Flixbus erschließt neue Geldquellen
MÜNCHEN. Für Reservierungen und Gepäck zahlen Fahrgäste künftig einen Aufschlag.
Der deutsche Fernbus-Anbieter ist für seine Niedrigstpreise bekannt. Für wenig Geld können Reisende durch ganz Europa fahren. Mit dieser aggressiven Preispolitik ist es Flixbus gelungen, zahlreiche Konkurrenten auszuschalten. Zuletzt hat Flixbus die Strecken der ÖBB-Tochter "Hellö" übernommen. In Deutschland hat Flixbus vier Jahren nach der Liberalisierung einen Anteil von 92 Prozent.
Mit dieser Marktposition beginnt Flixbus nun, seine Strategie zu verändern. Nach dem Vorbild der Fluglinien verrechnet Flixbus künftig Aufschläge etwa für Reservierungen, Gepäckbuchungen und neue Ticketangebote. "Wir wollen dem Kunden genau das geben, was er will. Der eine Kunde will es flexibler haben, der andere will mehr Gepäck mitnehmen, der nächste will reservieren", sagte Geschäftsführer Andre Schwämmlein.
Reservierungen sollen nicht verpflichtend werden. Man denke an "einen niedrigen Euro-Betrag" pro Reservierung. "Das hat den schönen Nebeneffekt, dass es zusätzliches Geld bringt", so Schwämmlein. Bisher gilt im Bus die freie Platzwahl. Bei den Tickets sei Flixbus noch lange nicht da, wo Airlines sind. "Bei uns bekommen sie im Grunde ein Ecoflex-Ticket – alles eine Klasse und voll flexibel." Es gebe aber Kunden, die fünf Wochen vorher wissen, wann sie fahren und die nur das billigste Ticket wollen. "Wir brauchen Produkte für sie."
Künftig soll bei Flixbus das Zusatzgepäck buchbar sein, damit die Menge planbar werde. Bisher haben Kunden neben dem Handgepäck zwei Gepäckstücke frei. Für weitere Taschen werden je fünf Euro fällig. Sie können dann mit, wenn im Gepäckraum Platz ist.
"Kein Monopolist"
Trotz des Marktanteils von 92 Prozent in Deutschland hält Schwämmlein Flixbus nicht für einen Monopolisten. "Das Wort Monopolist halte ich für falsch. Das würde bedeuten, dass wir keinen Wettbewerb haben." Die Kunden wechselten aber je nach Preis zwischen Bus, Auto, Bahn oder Flugzeug.
Eine gute Idee... ):
Wenn man mit dem Mitbewerber-Bus zB. nach Graz will, tut man gut, wenn man reserviert. Sonst steht man vor dem ausgebuchten Bus auf der Straße...
Für Planungssicherheit wird man somit bestraft.