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"Die Automatisierung macht die Klugen noch klüger"

07. Mai 2015, 00:04 Uhr
"Die Automatisierung macht die Klugen noch klüger"
David Bosshart ist Chef des Gottlieb Duttweiler Instituts Zürich. Bild: Wiesler

LINZ. Ob in der Industrie oder in der Gesellschaft: Der technologische Fortschritt trifft praktisch jeden. Beim Industrietag sprach der Schweizer Trendforscher über die Auswirkungen der technischen Revolution.

OÖNachrichten: In der Industrie schreitet die Automatisierung immer weiter voran. Wird es den klassischen Industriearbeiter künftig noch geben?

David Bosshart: Ich glaube, dass der ohnehin schon fast verschwunden ist. Aber das ist nichts Neues. In der Geschichte der Technik wurde immer weiter automatisiert – weil es billiger und produktiver ist.

Worin besteht nun aber der Unterschied der vielzitierten Industrie 4.0 zu früheren Entwicklungen?

Es gibt einen Unterschied: Die Verlegung des Fokus von der Hardware auf die Software. Entwicklungen gehen daher nicht mehr linear, sondern exponentiell vonstatten. Die Geräte sind mittlerweile intelligenter als wir selbst geworden und unsere Abhängigkeit nimmt zu. Viele können heute etwa nicht mehr Kopfrechnen – das nehmen uns diese Geräte ab (zeigt auf sein Smartphone).

Heißt das, dass wir durch die Technik dümmer werden?

Es gibt wohl Leute, die dadurch stupider werden. Nicht aber jene, die Selbstdisziplin im Umgang mit der Technik beweisen. Die Klugen werden die Gewinner sein – jene, die die Technik für sich nutzen, werden noch klüger werden, und zwar exponentiell.

Das heißt aber auch, dass andere zurückbleiben?

Ich befürchte, dass es Leute geben wird, die auf der Strecke bleiben. Wichtig ist, dass auch weniger Technik-affine Menschen einen Job finden. Etwa in der Gastronomie oder im Einzelhandel wird die Kommunikationsfähigkeit entscheidend sein. Aber auch das individuelle Handwerk hat eine Zukunft. Kreativität und künstlerischer Anspruch werden weiter gefragt sein.

Wie gut sehen Sie Europa für die Zukunft aufgestellt?

Wichtig wird sein, nicht zu stark zu regulieren. Wenn zu viel eingegriffen oder verboten wird, dreht man die Kreativität ab. Nehmen Sie etwa den Taxidienst Uber oder Airbnb – wer sagt, dass da nicht in Zukunft Arbeitsplätze geschaffen werden können, wenn sie Ihre Modelle weiterentwickeln?

Oft geht in Europa die Angst um, von China überrollt zu werden. Teilen Sie diese Angst?

Die Leistung Chinas in den vergangenen Jahren ist bemerkenswert. Aber sie ist mit totalitärem Hintergrund entstanden. Es wird darauf ankommen, wie sich die Bedürfnisse des Mittelstandes entwickeln. Wenn auch dort etwa ein Sozialsystem wie in Europa gefordert wird – dann wird man auch in China das Wachstum nicht mehr auf diesem Niveau halten können.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 07.05.2015 14:12

War die Antwort der Industrie auf die Arbeitszeitverkürzung in den 80zigern.
Die Technik war vorhanden und es wurde kräftig modernisiert.
Das Ergebnis waren viele nicht mehr benötigte Arbeitsplätze.
Fluch oder Segen?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.05.2015 14:59

Flucht mit Segeln ?
Frucht mit Fegeln ?

es ist nur mal die technische Entwicklung NICHT aufzuhalten .

vögeln soll man drei mal täglich ...

frisches Wasser geben ... zwinkern

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 07.05.2015 13:48

wer nix wird, wird wirt? zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.05.2015 12:35

die Forschung , Technisierung und Automatisierung machen keinen Halt ...
die Computerisierung der Gesellschaft hat Bill Gates und seine Kumpeln eingeleitet, und Erfinder von Internet und WWW haben es vervollständigt ...und es geht weiter ... zwinkern

wer nicht mit der Zeit geht , der geht mit der Zeit !

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 07.05.2015 08:09

die Masse wird auf der Strecke bleiben weil sie gar nicht bemerkt wie eine Elite sie anführt.

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( Kommentare)
am 07.05.2015 06:43

Sie bedeutet das die Produktivität enorm steigt und menschliche Ressourcen frei werden, Lebenszeit und kreative Freiräume gewonnen werden.

Durch neue hochentwickelte Software werden auch viele geistige Tätigkeiten automatisiert werden. D.h. nicht das man eine echte "künstliche Intelligenz" entwickelt hat (davon ist man so weit entfernt wie eh und je), sondern das man hochentwickelte Suchprogramme hat und unvorstellbare Datenmengen hat, die den Unterbau von Expertensystemen bilden und somit stark schematisierte oder schematisierbare "geistige Tätigkeiten" übernehmen. Ein solches Expertensystem könnte z.B. u.U. den Hausarzt ersetzen oder erheblich entlasten, also eine Diagnostik anbieten insofern der Patient kooperieren kann.

Und ja, liebe Zeitungen: Wenn ihr nur Pressemeldungen übernehmt, werden auch eure Journalisten durch Expertensysteme ersetzt. Z.T. passiert das schon. Nur wer intelligente und originale Inhalte liefert ist nicht in Gefahr von Maschinen ersetzt zu werden.

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