Freie Aktionäre weisen Conwert-Angebot zurück
WIEN. Nun nehmen auch zwei prominente Vertreter der freien Aktionäre, Peter Hohlbein und Alexander Proschofsky, das deutsche Übernahmeangebot für die Wiener Conwert Immobilien AG kritisch ins Visier.
Die von der Deutschen Wohnen gebotenen 11,50 Euro je Conwert-Aktie lägen „weit unter allen marktüblichen Bewertungsparametern“. Schon der Buchwert betrage 12,96 Euro, der wirkliche Wert 15,70 Euro (Net Asset Value nach EPRA). Die Papiere der Deutschen Wohnen würden derzeit mit einem Kurs von 135 Prozent des EPRA Net Asset Value gehandelt, während das Unternehmen für die Conwert nur 73 Prozent böte. Deutsche Wohnen wäre ein guter Partner für Conwert, so die Aktionärsvertreter, das Angebot sei jedoch „vollkommen unzureichend“.
Conwert hat in Deutschland rund 25.000 Wohnungen. Hohlbein und Proschofsky waren bei der Conwert-Hauptversammlung 2014 von den freien Aktionären als Verwaltungsräte gewählt worden. Die Verwaltungsratsvorsitzende schloss dann jedoch 5,5 Millionen Stimmrechte aus, womit die Wahl verhindert war. Die österreichische Übernahmekommission hat diesen Ausschluss mittlerweile als unrechtmäßig erklärt. Das Duo rechnet damit, dass es rückwirkend in den Verwaltungsrat bestellt wird.