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Ein Elektro-Antrieb für Autozulieferkonzern Magna in Graz

Von Susanne Dickstein, 22. Juni 2017, 00:04 Uhr
Ein Elektro-Antrieb für Magna in Graz
Magna-Europa-Chef Günther Apfalter war Hauptredner beim Österreichischen Logistik-Tag in Linz. Bild: ROLAND PELZL/Cityfoto

LINZ. Das Werk ist mit neuen Fahrzeugmodellen wie dem E-Sportwagen von Jaguar ausgelastet.

Diese Woche hat der Autozulieferkonzern Magna bekannt gegeben, dass der neue Elektrowagen von Jaguar ab 2018 in Graz gefertigt wird. Magna-Europa-Chef Günther Apfalter rechnet, dass bis zum Jahr 2029 rund 40 Prozent aller Antriebe zumindest von E-Motoren unterstützt werden, wie er gestern bei einem Vortrag in Linz sagte. Für den Österreichischen Logistik-Tag machte der Magna-Manager in seiner Heimatstadt Station.

Seit 2001 ist Apfalter für den von Frank Stronach gegründeten Zulieferkonzern Magna tätig. Dieser ist nicht nur Entwicklungsdienstleister und Teilefertiger für die Autoindustrie, sondern fertigt auch komplette Fahrzeuge. Seit Ende der 70er-Jahre laufen im Grazer Magna-Werk zahlreiche Fahrzeugmodelle von Daimler, Volkswagen und BMW vom Band, seit kurzem etwa der 5er-BMW.

"Nur zwei Prozent der Fahrzeugproduktion in Europa werden fremdvergeben", sagt Apfalter. Neben Magna gäbe es nur zwei weitere Lieferanten, die mit der Produktion kompletter Fahrzeuge beauftragt würden. Um die heiß begehrten Aufträge zu erhalten, bedürfe es Spitzenleistungen. "Die Qualität des Produkts wird in den Köpfen der Mitarbeiter gemacht und nicht am Montageband", so Apfalter.

Evolution, keine Revolution

Den Veränderungen in der Mobilität blickt der Linzer gelassen entgegen. "Es handelt sich um keine Revolution, sondern vielmehr um eine Evolution." Apfalter verweist in diesem Zusammenhang auf die wichtigsten Erfindungen rund um den Pkw in den vergangenen 50 Jahren: Aus Sicht der Autofahrer seien dies die Klimaanlage und das Autotelefon gewesen.

94,5 Millionen Fahrzeuge werden heuer weltweit produziert. Bis zum Jahr 2023 soll die Produktion auf 107 Millionen Autos steigen, erst dann würden die Zahlen zu stagnieren beginnen, wie Branchenanalysen zeigen. "Wir entwickeln jetzt die Autos, die 2030 vom Band laufen werden."

Neben den E-Motoren ist die stetige Erhöhung der Autonomie beim Fahren das zentrale Thema. Magna plant, zwischen 2016 und 2018 rund 25 Millionen kamerabasierte Fahrerassistenten, sogenannte ADAS-Systeme, auf dem Markt abzusetzen. Das entspricht einem Anstieg um zwei Drittel gegenüber der Periode 2013 bis 2015. Die Erhöhung der Autonomie bringe mehr Komfort und Sicherheit, wenngleich rechtliche Fragen noch immer ungeklärt sind.

Auch für neue Geschäftsmodelle, die in Richtung Car-Sharing gehen, sieht Apfalter gute Chancen – vor allem um die Stauproblematik in Großstädten zu bekämpfen. Im Jahr 1850 sei die durchschnittliche Fortbewegungsgeschwindigkeit in Los Angeles mit dem Pferdegespann bei 12 km/h gelegen, erzählt Apfalter. Heute kommen Autofahrer ebenso schnell voran.

Zahlen und Fakten

  • Magna wurde 1957 vom Austro-Kanadier Frank Stronach gegründet und ist der drittgrößte Auto-zulieferer der Welt.
  • 36,4 Milliarden US-Dollar (32,7 Milliarden Euro) Umsatz hat der Autozulieferkonzern Magna im Vorjahr erwirtschaftet.
  • 321 Fabriken betreibt der Konzern weltweit. In Österreich hat der Konzern 15 Produktionsstätten und acht Vertriebs- und Engineeringcenter, unter anderen in St. Valentin.
  • 159.000 Mitarbeiter sind im Konzern beschäftigt, 40 Prozent davon in Europa. Mit 14.000 Beschäftigten ist Österreich überrepräsentiert. 3000 neue Mitarbeiter werden zur Zeit eingestellt.
     

Zur Person

Seit sieben Jahren steht der Linzer Günther Apfalter an der Spitze von Magna Europe, er hat in dieser Rolle 2010 Siegfried Wolf abgelöst. Der studierte Agrarökonom war bei Steyr Daimler Puch und Case tätig. 2001 wechselte er zum von Frank Stronach gegründeten Autozulieferkonzern.

Die Probleme während der Verstaatlichtenkrise und die Aufregung um seinen Vater, den damaligen Voest-Chef Heribert Apfalter, haben Günther Apfalter veranlasst, die Öffentlichkeit nicht offensiv zu suchen.

Der Vater von drei Kindern und mehrfache Großvater lebt nach wie vor in Linz – auch wenn er wenig zu Hause sei, wie er gestern sagte. Erholung findet der Spitzenmanager beim Laufen und Bergsteigen, er erklimmt auch 4000er-Gipfel .

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