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FP-Vorstoß: Drei-Klassen-Gesellschaft im sozialen Wohnbau?

10. Mai 2017, 00:04 Uhr

LINZ. Die (Über-)erfüllung vieler Vorschriften verteuere das Wohnen unnötig: Abhilfe gesucht.

Würde man gewisse Dinge wie Barrierefreiheit, mechanische Lüftungen oder überbordende Fluchtwegsvorschriften weglassen, würden sich die Wohnungskosten im sozialen Wohnbau um 20 bis 30 Prozent verringern, hat die Technische Universität Graz anhand einer Studie über den sozialen Wohnbau in Oberösterreich festgestellt.

"Der Bogen ist überspannt, wir haben da im sozialen Wohnbau ordentlich übertrieben", sagte FP-Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner gestern, Dienstag, in einem Pressegespräch. Als Ausweg sieht er das Abgehen von überzogenen Auflagen sowie "zwei bis drei Arten" des sozialen Wohnbaus mit unterschiedlichen Fördermodellen. Also praktisch eine Art "Low-Cost"-Wohnbau für jene, die sich Barrierefreiheit & Co nicht leisten wollen oder können, sowie am anderen Ende quasi die Vollausstattung. So müssten nicht alle Wohnungen barrierefrei errichtet sein, sagte der Politiker.

In einer Stadt könnte man beispielsweise nur 20 Prozent der Gebäude barrierefrei gestalten. Dafür sollten diese mit Extras ausgestattet sein, die das Leben von gebrechlichen oder behinderten Menschen zusätzlich erleichtern.

Die Bewohner sozialer Wohnbauten sollten sich das jedenfalls – anders als heute – aussuchen können. "Für sehr geringe Einkommen können wir nur vereinzelt Wohnungen zur Verfügung stellen", berichtet Haimbuchner. Junge Menschen brauchen etwa keinen Lift und haben selten viel Geld. "Wir könnten drei bis vier Mal so viele Wohnungen vergeben", weist der Politiker auf das fehlende Angebot an Billig-Sozialwohnungen hin. Dabei wolle er keine "Plattenbauten oder sozialen Ghettos schaffen", aber er tritt für eine tabulose Diskussion darüber ein.

Es muss nicht immer ein A6 sein

Die Baukosten im Wohn- und Siedlungsbau sind seit dem Jahr 2000 deutlich stärker als die Inflation gestiegen. Doch am teuren Wohnen im Sozialbau seien nicht die Baukosten schuld, sagte der Landesinnungsmeister der Bauwirtschaft, Norbert Hartl, sondern die vielen Anforderungen. "Wir haben ein Luxusproblem, wir wollen alles reinpacken, dabei bauen wir für Leute, die am dringendsten eine Wohnung brauchen und am wenigsten Geld haben", so der Vertreter der Bauwirtschaft. "Vielleicht fährt einer mit einem VW Polo genauso gut wie mit einem Audi A6", stellte er einen plakativen Vergleich an. Den kleineren Wagen könne sich der Betreffende dann vielleicht finanzieren.

Wenn sich immer mehr Menschen nicht einmal mehr den sozialen Wohnbau leisten können, bestehe die Gefahr, dass am freien Markt wieder vermehrt Substandard-Wohnungen angeboten werden, befürchtet Hartl.

Kritik von SP-Seite

Nicht die Vorschriften seien die Kostentreiber im sozialen Wohnbau, sondern Haimbuchner selbst, kritisierte SP-Wohnbausprecher Christian Makor. Haimbuchner habe das Budget "ausgehungert", von 307 Millionen Euro (2008) auf nunmehr 283 Millionen. Mit diesem Geld hätte man mehr und günstigere soziale Wohnungen errichten können. (uru)

Grafik:

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Sozialer Wohnbau

PDF-Datei vom 09.05.2017 (1.258,07 KB)

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20  Kommentare
20  Kommentare
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( Kommentare)
am 11.05.2017 01:44

"Schließlich sollen nur jene Punkte zur Anwendung kommen, die tatsächlich auch Vereinfachung und Kostenersparnis bringen."

Haimbuchner im Interview in der Zeitschrift Die Macher,
Das Wirtschaftsmagazin/Menschen_Karriere_Fortschritt_Standort_Zukunft
Frühling 2016

und weiter über die bisherige Novellierung des Bautechnikgesetzes:
Bei Garagen mit Luftöffnungen und mehr als 250m² muss keine Belüftungsanlage mehr eingebaut werden, Anforderungen an Löschwasserversorgung wurde erleichtert (was heisst denn das),
der Flächenbedarf für Treppen wurde verringert....

Gut, das sind Verschlechterungen, die man aushalten kann,
so das Wohnen dafür billiger wird... leider nein!
.
Es wird billiger gebaut aber die Preise sind nicht gesunken, aha.

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( Kommentare)
am 10.05.2017 16:58

Vorsorgen ist billiger als ... oder: Wer billig baut, baut teuer.

Nur so zwei Ansätze. In unserer Wohnanlage freuten sich einige über günstigere Preise, da in ihrem Bauteil kein Lift vorgesehen war. Heute trenzen sie schon über einen schwer realisierbaren Nachrüst-Lift...

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Camaro (1.178 Kommentare)
am 10.05.2017 15:00

Für die Ausländer und Obdachlose Holzbaracken bauen wie nach den 2.Weltkrieg. Keine Sozialwohnungen für Fremde.

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jago (57.723 Kommentare)
am 10.05.2017 13:00

Bei so vielen bürgerfeindlichen statt verbrecherfeindlichen Gesetzen, die aus dem Höllenschlund der Regierenden sprudeln, ist es kein Wunder, dass die Übergescheiten scheitern.

Das wird nichts mehr, wenn die "Praxis" als Normativ erhalten bleibt und wenn die Fachleute den Regierenden in ihren fachidiotischen Ministerien zugeteilt bleiben statt endlich den 10 Legislativen in Bund und Land.

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Adlerblick (105 Kommentare)
am 10.05.2017 11:18

Seit 2009 leitet Haimbuchner nun das Wohnbaureferat.Wo sind nach 8 Jahren Wohnbaulandesrat die leistbaren Wohnungen, Herr Haimbuchner?
Wo ist -außer in Ankündigungen und im Bierzelt lautstark aus der Lederhose- die Politik für die Bevölkerung? Den vielzitierten kleinen Mann??
Wann kapieren die Wähler, dass sich durch die FPÖ in Bundes- und Landesregierung nichts zum positiven gewendet hat???

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 10.05.2017 12:04

Leistbare Wohnungen bei all den Vorschriften für unnötigen Schnickschnack das wird kein Politiker hinbekommen. Es hat alles seinen Preis. Und Sozialwohnungen gebaut wie Luxuswohnungen haben eben ihren Preis.

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jago (57.723 Kommentare)
am 10.05.2017 13:03

Da müsst ihr Politologen zurate ziehen zwinkern

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 10.05.2017 09:49

"Sozialer Wohnb au" sagt doch alles. Zu Zeiten, wo es einem nicht so besonders geht, kann man sich nun einmal keine Luxuswohnung leisten. Daher muss es auch Möglichkeiten geben, insbes. für junge Leute, eine günstige Wohnung zu beziehen und da ist der ganze Schnickschnack der heutzutage gefordert wird sicher nicht notwendig. Wenn es einem finanziell besser geht, kann man ja in eine teure Wohnung ziehen. Es muss ja nicht jeder ewig in einer Sozialwohnung bleiben - so wie der Abgeordnete Pilz. Billigere Wohnungen für jene Leute die nicht soviel Geld zur Verfügung haben, wenn es dann besser wird, dann soll/muss man einfach hinaus. Das kann man doch alles regeln.
Dasselbe Problem mit dem sozialen Wohnbau hätte jeder zuständige Politiker von jeder Partei - was soll das Geschimpfe auf Haimbuchner? Der muss auch nur seinem Auftrag nachkommen.

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( Kommentare)
am 11.05.2017 00:47

Bei der Wahrheit bleiben ist schwer, sehr schwer.
Es stimmt nicht, dass ein Landesrat für billigeren Wohnbau nichts tun kann. Man erinnere den Sager, dass er für das Klima auch nichts tun kann. Beides ginge...

Die Vereinfachungen betreffen das Bautechnikgesetz, das nur nach Wirtschaftlichkeitskriterien geändert werden wird - ausschließlich gewinnorientiert ist der Wohnbau, aber sozial längst nicht mehr.

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 10.05.2017 09:14

wieso kostet Barrierefreiheit mehr als Bausen mit Barrieren? Nachträglicher Umbau, okay - aber gleich erbaut ohne Stolperfallen kann doch nicht mehr kosten?

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watergate2000 (1.468 Kommentare)
am 10.05.2017 11:47

Lift.

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Camaro (1.178 Kommentare)
am 10.05.2017 15:03

für Duschen gibt es in OÖ keine Wohnbauförderung. Nur Badewannen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 10.05.2017 08:57

Früher konnte Mann unter der Brücke schlafen ..... dich Linz hat zu wenig davon ! Danke FPÖ

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( Kommentare)
am 11.05.2017 00:42

Ich verstehe hier, dass du dich bei der FPÖ bedankst, dass es in Linz keine Brücken mehr gibt, unter denen man schlafen kann. Aha.

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alteraloisl (2.657 Kommentare)
am 10.05.2017 08:36

Leider wurden von den Beamten und Politikern immer wieder neue Vorschriften erlassen, die das Bauen verteuert haben. Sogar GRÜN RUDI hat erlaubt, einen hochkarätigen Sondermüll als Vollwärmeschutz in Form von Porit vorzuschreiben. 50 cm starke Tonziegel wären deutlich umweltfreundlicher und zweckmäßiger. Ich habe mit der Ziegelindustrie nichts zu tun. Man hat den subjektiven Eindruck, dass vielleicht Parteispenden den Ausschlag gaben. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Aber mit dem Vollwärmeschutz (Porit) haben wir bei jedem geförderten Haus oder Wohnung bei einem Brand eine kleine Umweltkatastrophe zu befürchten. Wer wird diesen Sondermüll in 20 - 30 Jahren entsorgen? Nur Vorschriften, die einfach übertrieben wurden, haben zu dieser Misere geführt. LR. Hainbuchner ist doch einer mit einem logischen Denkvermögen. Die Kosten bei den Wohnbaugen. durch Fusionen ebenfalls reduzieren. Dann wird Wohnen auch wieder leistbarer. Nur Mut Herr Hainbuchner.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 10.05.2017 09:01

Falls der alte Alois expandiertes Polystyrol (EPS) meint, das ist kein überwachungspflichtiger Abfall ("Sondermüll" für die Landbevölkerung).

Und die Art der Wärmedämmung wird nicht vorgeschrieben, sondern nur die Wärmedurchgangskoeffizienten und Energiekennzahlen von Bauteilen. Eine nachträgliche Verbesserung der Isolierung kann bspw. auch über Fassadendämmplatten aus Mineralwolle erfolgen.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 10.05.2017 08:10

den schuldenberg hat ackerl zu verantworten.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 10.05.2017 13:40

Ein "kompetenter" Beitrag aus Ihrer Tastatur. Ackerl war NIE für Wohnbau zuständig.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 10.05.2017 06:58

warum baut man keine container-städte ? funktionell, preiswert, mobil, individuell gestaltbar, schnell realisierbar.
findige zeitgeister weltweit, haben längt den trend der zeit erkannt - funktioniert wunderbar !

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( Kommentare)
am 11.05.2017 00:40

Mangels Gewinnlukrierung der Beteiligten und verhindert oder gesteuert durch Förderpolitik.

Warum baut man in Österreich keine alternativen Gemeinschaftswohnformen, außer bei seltenen Privatinitiativen.
Warum ist der Wohnbau fest in der Hand der "Gemeinnützigen"...

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