiedliche Rückkaufpreise gibt. Sie bewegen sich zwischen 72 und 123 Euro – bei einem Nominale von 100. Jeder Anleger sollte gut überlegen, ob er verkauft. Die Frage ist, wann er zu welchem Kurs eine Anleihe mit welchem Zinssatz gekauft hat. Man habe sich an den aktuellen Marktpreisen orientiert, sagt Immigon-Sprecher Thomas Heimhofer.
Zum Laufzeitende einer Anleihe muss die Bad Bank das Nominale zurückzahlen. Vorausgesetzt, sie ist dazu in der Lage. Heimhofer: "Der Abbauplan ist so konzipiert, dass alle Verbindlichkeiten bei Fälligkeit bedient werden können." Die Angebotsfrist für das aktuelle Angebot läuft bis 14. Oktober. Beobachter erwarten, dass danach weitere Angebote kommen könnten. Die Immigon soll ihre Abwicklung bis Ende 2017 abschließen.
Wie berichtet, hat die frühere ÖVAG schon im Juli ein letztlich 933 Millionen Euro schweres Rückkaufprogramm durchgezogen. Damals waren aber institutionelle Investoren angesprochen worden. (az)