Die Gasspeicher in Österreich sind voll
WIEN. Selbst bei einer weiteren Eskalation des Ukraine-Konflikts ist die Versorgung abgesichert.
Bei einem Ausfall von Russen-Gas könnte Österreich mehrere Wochen oder sogar Monate ohne ernsthafte Versorgungsprobleme durchkommen, beruhigte Energie-Control-Vorstand Walter Boltz am Donnerstag. Durch den milden Winter und verstärkte Bevorratung seien die heimischen Gasspeicher schon kommende Woche voll, unüblich früh. Auch die Märkte würden keine Ausfälle erwarten, das zeigten die tiefen Preise.
Bei einem Ausfall der Gaslieferungen über die Ukraine (und dann weiter über die Slowakei) wären die Auswirkungen überhaupt minimal: Dann seien für Kunden in Österreich keine Versorgungsausfälle zu befürchten, sagt Boltz. Über die Ukraine würden schon im Normalfall nur noch 50 bis 60 Prozent der russischen Gaslieferungen nach Europa erfolgen. In einer Krise könnte mehr über die Ostsee-Pipeline "Nord Stream" und anschließend die "Opal"-Schiene via Ostdeutschland und Tschechien transportiert werden. Zudem seien in Österreich zuletzt nur 56 Prozent des Gasaufkommens durch Russland gedeckt worden – EU-weit waren es beim Gesamtaufkommen im Vorjahr rund 27 Prozent.
Mit einem Engpass an russischem Gas rechne - trotz verstärkter Anspannung der Krise – niemand, verwies Boltz auf die weiter gesunkenen Spotmarktpreise. Die Gaspreise lägen konstant niedrig um die 17 Euro pro Megawattstunde (MWh) – nach noch 27 bis 30 Euro/MWh zu Jahresbeginn. "Da rechnen sich schon bald wieder die Gaskraftwerke."