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Frankenkredite: Banken verlangen neue Milliardensicherheiten

Von nachrichten.at/apa, 13. Dezember 2016, 17:41 Uhr

WIEN. Die Banken haben von den heimischen Fremdwährungskreditnehmern - vor allem also Frankenkreditnehmern - allein im Jahr 2015 eine Milliarde Euro mehr Sicherheiten für ihre ausstehenden Darlehen verlangt.

Dies gab die Finanzmarktaufsicht (FMA) bekannt. Es geht um 90.000 private Haushalte, die Fremdwährungskredite haben. Aktuell sind noch mehr als 20 Milliarden Euro in Frankenkrediten ausständig.

Die sind für die Kreditnehmer teuer geworden. In den nächsten Jahren werden viele Frankenschulden fällig. "Es ist ein toxisches Produkt" - vor allem in Verbindung mit hochriskanten Tilgungsträgern, sagen die FMA-Chefs Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. "Jetzt muss von den Banken die Kommunikation verstärkt werden, damit kurzfristige Überraschungen vermieden werden, wenn alle Karten auf den Tisch kommen. Wir verpflichten die Banken, die Risiken für alle zu reduzieren."

In ihren Bilanzen haben die Banken allein im letzten Jahr die Wertberichtigungen für notleidende Frankenkredite um 800 Millionen Euro aufgestockt. Sich als Kunde darauf verlassen zu wollen, dass der Franken nicht mehr steigt, wäre gefährlich: Es gebe nach wie vor Interventionen der Schweizer Notenbank. "Der Franken ist eine Fluchtwährung", so Ettl. Die habe die Tendenz zu steigen, wenn es irgendwo in der Welt Turbulenzen oder politische Unsicherheiten gebe.

Weniger Fremdwährungskredite

Zwar ist das Volumen an Fremdwährungskrediten in Österreich seit 2008 um 60 Prozent auf mittlerweile 21,6 Milliarden Euro (davon 20,7 Milliarden Euro in Franken, per Ende September 2016) gesunken. Jetzt müssten die restlichen 40 Prozent in geordneten Bahnen ablaufen, so die FMA. 150.000 ehemals betroffene Haushalte könnten heute ruhig schlafen, sie sind ausgestiegen bzw. haben auf Euro gewechselt, haben also kein Frankenrisiko mehr. Auch jetzt wird zur Konvertierung in Euro bzw. zum Umstieg auf einen "Abstattungskredit" geraten.

2008 hatte die Aufsicht nach einer beispiellosen Blase in Österreich die Neuvergabe von Fremdwährungskrediten an private Haushalte verboten. Weil mit dem Frankenkursanstieg die hauptsächlich endfälligen Kredite im Lauf der letzten Jahre teurer wurden und die Tilgungsträger (oftmals fondsgebundene Lebensversicherungen) wenig bis nichts abwarfen, liegt hier aktuell allerdings eine Deckungslücke von 6,2 Milliarden Euro vor.

Was das im Einzelfall heißen kann: Ein 2008 auf 20 Jahre abgeschlossener Frankenkredit über 100.000 Euro war durch das Währungsrisiko zum Franken-Höchstkurs schon um 68.000 Euro teurer. Zum aktuellen Kurs wären es immer noch gut 50.000 Euro mehr. In einem worst-case-Nullzinsszenario wäre zudem der Tilgungsträger, mit dem der Kreditnehmer für die Rückzahlung anspart, mit weiteren mehr als 48.000 Euro "unter Wasser". Damit reicht die Ansparsumme schon gar nicht, um die angewachsene Kreditschuld zu begleichen.

Von solchen Extrembeispielen seien doch einige betroffen, heißt es in der FMA, die von einer Hedge-Fonds-Konstruktion spricht, wo beide Hebel zu Ungunsten der Kreditnehmer schlagend würden. Insgesamt sind in Österreich 20 Milliarden Euro an "Tilgungsträgerkrediten" vergeben, davon 17 Milliarden in Fremdwährung.

Kredite für Haus und Wohnung

Anders als in Osteuropa, wo die Kunden Frankenkredite für Autos oder Waschmaschinen aufnahmen, haben die Österreicher primär in den privaten Hausbau und Wohnungseigentum finanziert. Damit habe man hierzulande keine Konzentration auf die schwächste Kreditnehmergruppe, meint man in der FMA. Die Deckungslücke sei im Großen und Ganzen durch Sicherheiten (Immobilienpfand) abgedeckt, so Kumpfmüller. "Aber bei Wohnimmobilien stehen Schicksale dahinter."

Viele bestehende Frankenkredite wurden in den letzten Jahren auch verlängert, daher steht das Gros der Tilgungen erst in etwa 10 bis 15 Jahren an. Trotzdem werde man jetzt die Informationspflichten der Banken "beträchtlich erweitern", hieß es bei der FMA. Neue Mindeststandards sind zur Begutachtung versandt. Sie sollen 2017 in Kraft treten. Die Banken müssen ihre Kunden jedes Jahr über den aktuellen Kreditstand, den Stand eines Tilgungsträgers und den Wert der Sicherheit aufklären. Auch müssen Modellrechnungen über die persönliche prognostizierte Deckungslücke am Laufzeit-Ende gemacht werden.

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Puccini (9.519 Kommentare)
am 13.12.2016 21:10

Da war doch was in Ungarn.
Sollte man sich für Bankiers nicht doch um einen nassen Fetzen umsehen?

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oliverh (274 Kommentare)
am 13.12.2016 20:27

Die Banken haben golden an den Produkten verdient. CHF Kredite wurden als defacto "sicher" verkauft.

Anstatt auf ein Entgegenkommen zu setzen (zB Wechselkurs bei 1,25:1) drückt man den Kreditnehmer in die Spekulationsecke!

Keiner würde mit seinem Haus spekulieren!

Pfui!!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.12.2016 18:03

im Artikel :

In einem worst-case-Nullzinsszenario wäre zudem der Tilgungsträger, mit dem der Kreditnehmer für die Rückzahlung anspart, mit weiteren mehr als 48.000 Euro "unter Wasser". Damit reicht die Ansparsumme schon gar nicht, um die angewachsene Kreditschuld zu begleichen.

48.000 unter Wasser mit Tilgungsträger ???

das sollen uns mal diese Wichtigtuer erklären nachdem die Börsen seit 2008 / 2009 sehr stark gestiegen sind .

hier die Performance einiger Fonds auf Sparplan Basis ,leider nicht länger als 5 Jahren einsehbar , denn da liegt der Wert noch höher seit 2008 als alles im Keller lag .

Ängste schüren löst keine Problemen !

https://www.comdirect.de/inf/fonds/selector/trefferliste_performance.html?SORTDIR=ASCENDING&SORT=RANKING&PRESELECTION=SPARPLAN&TOPFUNDS=true&keepCookie=true

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.12.2016 18:11

und hier noch viele andere weltweite Fonds....

http://www.onvista.de/fonds/performance?type=71&focus=5454&isin=LU0048578792¤cy=EUR#tab3Y

es ist für JEDE und JEDEM was dabei ...auch für JAMMERER die sich beschweren keine Zinsen auf ihr Kapital zu bekommen zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.12.2016 18:13

ab Seite 46 /47 auch die negativen Performance ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.12.2016 18:15

klickt mal auf die 5 oder 10 Jahres GESAMT Performance ...
ABER ACHTUNG bei Einigen wird der Mund offen stehen bleiben zwinkern

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