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Eine SIM-Karte für ganz Europa?

Von Ulrike Rubasch, 25. Oktober 2017, 00:05 Uhr

LINZ/BRÜSSEL. Telefonate ins Ausland sollen gleich viel kosten wie im Inland: EU-Abgeordneter Rübig will den Telekom-Binnenmarkt weiter vorantreiben, Netzbetreiber zeigen sich skeptisch.

Seit Mitte Juni dieses Jahres sind die teuren Handy-Telefonate vom EU-Ausland nach Österreich Geschichte. Mit der Abschaffung des Roamings ist auch das kostspielige Surfen/SMS-Verschicken im europäischen Ausland den Inlandstarifen angeglichen. Das sei nach jahrelangen Verhandlungen ein Schritt Richtung digitalem Binnenmarkt, jedoch nur ein erster, sagt der oberösterreichische EU-Abgeordnete Paul Rübig im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Als nächsten Schritt will er die Anrufe von Österreich ins Ausland, die kein Roaming und daher nicht von der neuen Roaming-Verordnung betroffen sind, angehen. Diese Anrufe kosten jetzt genau so viel wie vor Mitte Juni.

Änderung vor Sommer 2019

"Ich sehe nicht ein, dass eine arme Oma mehr zahlt, wenn sie von Salzburg ihren Enkel in Freilassing anruft als wenn sie ihn in Vorarlberg anruft." Es gebe nur eine nationale Grenze dazwischen sowie keinerlei technische oder betriebswirtschaftliche Rechtfertigung für unterschiedliche Kosten in diesem Fall. Rübig will nach einer Initiative im EU-Parlament die EU-Kommission dazu bringen, das zu ändern. Von dort kämen positive Signale, sagt er. Er hält es für realistisch, diese Neuerung vor Sommer 2019 durchzubringen. Die europäischen Netzbetreiber seien – hinter vorgehaltener Hand – gesprächsbereit, sagt er.

Maria Zesch, in der Geschäftsführung von T-Mobile Austria für Privat- und Geschäftskunden zuständig, signalisiert im OÖN-Gespräch einerseits Verständnis, dass die Konsumenten hier eine klarere Regelung bräuchten. Andererseits habe die Abschaffung des Roaming einen rasanten Anstieg der Telefonie und Datennutzung aus dem Ausland – das Vierzehnfache Datenvolumen im Vergleich zum Vorjahr bei T-Mobile – gebracht, und das "trifft unser Ergebnis hart".

Viele Netzbetreiber haben in ihren Tarifen ein gewisses Kontingent an EU-Auslandsminuten bereits inkludiert – wie etwa auch T-Mobile bei allen Tarifen. Deshalb ist die Bedeutung dieser Angleichung für die Netzbetreiber eigentlich keine große Sache. Man werde sich den regulatorischen Vorgaben beugen, heißt es, wünsche sich aber eine Angleichung der Bedingungen in den verschiedenen EU-Staaten, etwa bei den Kosten der Frequenzvergaben.

100 Telekom-Firmen: Freie Wahl

Einen großen Schritt weiter will Rübig mit der nächsten Forderung gehen: Eine EU-weite SIM-Karte. "Ich will mit meiner SIM-Karte die freie Wahl zwischen den mehr als 100 europäischen Telekom-Firmen haben." So wie man jetzt seine Handy-Nummer von einem nationalen zum anderen innerstaatlichen Netzbetreiber mitnehmen kann, wünscht er sich eine Nummern-Portabilität in ganz Europa.

Ein Schwede soll sich eine SIM-Karte in Griechenland kaufen können, wenn er meint, das sei für ihn der beste Anbieter. Wie das mit den unterschiedlichen Einkommensniveaus der Bürger gehen soll bzw. mit den völlig uneinheitlichen Netzkosten der Betreiber (in Österreich kostet der Netzausbau aufgrund der Geografie zehn Mal so viel wie in den Niederlanden)? Die Preise würden sich angleichen, der beste Anbieter werde die meisten Kunden bekommen. "Unser langfristiges Ziel ist der digitale Binnenmarkt in Europa", sagt Rübig. In der nächsten EU-Legislaturperiode ab 2019 werde das "eines der zentralen Themen in Europa sein."

T-Mobile ist den Plänen einer einheitlichen EU-SIM-Karte gegenüber sehr skeptisch. Zesch fürchtet auf Grund der völlig unterschiedlichen Kostenstrukturen in den Ländern, dass der Wettbewerb zwischen den Telekom-Betreibern stark eingeschränkt würde. "Die Großen fressen dann die Kleinen."

Was sehr wohl kommen werde, sei die eSIM (embedded SIM). Das ist ein fest eingebauter Chip in elektronischen Geräten, der wie eine SIM-Karte den Nutzer im Netz eindeutig identifiziert und je nach Netzbetreiber, egal ob In- oder Ausland, ein- und umgeschaltet werden kann. Noch gibt es kaum Geräte mit eSIM, T-Mobile wird aber ab nächstem Jahr welche anbieten. Vor allem für das "Internet der Dinge" sei dies interessant.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 25.10.2017 19:23

Im Endeffekt würde so was zu einer Erhöhung der Kosten für die führen, da bin ich sehr sicher. Und zu weniger Konkurrenz.

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( Kommentare)
am 25.10.2017 14:28

Ich finde es gut, wenn mir eine Handyminute nach Deutschland nicht mehr gleich ungeizige 40 Cent kostet - da ist nun - seit der Roaming-Regelung die Differenzierung nach Herkunftsland der Sim echt merkwürdig. Auf Reise: Oma weit weg (daheim) zum Inlandspreis, aber Hotel nebenan zum Auslandstarif...
Aber dass durch unterschiedliche Topografie etc. unterschiedliche Gestehungskosten entstehen, gehört berücksichtigt. Sei es durch einen regulatorischen Netznutzungsgebühr (analog zum Stromnetz) etc.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.10.2017 15:10

Die Politiker orientieren sich überhaupt nicht an den Arbeitern und an den Geschäftsleuten im Ausland.

Die Fernurlauber sind ihre Wähler grinsen

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 25.10.2017 13:12

Wann wird die EU der Immobilienspekulation einen Riegel vorschieben?

Natürlich könnten wir in Österreich zuerst anfangen.

Beginnen wir in den kleinste Bereichen, in den tausenden Gemeinden alles transparent zu machen und Gemeinden müssten sich logischerweise natürlich allein schon aus gemeinnützigkeits Gründen daran beteiligen für ihre Bürger!!

Alles andere ist ein Lari Fari was da Rübig sich vorstellt, allerdings bei telefonieren in der Schweiz zum Beispiel,
da könnte man sich ein bisserl anstrengen.

Heute kann jeder um kleines Geld innerhalb der EU und auch außerhalb mit einem Partner der whatssup am Handy hat in jedem Internet kostenlos telefonieren.

Alles eine Frage der Aufklärung der Bürger.

Aber Preise für wohnen steigen weiter an, auf Kosten von sagen wir Leuten, die meist gar nicht mehr selber arbeiten müssen.

Immobilienspekulation muss durch Gemeinnützigkeit von Kommunen selber, den Preis wieder menschlicher machen!!! - EU Recht auf günstiges Wohnen!!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 25.10.2017 14:08

Ist nicht das Thema.

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jago (57.723 Kommentare)
am 25.10.2017 15:08

Die hohen Wohnpreise in den Großsstädten sind als ausgleichende Gerechtigkeit gemeint. Aber die sozialdemokratischen Politiker haben eine verdrehte Einstellung zur Gerechtigkeit. Denen gehts nur um ihre Sitze traurig

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 25.10.2017 08:59

Heute braucht sich keiner mehr aufregen, weil nirgends so niedrige Preise sind, wie im Telekommarkt.

Wenn ich da an Drei denke dann gibt es tolle Verträge auch für das Ausland und Amerika dabei.

Auf jedem Flughafen gibts Shops mit Simkarten für diverse Länder und jeder Handybesitzer mit Dualsim kann hier noch zusätzlich wunderbar kombinieren.

Es wäre noch viel besser, wenn man die Fußschlingen von Verträgen und das Risiko bei Überschreitung oder Abzug von Fremdanbietern minimieren könnte.

Aber ansonsten ist wohl ein Gerät mit allem eingebaut mehr oder weniger auch nichts anderes als die totale Überwachung des Bürgers.

Und eigentlich braucht man eh nur schauen, was am Weltmarkt produziert wird, da Vorschriften speziall für Europa, das schaut verdammt hart nach Lobbying......
Die Frage wäre, werden die Nebengebühren jetzt besser kontrolliert, von wegen billige Flüge und teure Karte verrechnen und das beim Finanzamt vorbei??

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 25.10.2017 12:34

Ein einziger Telfontarif für ganz Europa - super...alle zahlen mit.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 25.10.2017 13:00

Grundstücksspekulation, wenige werden Mulitmillionäre oder sogar Milliardäre wie seinerzeit rund um Münschen,

und zehntausende Gutverdiener können als Zweifachverdiener für den Grund allein schon zehn Jahre extrem sparen......

und wählen dann womöglich die Politiker, die mit einem Schmäh hausieren gehen, der nochdazu eher nach Lobbying ausschaut von wegen Sonderlösung mit intetrierter Sim im Gerät.

So verarschen viele Rechte mit Zuckerln ihre potentiellen Wähler, da wo Millionen verdient werden da wird schön im elitären Kreis getuschelt. Und damit sie dann noch gut rüberkommen, ist man natürlich bei Wohltätigkeitvereinen, damit man die die durch Spekulation arm sind mit "Liebe" und Selbstherrlichkeit beschenkt.

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glingo (4.945 Kommentare)
am 25.10.2017 16:53

Aber ansonsten ist wohl ein Gerät mit allem eingebaut mehr oder weniger auch nichts anderes als die totale Überwachung des Bürgers.

Du hast ein Google-Apple Handy die haben so wieso totalen zugriff auf dein Handy. WhatsApp hat alle Handynummer (Es werden ALLE Telefonnummern (auch die nicht WhatsApp haben) die auf dem Gerät gespeichert sind zu WhatsApp gesendet. Dein Auto hat ein NAVI mit Freisprech. dein Fahrzeughersteller weis wo dein Auto ist.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 25.10.2017 07:57

Wünscht sich die du ein quasi Monopol mit nur mehr 2 bis 3 globalen Anbietern? Denn darauf läuft es hinaus wenn man den Europäischen Wettbewerb so weitergestaltet...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 25.10.2017 08:37

Die Idee an sich ist gut - deine Bedenken sind aber auch gerechtfertigt, wenn man an die Lobbyisten denkt, die sich wieder Schmiergeld verdienen wollen.....

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max1 (11.582 Kommentare)
am 25.10.2017 13:04

Die embedded SIM kommt so oder so. Also ist eine Vorbereitung notwendig andernfalls bei einem Wechsel ein neues Telefon notwendig.

Ahnungslose Redakteure sollten die Finger von solchen Themen lassen wenn sie die Komplexität nicht verstehen können. Auch ahnungslose Poster.

Der Herr Politiker will einfach Wahlkapital schlagen mehr ist es ja nicht.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 25.10.2017 08:53

dafür unterstützen wir die Kleinen, wie die Stromanbieter mit dem notwendigen Steuergeld und holen das nach, was 10 Jahre verschlafen wurde.

Auf die Idee, Spekulation die allen Bürgern auf der Tasche liegt einzuschränken, damit meine ich Immobilien bzw. Grundstücksumwidmungsspekualtione,

das dürfen auch nur die Millionäre, die Gemeinden sind offensichtlich zu blöd dazu.

Und so kümmern sich Ämter darum vielfach überzogen Baugesetze zu überprüfen und hinten herum mit dem Wissen von ganz wenigen wird Freunderlwirtschaft gepflegt, manchmal auch Jagdfreunderlwirtschaft,

wenn es um die Spekulation geht. Viele Aussagen im Streitfall lassen dieser Schluss zu, das halt niemand da hinschaut, von unseren Schildbürger Vertretern, wo Millionen für Millionäre gemacht werden.

Bei SIM da macht man Werbung von Rübig, aber was ist mit dem vernachlässigten viel mehr ums GEld sich drehenden Bereich,

gemeinnützige Immobilienspekulation für Bürger, anstatt für Millionärsfreunde?

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 25.10.2017 07:18

und was wurde aus der programmierbaren SIM Karte?
Ach ja, die wurde ja von allen Telekomanbietern abgelehnt zwinkern

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