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"Die Lebensversicherung ist auch bei niedrigen Zinsen kein Auslaufmodell"

Von Hermann Neumüller, 28. September 2016, 00:04 Uhr
"Die Lebensversicherung ist auch bei niedrigen Zinsen kein Auslaufmodell"
Wechselte heuer von der Generali an die Spitze der Donau Versicherung: Peter Thirring. Bild: Reich

WIEN. Peter Thirring, Generaldirektor der Donau Versicherung, im OÖNachrichten-Interview.

Peter Thirring, Generaldirektor der Donau Versicherung, hält die klassische Lebensversicherung nicht für ein Auslaufmodell. Vor branchenfremden Mitbewerbern wie Google oder Handelskonzernen habe er keine Angst, sagt er im Gespräch mit den OÖNachrichten.

 

OÖN: Welche Zukunft hat die klassische Lebensversicherung im Niedrigzins-Umfeld, das uns ja noch einige Jahre erhalten bleiben dürfte?

Thirring: Wir haben nicht gerade eine optimale Situation für die klassische Lebensversicherung, aber sie hat trotzdem auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung. Aus Sicht des Kunden ist ja die Zinssituation zum Zeitpunkt des Abschlusses nicht ausschlaggebend, sondern die Verzinsung über die gesamte Laufzeit. Und diese kann ja 25 oder 30 Jahre betragen. Die Lebensversicherung hat eine Art eingebauten Inflationsschutz: wenn sich die Zinssituation ändert, atmet die klassische Lebensversicherung dank der Gewinnbeteiligung ja praktisch mit. Man zahlt in einen großen Topf ein, den Deckungsstock. Dort wird das Risiko über die Zeit und auch über die Anlageklassen hinweg gestreut.

Sie bieten im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern noch immer Einmalerläge an. Warum können Sie sich das leisten?

Bis zu einem gewissen Grad zeichnen wir auch Einmalerläge. Da sind wir aber auch schon zurückhaltend.

Ich nenne jetzt ein paar Stichwörter: Digitalisierung, Fintechs, branchenfremde Mitbewerber. Das treibt zumindest die Banken derzeit ziemlich um. Auf den Punkt gebracht: Werden wir uns bald bei Amazon, Google, Spar, Hofer oder nur mehr online versichern?

Digitalisierung wird gerne als Schlagwort für alles oder nichts verwendet, und jeder versteht etwas anderes darunter. Digitalisiert werden bei uns die internen Prozesse und natürlich auch die Kommunikation mit unseren Kunden. Was wir sicher nicht darunter verstehen, ist der reine Online-Verkauf. Den sehe ich auch für die nächsten Jahre nicht. Was die branchenfremden Mitbewerber angeht, sehe ich diese eventuell als alternative Vertriebskanäle. Das würde ich nicht ausschließen. Als Risikoträger sehe ich diese Unternehmen gar nicht. Ich glaube nicht, dass Google oder Amazon ein ökonomisches Interesse daran haben, als Versicherer aufzutreten. Wenn Sie heute eine Versicherungsgesellschaft gründen, müssen Sie davon ausgehen, dass Sie bis zu zehn Jahre Anlaufverluste machen.

Sie kommen von der deutlich größeren Generali, Tochter eines internationalen Konzerns. Jetzt sind Sie bei einer Tochter eines österreichischen Konzerns. Ein Kulturschock? Worin besteht der Unterschied?

Es ist insofern deutlich anders, weil im Konzern der Vienna Insurance Group Österreich viel stärker im Fokus steht. Man kennt von seiten des Hauptaktionärs die österreichische Situation. Bei einem Konzern mit einer ausländischen Muttergesellschaft ist Österreich ein kleiner Teil eines großen Ganzen. Ein Unterschied ist auch, dass beim VIG-Konzern das lokale Unternehmertum hochgehalten wird. Man fördert Leute, die eigenständig denken. Internationale Konzerne werden wesentlich zentralistischer geführt. Im VIG-Konzern ist es durchaus noch erlaubt, eigene Ideen zu haben.

Trotzdem: Die Vienna Insurance Group leistet sich drei Österreich-Töchter. Gibt es gar keine Überlegungen, "Synergien zu heben"? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der s Versicherung und der großen Schwester Wiener Städtische?

Aus Konzernsicht funktioniert das sehr gut, weil die beiden Unternehmen unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Kostensynergien werden dort, wo es sinnvoll ist, gehoben.

 

Donau Versicherung

Die Donau Versicherung ist eine der drei Österreich-Töchter der Vienna Insurance Group (VIG). Wiener Städtische, s Versicherung und Donau Versicherung haben im Vorjahr 4,005 Milliarden Euro an Prämien eingenommen, 2,386 Milliarden Euro kamen von der Wiener Städtischen, 857,8 Millionen Euro trug die
s Versicherung bei, 811,7 Millionen Euro kamen von der Donau. Die Donau Versicherung machte im Vorjahr noch einen Verlust von zehn Millionen Euro, der heuer in eine „schwarze Null“ verwandelt werden soll. In den nächsten Jahren will der seit heuer agierende Generaldirektor Peter Thirring wieder deutlich positive Ergebnisse liefern.

Thirring übernahm am 1. April 2016 den Vorstandsvorsitz der Donau Versicherung. Zuletzt war er als Vorstandsvorsitzender der Generali Holding Vienna AG und der Generali Versicherung AG tätig.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 28.09.2016 11:36

jeder krämer lobt seine ware..... grinsen

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 28.09.2016 06:53

wer es heute wagt Beträge einzuzahlen die in 30 Jahren fällig werden, der ist ein großer Fantast, dass er dann Geld herausbekommt dass ähnlichen Wert hat wie bei der Einzahlung.
Das Märchen "privat versichern ist besser als staatliche Garantie" hat sich längst widerlegt.

tps://www.youtube.com/watch?v=oOCHvGX7GOI

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( Kommentare)
am 28.09.2016 01:55

...wer regelmäßig die sendungen "volksanwalt" bzw "am schauplatz" im fernsehen verfolgt, der sei gewarnt vor lebensversicherungen von banken und versicherungen !!!

...lebensversicherungen verschlingen wegen dem risiko, welches die versicherung bei unfall oder tod zu tragen hat, einen riesigen teil der eingezahlten prämien !!!
...dazu kommt auch noch die kontoführung und verwaltung !!!

...nicht selten werden versicherungsnehmer mit dem lächerlichen auszahlungsbetrag einer "fälligen" lebensversicherung (ablauf der laufzeit) überrascht, da sich die verzinsung fast auf null bewegt haben und eventuelle staatliche prämien gestrichen wurden !!!

...daher lieber einen gewissen betrag selber ansparen und nicht die banken und versicherungen damit "füttern", indem man monatlich schön brav und pünktlich die prämien bezahlt !!!

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fanatiker (6.115 Kommentare)
am 28.09.2016 10:04

Showman

...selber ansparen und nicht bei Banken und Versicherungen??

Vielleicht unter dem Kopfpolster mit 0,0%?

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sz68 (10 Kommentare)
am 28.09.2016 10:46

0 % Zinsen sind immer noch besser als das Geld zu den Banken geben. Das Bankgeheimnis gibt es nicht mehr und somit kann der Herr Finanzminister sämtliches Geldvermögen sehen und bei Bedarf auch darauf zugreifen. Und der Bedarf wird bald gegeben sein.

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 28.09.2016 19:18

Und wie erklärst du das deiner Versicherung, wenn die 200.000 unterm Bett nicht mehr auffindbar sind?
Hund gfressn?
Hochwasser?
Moneten samt ♀ mit Liebhaber durchgebrannt? grinsen

Die Ausred' würd mich interessieren grinsen

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( Kommentare)
am 28.09.2016 18:29

...was glauben sie, was die banken und versicherungen mit ihren geld machen ??? ...die spekulieren und zocken mit "fremden" gelder !!!

...gelder ihrer kunden !!! ...und sollte diese duiosen, fragwürdigen geldvermehrungen in die hose gehen, so werden letztlich die kunden dieser institute sowie die steuerzahler/innen zur kasse gebeten !!!

...und das beste an diesen spekulationen ist, das management (generaldirektoren, direktoren, etc) verdienen auch noch astronomische gagen und bonuszahlungen !!! ...ganz ohne risiko !!!

...daher - lieber den (sicheren) spatz in der hand, als eine (risikoreiche) taube am dach !!!

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