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Finanzvorstand Pötsch neuer VW-Chefkontrolleur

Von nachrichten.at/apa, 07. Oktober 2015, 15:31 Uhr
Zahlenmensch mit Autovirus Von Dietmar Mascher
Hans Dieter Pötsch Bild: Reuters

WOLFSBURG. Erwartungsgemäß hat der Aufsichtsrat von Volkswagen den bisherigen Konzern-Finanzchef Hans Dieter Pötsch zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt.

Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch nach einer weiteren Krisensitzung des 20-köpfigen Kontrollgremiums in Wolfsburg mit. Pötsch löst damit den seit Ende April übergangsweise amtierenden Berthold Huber ab. Der frühere IG-Metall-Chef Huber hatte den Posten im Frühjahr vom zurückgetretenen VW-Patriarchen Ferdinand Piech übernommen.

In der Früh hatte das Amtsgericht Braunschweig die Wahl von Pötsch durch einen Beschluss erst möglich gemacht. Das Gericht ernannte den 64-jährigen Österreicher auf Antrag des VW-Präsidiums zum Mitglied des Aufsichtsrats - befristet bis zur nächsten, noch nicht terminierten VW-Hauptversammlung. Dort soll dann - wie bereits von Aktionärsvertretern verlangt - die offizielle Wahl von Pötsch durch die stimmberechtigten Anteilseigner nachgeholt werden.

Für Pötsch muss auf der Kapitalseite des Aufsichtsrates Julia Kuhn-Piech ihren Platz räumen. Die Nichte von Ferdinand Piech war im Mai nach dessen Rücktritt übergangsweise in das Gremium aufgerückt. Die Wahl von Pötsch war bis zuletzt umstritten, da dessen Rolle in der Abgas-Affäre nicht zweifelsfrei geklärt ist.

Geboren in Oberösterreich

Der in Traun geborene 64-jährige schloss sein Studium an der technischen Hochschule Darmstadt als Diplom-Wirtschaftsingenieur ab und kam 1979 zum Münchner Autobauer BMW. Dort stieg er zum Hauptabteilungsleiter "Konzerncontrolling im Zentralen Controlling" auf. 1987 verließ er BMW und wechselte zur Trumpf GmbH, einem Maschinenbau- und Industrielaserhersteller in Ditzingen bei Stuttgart mit damals knapp 3.000 Mitarbeitern. Er war dort Geschäftsführer Finanzen und Strategie. Die Anlagen von Trumpf werden auch in der Autoindustrie eingesetzt.

1991 wechselte Pötsch dann an die Spitze des Reichenbacher Industriemaschinenherstellers Traub AG. 1995 übernahm er schließlich als Vorstandsvorsitzender die Verantwortung bei der Dürr AG. 2003 kam der als Kunst- und Fußballfan geltende Familienvater zu Europas größtem Autobauer Volkswagen.

Aufklärung vorantreiben

Der neue VW -Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch will die Aufklärung des Abgas-Skandals vorantreiben. "Es ist mir ein persönliches Anliegen, alles zu tun, damit die Vorgänge restlos aufgeklärt werden", versprach der bisherige Finanzvorstand am Mittwoch nach seiner Wahl zum Oberaufseher des Wolfsburger Konzerns.

"Ich will meinen Beitrag leisten, damit das Vertrauen von Kunden, der Öffentlichkeit, Anlegern und Geschäftspartnern in Volkswagen wieder wachsen kann." Vor dem Volkswagen-Konzern lägen große Herausforderungen. Pötsch soll den wegen der Manipulation von Diesel-Emissionswerten ins Schlingern geratenen Autokonzern zusammen mit dem neuen Vorstandschef Matthias Müller in der Spur halten.

Pötsch ist bei Investoren jedoch nicht unumstritten. Einige Fondsgesellschaften und Analysten bemängeln, dass Volkswagen die Finanzmärkte erst spät über die Abgas-Manipulationen informierte. In Folge des Skandals verlor die VW-Aktie zeitweise fast die Hälfte ihres Werts.

Erste Klage

Inzwischen steht Volkswagen auch schon eine erste Klage von einer Autokäuferin in Deutschland ins Haus. Für die Klägerin aus Köln seien die angeblich niedrigen Abgaswerte "kaufentscheidend" gewesen, teilte die Kanzlei Jordan Fuhr Meyer mit. Die Frau sei bereit gewesen, für ein Auto der "Blue Motion"-Reihe deutlich mehr zu bezahlen als für ein Fahrzeug mit Standardausstattung und fordere nun die Rückabwicklung des Kaufs. Eine Nachbesserung reiche "aus juristischer Sicht" nicht aus, sagte Rechtsanwalt Sascha Conradi.

VW hat in den vergangenen Jahren Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einer Software ausgestattet, die Abgaswerte manipulieren kann. Allein in Europa sind acht Millionen Fahrzeuge betroffen.

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1  Kommentar
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capsaicin (3.817 Kommentare)
am 07.10.2015 16:01

ein "neuer besen" sagt gar nix, und hat auch noch nie was ausgesagt !

die evolution basiert schon immer (egal ob mensch/tier/planzen) auf weiterentwicklung & verbesserung, der stärkere kommt durch.

schwachstellen werden auch diesmal wieder ausgemacht werden, nur so aber, entwickelt sich - oft vermeintliche - stärke bzw. widerstandskraft

conclusio: es irrt der mensch, solang er strebt (jvg) --> und umgekehrt

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