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Flexiblere Arbeitszeiten scheinen erstmals seit Jahren möglich zu werden

Von Ulrike Rubasch, 13. Jänner 2017, 00:04 Uhr
Flexiblere Arbeitszeiten scheinen erstmals seit Jahren möglich zu werden
Bild: OÖN

WIEN. Sozialpartner vorsichtig optimistisch bezüglich der Idee des Kanzlers vom 12-Stunden-Tag.

Große Aufmerksamkeit vonseiten der Wirtschafts- und Arbeitnehmervertreter erntete Bundeskanzler Christian Kern mit dem Punkt Arbeitszeitflexibilisierung in seiner Grundsatzrede. Die von beiden Seiten jahrelang als zu starr kritisierten Regelungen sollen aufgeweicht werden, so Kern.

Er schlägt zwei Maßnahmen vor: Bei Gleitzeit sollen zwölf Stunden tägliche Arbeitszeit möglich sein, wenn als Ausgleich längere zusammenhängende Freizeitblöcke genommen werden können. Als zweite Maßnahme sollen Mitarbeiter das Recht erhalten, das Arbeitszeitausmaß selbst zu bestimmen (Vollzeit oder Teilzeit).

Licht und Schatten

"Es ist positiv, dass dieses Thema angegangen wird, jeder Schritt zu weiterer Flexibilisierung ohne Zusatzbelastung für die Wirtschaft ist positiv", sagte Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik in der Wirtschaftskammer, im OÖN-Gespräch. Undenkbar sei jedoch – das dürfte wohl der Preis für den 12-Stunden-Tag sein –, dass Arbeitnehmer einseitig das Recht auf Änderung ihres Arbeitszeitausmaßes eingeräumt bekommen. Gleiches sagt die Industrie. Gleitsmann: "Es wäre schade, wenn hier wieder ein Junktim oder Wünsche, die der Standort nicht hergibt, eine Arbeitszeitflexibilisierung verunmöglichen würden."

Der Chef der oö. Industriellenvereinigung, Axel Greiner, bezeichnete es wie Gleitsmann als Fortschritt, dass ein SP-Kanzler von Arbeitszeitflexibilisierung spricht, ohne sie gleich mit einer Arbeitszeitverkürzung auf beispielsweise eine 35-Stunden-Woche oder mit einer sechsten Urlaubswoche zu verbinden.

Arbeiterkammerpräsident Rudolf Kaske stellte gegenüber den OÖN gleich klar, dass "Flexibilisierung nie eine Einbahnstraße" sein dürfe. Insofern "darf es keine Einkommenseinbußen geben, und die Normalarbeitszeit darf nicht erweitert werden". Er wertet die Rede Kerns als Aufbruch und ein Signal, weiter zu verhandeln, "aber nicht zum Nachteil der Arbeitnehmer". Dem zweiten Punkt Kerns, wonach das Recht eines Wechsels von Vollzeit zu Teilzeit und umgekehrt bei den Arbeitnehmern liegen soll, kann er "100 Prozent" zustimmen. De facto könnten sich acht von zehn Beschäftigten heute die Arbeitszeiten und Überstunden nicht aussuchen.

Ganz ähnlich ÖGB-Chef Erich Foglar. Er sieht in Kerns Rede eine positive Zukunftsperspektive bei bekannten Themen, wo lange keine Bewegung möglich war. Gleichzeitig sieht er "jede Menge Schwierigkeiten darin, aber eine positive Richtung." Beim 12-Stunden-Tag dürfe es jedenfalls nicht so sein, dass das Unternehmen diesen einfach anordne. Und die anfallenden Überstunden müssten selbstverständlich abgegolten werden.

EU-Ausländer aussperren?

Zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit will Kern, dass Bürger aus jenen Staaten, deren Lohnniveau nicht einmal 80 Prozent des österreichischen erreicht, nur dann in Österreich tätig sein können, wenn keine heimische Arbeitskraft zur Verfügung steht. IHS-Ökonom Helmut Hofer bezeichnete das als ein "Zurück zu den 1970er-Jahren" und als "nicht sinnvoll". Ausländische Arbeitskräfte würden auch Inländern den Arbeitsplatz sichern. Ohne Restaurant-Abwäscher aus dem Ausland gebe es auch keine Jobs für Köche aus dem Inland. Außerdem wäre die Durchführung bürokratisch sehr aufwändig.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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felixh (4.875 Kommentare)
am 20.01.2017 08:56

Österreich hat flexible Arbeitszeiten!!!!

Allerdings will die Wirtschaft mehr von Arbeitnehmer abzocken.

- Einführung des klassischen Arbeiterstandews
- Arbeiten nur zum Mindestgehalt
- 12 Stunden und mehr ohne Entschädigung für die Überstunden
- Senkung der Lohnnebenkosten wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld
- kein Entgelt bei Krankheit
USW

Das hatten wir schon, oder

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2017 12:51

Die §-Generalisierungswut-§ ist der Anfang jeder banalen Bürokratie.

Wenn AG und AN miteinander eine Ausnahme von der verallgemeinerten Regel aushandeln*) §-können/dürfen-§, dann ist es schon nebbich, wie die §-Verallgemeinerung-§ in Stunden ausgeschaut hat.

*) in einem konkreten Anlassfall mithilfe eines beigestellten Interessenvertreters, Anwalts/Betriebsrat/AK/Gewerkschaft. Dabei kann eine $-Entschädigung-$ oder ein Zeitausgleich ausgehandelt werden. Nicht jedoch eine allgemein gültige Regel für immer.

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Gamundianer (651 Kommentare)
am 13.01.2017 11:45

Ich versteh die Suderanten nicht, ich würde auf der Stelle 12h arbeiten dann hab ich nach 3,5 Tagen meine Arbeitspensum erreicht und nehme mir 3,5 Tage frei wo ist das Problem? Solange die Wochenarbeitszeit nicht geändert wird stört's mich nicht.

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observer (22.145 Kommentare)
am 13.01.2017 18:30

Das Problem liegt im Durchrechnungszeitraum- Oder würde es dir auch so gut gefallen 4 Monate am Stück je Woche 60 Stunden zu arbeiten ??? und dafür im November Dezember und Jänner weniger lang ? Und das vielleicht noch am Maschinen, die eine hohe Aufmerksamkeit verlangen und wo die Unfallhäufigkeit dann steigen würde ? Na ja, jeder nach seinem Geschmack.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 26.01.2017 15:54

Was heisst da weniger lang?
Wenn du 4 Monate 60 Wochenstunden leistest, dann hast du genug Zeitausgleich um aussertourlich einen halben Monat überhaupt nicht in der Firma zu erscheinen. Was dann wiederrum deine Firma in ein Problem bringen kann, wenn sie dich eigentlich im normalen Zeitraum benötigen würde und du nicht da bist.
Es hat eben alles 2 Seiten. So simpel ist die Sache auch wieder nicht, dass es ohne Folgeeffekte möglich ist, wochenlang eine 60 Stunden Woche zu verlangen.

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observer (22.145 Kommentare)
am 13.01.2017 11:15

Was soll diese irreführende Überschrift ??? Flexible Arbeitszeiten gibt es schon lange - den Unternehmen wurde da jetzt schon weit entgegengekommen, damit sie sich nur ja Überstunden und die Einstellung von zusätzlichen Arbeitskräften sparen, besteht doch so ein Mangel an solchen. Mir kommt jedesmal die Galle hoch, wenn ich solche Manipulationsartikel lese.

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2017 12:56

Bummsti, jetzt habe ich wieder meine Vorurteile bestätigt bekommen! grinsen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 13.01.2017 11:14

Täusche ich mich, oder hat die Gewerkschaft Jahrzehnte lang für einen 8-Stundentag gekämpft.

Jetzt wird uns also eine Arbeitszeit von 12 Stunden als Fortschritt verkauft.

Eines ist klar: Wer 12 Stunden konzentriert arbeiten muss, der ist danach ziemlich fertig. Und zudem steigt die Fehlerrate der Mitarbeiter. Und die Krankheitsfälle werden auch ansteigen. Auch Burn out wahrscheinlich.

Fragt doch einfach die Arbeitsmediziner, die wissen das aus profunden Studien.

Geht´s der Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut?

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.01.2017 13:06

Als ich 35 war, merkte ich, dass die gewohnten 15-Stundentage nicht mehr erträglich waren und mit 45 war mit 10 Stunden so aus mit der Leistungsfähigkeit, als hätte ich was getrunken. Da war der Compiler schon 2 Seiten und mehr voll mit Fehlermeldungen.

In der Früh um 7 musste die Anlage aber laufenm richtig laufen! Da sind die Arbeiter an den Maschinen gestanden und haben auf Material gewartet.

Mein Beruf war "Macher", nicht "Kontrolleur" und "Benotrer" grinsen

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 26.01.2017 15:59

Geht mir auch so.
Als ich 30 war, hab ich schon 24 Stunden Schichten am Computer geschoben. Mach ich nie mehr wieder und könnte ich auch heute nicht mehr. Aber so 12 bis 14 Stunden gehen noch. Bei konzentrierter Arbeit vergeht die Zeit schnell und mir ist es immer noch lieber wenn ich an einem Problem in Ruhe arbeiten kann, als wenn ich gezwungen werde nach 10 Stunden den Kugelschreiber wegzulegen und das Developer Studie abzuschalten. Ganz abgesehen davon, dass ich dann sowieso noch die nächsten 2 Stunden daheim "beim Problem" bin und man mit mir nichts anfangen kann.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 13.01.2017 08:54

alle tun so, als ob Österreich inmitten der EU etwas entscheiden könnte.
Wir sind mitgefangen im Neoliberalismus und da gehts immer zu Lasten der Hackler.
Nachdem in allen Ländern die Arbeitslosigkeit wegen der modernen Automatisierung steigt, ist es eine Frage der Zeit wann die nächste Umwälzung kommt - das Märchen von stetig steigendem Wirtschaftswachstum ist ein Märchen, denn die gibts nur auf Neuverschuldung der Staaten.

Wer soll auch die waren immer kaufen die erzeugt werden, wenn die Kaufkraft immer weiter sinkt. Die paar Millionäre, deren Kapital wächst während die Masse immer weiter verarmt.

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 26.01.2017 16:10

Das Problem ist, dass wir ein exponentielles Wachstum brauchen würden und das funktioniert eben auf Dauer nicht.

Bei einem exponetiellen Wachstum ist der Seerosenteich zwar am 21. Tag komplett zugewuchert, aber am 20. Tag ist er es erst zur Hälfte und am 19. Tag erst zu einem Viertel voll.
Wer sich allerdings hinstellt und sagt: Kein Problem, der Teich ist nach 18 Tagen ja erst zu einem Viertel zugewuchert. Es ist also 18 Tage gut gegangen und daher haben wir noch Zeit, der wird in lediglich 3 Tagen später sein blaues Wunder erleben. Exponentielles Wachstum ist ein Luder, das mussten die Tschernobyl Bedienmannschaften auch erleben. Gegenwirken kann man fast immer nur, solange noch alles moderat verläuft. Hat der Prozess erst einmal "Fahrt aufgenommen", dann ist es zu spät.

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NikolausKretz (116 Kommentare)
am 13.01.2017 08:37

Ich empfehle allen österreichischen Regierungsmitgliedern, Parlamentariern aber vor allen Kämmerern sich mal in den Nachbarländern Österreichs (ausserhalb der Hauptstädte) im realen Leben umzusehen. Wenn Sie heimkommen, werden Sie realisieren, in was für einem Garten Eden wir hier in Österreich leben und dass wir endlich aufwachen müssen und strampeln müssen, damit nicht dieser in den letzten 60 Jahren erwirtschaftete Wohlstand ziemlich schnell verloren geht, denn Stillstand ist Rückschritt!

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mimisikou (240 Kommentare)
am 13.01.2017 08:35

Naja, dann kommt also nun der 12 h Tag.
Zuerst nur so, dass er nicht angeordnet werden darf.
Aber welcher AN gibt dieser Anordnung nicht nach, wenn mit Kündigung gedroht wird?
Und irgendwann wird es dann "normal" sein 12 h/Tag zu arbeiten.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 13.01.2017 07:40

ihre Arbeitszeit gegen den Willen des Arbeitgebers zu wechseln machen sie als Arbeitnehmer genau 1 Mal. Dann sind sie bei der nächsten Kündigungswelle schon dabei.

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metschertom (8.030 Kommentare)
am 13.01.2017 07:22

Für mich wird die SPÖ immer unglaubwürdiger. Heute so morgen so. Und die Gewerkschaft spielt überall brav mit. Ich begrüße die Bereitschaft zu Reformen aber wer soll denn da noch daran glauben wenn man alle paar Monate andere Aussagen zu ein und dem selben Thema hört!

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athena (3.249 Kommentare)
am 13.01.2017 06:50

juchhu... wir dürfen länger arbeiten bei immer weniger reallohn!!
plan A der spö!

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metschertom (8.030 Kommentare)
am 13.01.2017 07:24

Aber wir sichern die Zahlungen an ausländische Gastarbeiterkinder! Das darfst du nicht vergessen. Österreich hat ja Caritative Aufgaben weltweit zu erfüllen. Mit Ausnahme der eigenen Bevölkerung!

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 26.01.2017 16:01

In Summe arbeitest du auch nicht mehr.
Die Zeit ist nur anders verteilt.

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valmet (2.089 Kommentare)
am 13.01.2017 05:37

Die SPÖ will EU Ausländer aussperren
???
Der Hundsdorfer hat doch immer gesagt es gibt keinen Anlass zur Sorge nach dem Übergangsfristen für den heimischen Arbeitsmarkt
Um die Arbeitslosen EU Ausländer sollte mann sich Gedanken machen

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 13.01.2017 05:41

hundstorfer hat auch gesagt 'die pension ist sicher' und hat damit vermutlich nur seine eigene gemeint...

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Gamundianer (651 Kommentare)
am 13.01.2017 11:45

Die Pension ist zu 100% sicher.... nur die Höhe ist eher die Frage.

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