Flughafen Wien: Betriebsräte protestieren
WIEN. Die Betriebsräte der Flughafen Wien AG sind über die Ablehnung der geplanten dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat durch das Bundesverwaltungsgericht erzürnt.
Sie kündigen Protestaktionen an und wollen gegen den "Anschlag auf ihre Arbeitsplätze und ihre Sicherheit" vorgehen, teilten die Arbeitnehmervertreter in einer Aussendung mit.
"Wir werden nicht zulassen, dass unsere Arbeitsplätze nach Bratislava oder München exportiert werden. Das wäre ein Diebstahl Zehntausender Arbeitsplätze", wird der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Thomas Faulhuber, zitiert. Ein Verbot der dritten Piste schädige die Interessen der mehr als 20.000 Beschäftigten des Flughafens und der mehr als 40.000 Beschäftigten, die in Zulieferbetrieben arbeiten. Es verhindere die Schaffung Zehntausender neuer Arbeitsplätze, was angesichts der Rekordarbeitslosigkeit nicht hinnehmbar sei.
"Klimaschädlich"
Ein Verbot der dritten Piste würde dem Klimaschutz sogar schaden, argumentieren die Betriebsräte: Ein Teil der Fluggäste werde auf Flughäfen wie München oder Bratislava ausweichen, und die übrigen kreisten in vielen hundert Kilometer langen Schleifen über Wien, bis sie endlich landen könnten.
Wenigstens wieder einmal eine Aktion von Arbeitnehmervertretern, welche sich wirklich und glaubhaft FÜR Arbeitsplätze einsetzen.
Das Urteil finde ich auch seltsam, weil sich der europäische Flugverkehr durch den Ausbau nur verschiebt und in Wahrheit nicht in Summe mehr oder weniger wird. Also relativ zu den Entwicklungen der Gesamtpassagierzahlen, auf die man keinen Einfluss hat. Ausweichflughäfen gibt es ja einige und ein großer Flughafen ist nebenbei auch effizienter.
Dieses Urteil hat einen schalen Beigeschmack.Es wäre zu hinterfragen(Staatsanwalt) wie es zustande kam.