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Ex-IWF-Chef Rato zu Haftstrafe verurteilt

Von nachrichten.at/apa, 23. Februar 2017, 20:54 Uhr
Rodrigo Rato  Bild: (Reuters)

MADRID. Der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, ist zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er kann berufen, damit bleibt er vorerst auf freiem Fuß.

Rato ist wegen Unterschlagung verurteilt worden. Er soll während seiner zweijährigen Zeit als Vorstandsvorsitzender bis Mai 2012 bei der spanischen Bank Bankia Firmen-Kreditkarten auf Kosten des Geldinstituts für eigene Ausgaben benutzt haben. Das Gericht in Madrid warf dem 67-Jährigen in seiner Urteilsbegründung am Donnerstag "widerrechtliche Aneignung" vor. Rato hatte die Anschuldigungen stets von sich gewiesen. Die mit den in Frage stehenden Kreditkarten getätigten Ausgaben seien legal und Teil seines Gehalts gewesen. Laut Anklage gab er mehr als 99.000 Euro aus.

Der Prozess hatte im September begonnen. Angeklagt wurden weitere 64 ehemalige Bankmanager. Insgesamt sollen sie zwischen 2003 und 2012 zwölf Millionen Euro veruntreut haben. Das Gericht folgte mit seinem Urteil gegen Rato am Donnerstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Rato war zwischen 1996 bis 2004 Wirtschaftsminister der Regierung von Jose María Aznar und von 2004 bis 2007 Chef des IWF. Von 2010 bis 2012 leitete er erst die Caja Madrid und dann das Geldinstitut Bankia, das aus der Fusion der Caja Madrid mit sechs weiteren Banken hervorging.

2011 ging die Bankia an die Börse - weniger als ein Jahr später war sie derart in finanzielle Schieflage geraten, dass der Staat sie mit mehr als 20 Mrd. Euro vor der Pleite retten musste.

Der Skandal um die "schwarzen Kreditkarten" kam im Jänner 2015 heraus. Rato wurde aus der regierenden konservativen Volkspartei (PP) ausgeschlossen. Der frühere IWF-Chef hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und kann das Urteil anfechten. Bis zur Entscheidung über eine Berufung bleibt er auf freiem Fuß.

Rato stand zusammen mit 64 anderen Aufsichtratsmitgliedern und Managern von Bankia und der bis 2010 eigenständig bestehenden Sparkasse Caja Madrid vor Gericht. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Caja Madrid, Miguel Blesa, wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Rato soll das Netzwerk mit seinem Vorgänger Blesa aufgebaut haben. Topmanager, aber auch Gewerkschafter und Politiker, die im Aufsichtsrat saßen, sollen jahrelang mit "schwarzen Firmenkarten" etwa Kleidung, Reisen und Schmuck bezahlt haben. Insgesamt seien 12 Mio. Euro am Fiskus vorbeigeschleust worden, hieß es.

Vor seiner Tätigkeit bei den zwei Banken war Rato von 2004 bis 2007 geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds gewesen. Davor war er spanischer Wirtschaftsminister und gehörte der konservativen Volkspartei Partido Popular (PP) an.

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