Spar steigert den Umsatz und den Marktanteil
WIEN/SALZBURG. Der Lebensmittelhändler setzte 2017 im Lebensmittelhandel 6,7 Milliarden Euro um. Die „Spar Express“-Tankstellenshops werden demnächst eingestellt.
Ob beim Umsatz, an Standorten oder Beschäftigten: Die Spar-Österreich-Gruppe wuchs 2017 bei allen Kennziffern und in allen Konzernteilen kräftig. Der Gesamtumsatz stieg um 6,5 Prozent auf 14,64 Milliarden Euro, teilte die Konzernleitung gestern mit.
Besonders dynamisch laufen die Auslandstöchter mit den Supermärkten in Italien, Slowenien, Ungarn und Kroation mit plus zehn Prozent auf 5,36 Milliarden Euro. In Kroatien hat sich der Umsatz verdoppelt, weil 41 Billa-Märkte übernommen wurden. Massiv läuft die Expansion in Italien, mit drei neuen Hypermärkten in Bologna, Verona und Rovigo.
Im österreichischen Lebensmittelhandel mischt der Familienkonzern mit einem Umsatz von 6,70 Milliarden Euro oder plus 4,6 Prozent mit. "Spar ist somit zum achten Mal in Folge Wachstumsführer im Bereich der Supermärkte", stellt die Unternehmensleitung fest. Das Branchenwachstum habe 2017 laut Nielsen 4,1 Prozent betragen. Der Marktanteil der Tanne im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel steigt über 31 Prozent.
Eigenmarken als Treiber
Erfolgstreiber seien die starken Eigenmarken, sagt Konzernchef Gerhard Drexel: "Ihr Umsatzanteil hat in Österreich die Schallmauer von 40 Prozent übersprungen." (Anm.: Eigenmarkenanteil am Großhandelsumsatz). Der Verkaufsumsatz sei mit ihnen um 7,4 Prozent gestiegen, wobei die Luxus-Linie "Premium" mit plus 29 Prozent, die Bio-Linie "Natur*pur*" mit plus 20 und "S-Budget" mit plus zehn Prozent glänzen. "Spar wie früher" legte um 27 Prozent zu.
Spar setzt mit seinen Eigenmarken auch gesundheitliche und ökologische Schwerpunkte. Palmöl und Glyphosat-Einsatz sind verpönt, bei vielen Produkten wurden die Zuckeranteile reduziert.
2017: 400 Lehrstellen leer
Mit dem Ausbau der Märkte stieg auch der Beschäftigtenstand, in Österreich um rund 1600. Die Zahl der Lehrlinge sank allerdings leicht, um zehn Köpfe. Es fehlt der Nachwuchs. "2700 Lehrstellen stehen zur Verfügung, nur 2300 konnten im Vorjahr besetzt werden. Heuer werden 900 Lehrlinge gesucht", teilt das Unternehmen mit.
Im Vorjahr wurden stattliche 650 Millionen Euro investiert. Heuer sollen es sogar 700 Millionen sein. Spar hat 2017 in Oberösterreich den runderneuerten Interspar in Wels eröffnet. Derzeit wird jener in Steyr neu errichtet. Außerdem wird die Kaffeemarke Regio (Rösterei Marchtrenk) 60 Jahre alt.
Im Sportfachhandel Hervis stieg der Umsatz im Vorjahr um 5,2 Prozent auf 520 Millionen Euro. Der Shoppingcenter-Betreiber SES legte um drei Prozent auf 2,88 Milliarden Euro zu (In- und Ausland). (le)
Spar Österreich 2017*:
Umsatz: 6,70 Mrd. (+4,6%)
Standorte: 1617 (–3)
Beschäftigte: 42.537 (+1168)
davon Lehrlinge 2069 (–10)
*Spar, Eurospar, Interspar, Maximarkt, inkl. selbständige Spar-Kaufleute, ohne Hervis
Internationale Gruppe inkl. Hervis, SES Shopping Center:
Umsatz: 14,64 (+6,5 %)
Standorte: 3164 (+88)
Mitarbeiter: 81.394 (+3703)
Ich bin überzeugt,dass die Ketten deswegen immer mehr Eigenmarken in den Regalen haben wollen, weil der Preisvergleich bei den Eigenmarken viel schwieriger ist als bei Markenprodukten.
Das sind vornehmlich jene Marken, welche dann an der Kasse ausgehängt sind. Nämlich bei den zahlreichen Rückrufaktionen.
Grundsätzlich sehe ich Eigenmarken nicht negativ. Allerdings will ich nachlesen können, von welchem Hersteller dies ist. Wenn der Rückruf kommt (Produkt x vom Hersteller trübstrü in Hintertupfing ) ist es schon zu spät. Zudem macht diese Anonymisierung jeden Produzenten beliebig erpress / pardon austauschbar. Bei Molkereiprodukten kan man es zumidnest entschlüsseln- wen auch nicht einfach. Doch wer macht sich die Mühe?
Das "eigen" ist in immer mehr Fällen
1. ein kleines, rotes "SPAR" auf der Dose / Packung.
2. ein billigerer*) Inhalt
3. ich lasse das immer öfter im Regal stehen.
*)Beispiel: was einmal "Russen" waren, sind jetzt riesige Kaüwöfisch' und weniger Stück drin.
Die Giganten in der Lebensmittelversorgung, was sollen die Berichte uns sagen ?
Der Mensch wird nur noch als Konsument gesehen
und in meinem „Börserl“ bleibt deswegen auch nicht mehr