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Digitalisierung bedroht deutlich weniger Jobs als befürchtet

13. April 2017, 00:04 Uhr
Symbolbild Bild: colourbox.de

WIEN. IHS-Studie sieht neun Prozent gefährdet, positive Effekte wurden nicht berücksichtigt.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den österreichischen Arbeitsmarkt seien "weniger dramatisch als kolportiert", sagte gestern Martin Kocher, Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS), bei der Präsentation einer Studie zu diesem Thema.

Entwarnung sei das aber keine. Immerhin neun Prozent aller Jobs, das wären 360.000 Stellen, sind mittelfristig gefährdet. Die Digitalisierung erhöhe den Druck auf Arbeitskräfte mit geringer Ausbildung. IHS-Chef Kocher fordert daher von der Politik und den Unternehmen "möglichst treffsichere Qualifikationsprogramme und ein die Digitalisierung antizipierendes Bildungssystem".

"Entwarnung für Kreative"

Laut IHS-Schätzung sind 30 Prozent der Jobs für Hilfskräfte von der Automatisierung bedroht, 19 Prozent der Handwerker, 18 Prozent der Maschinenbediener und elf Prozent der Dienstleistungsberufe. Eine geringe Automatisierungswahrscheinlichkeit gibt es bei Führungskräften, akademischen Berufen und Technikern.

"Entwarnung kann vor allem für Berufe gegeben werden, in denen Kreativität, soziale Intelligenz und Flexibilität gefragt sind", sagte Studien-Mitautorin Gerlinde Titelbach. Aber auch diese Jobs würden sich in den kommenden fünf bis 15 Jahren maßgeblich verändern. Als Beispiel nannte sie digitale Diagnoseunterstützung für Ärzte.

Mehr Chance als Bedrohung

Spricht man mit oberösterreichischen Unternehmern, dann sehen diese die Digitalisierung eher als Chance, sowohl was die Weiterentwicklung der Produkte angeht, als auch im Produktionsprozess selbst. Außerdem seien die Veränderungen nur für jene rasant, "die zu spät darauf reagieren", sagt Christian Klinger, Sprecher des Vorstandes der Trauner IFN Holding. Unter Digitalisierung am Produkt selbst versteht Klinger beim Beispiel Fenster etwa elektronische Einbruchsüberwachung oder eine mit der Heizung verbundene Lüftung, die direkt ins Fenster eingebaut ist.

Was die Automatisierung in der Produktion angehe, habe man diese ohnehin ständig im Fokus. "Bei uns finden Sie kein Stück Papier in der Produktionshalle." Von der Bestellung der Fenster bis hin zur Auslieferung an den Endkunden laufe ohnehin alles digital. Überhaupt sieht Klinger die Entwicklung gelassen. "Die Digitalisierung kommt sowieso, und sie ist ein evolutionärer Prozess." Er glaubt auch, dass es andere Unternehmer aus den verschiedensten Branchen ähnlich sehen wie er. "Würden wir nicht alle laufend auf Veränderungen reagieren, gäbe es uns nicht mehr. Wir können es uns nicht leisten, etwas zu verschlafen. Dafür sind die Löhne in Österreich zu hoch", sagt Klinger.

Ganz ähnlich sieht das Hans-Peter Panholzer, Geschäftsführer des Personaldienstleisters T.T.I. aus St. Florian. "Die Digitalisierung hat nicht gestern begonnen und hört nicht morgen auf. Sie ist ein Prozess, in dem wir mittendrin sind." Panholzer geht davon aus, dass es für wenig qualifizierte Arbeiter durch die Digitalisierung künftig besonders schwierig werden wird. "Jobs, die einfachste Ansprüche mit sich bringen, werden wegfallen. Dabei haben wir schon jetzt viele offene Stellen, die wir nicht besetzen können – weil vielen Arbeitssuchenden die Grundausbildung fehlt." (hn/rom)

Grafik: 

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PDF-Datei vom 12.04.2017 (1.241,06 KB)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 13.04.2017 12:04

Prognosen sind immer schwierig - besonders wenn sie die Zukunft betreffen !
Also : Nix Genaues weiß man nicht - Kaffeesudleserei von einem "Wissenschaftlichen Institut ".

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.04.2017 09:06

Super.
Eh nur mehr als 300tausend....

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