Deutsche schwören auf Bargeld

Von apa/nachrichten.at   14.Februar 2018

Bargeld bleibt in Deutschland das beliebteste Zahlungsmittel. Allerdings ist das bargeldlose Bezahlen auf dem Vormarsch - vor allem die Nutzung von Bankomatkarten nimmt zu. Insgesamt griffen deutsche Konsumenten im vergangenen Jahr bei 74 Prozent ihrer Einkäufe auf Scheine und Münzen zurück, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Bundesbank hervorgeht. 2014 waren es noch 79 Prozent. Die Bundesbank untersucht im Abstand von drei Jahren das Zahlungsverhalten in Deutschland. Die neue Studie ist bereits die vierte ihrer Art.

"Mit diesem Ergebnis fügt sich Deutschland gut in das europäische Gesamtbild ein", erklärte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Die EZB hatte im November eine Untersuchung veröffentlicht, nach der auch in der gesamten Euro-Zone Bargeld weiterhin das mit Abstand meistgenutzte Zahlungsmittel ist. Danach wurden 2016 im Schnitt etwa vier von fünf Einkäufen bar bezahlt.

Laut Bundesbank nutzen die Verbraucher hierzulande vor allem bei kleineren Einkäufen bis zu 50 Euro überwiegend Scheine und Münzen. Insgesamt sinkt aber der mit Bargeld durchschnittlich bezahlte Betrag. Gemessen am Umsatz wurden 2017 sogar erstmals weniger als die Hälfte aller Einkäufe bar bezahlt. Mittelfristig rechnet die Bundesbank daher mit einer weiter rückläufigen Bargeldnutzung. Die EC-Karte wird dagegen immer öfter gezückt: Nutzten Verbraucher sie 2014 noch bei gut 15 Prozent aller Einkäufe, waren es 2017 bereits mehr als 18 Prozent. Neue digitale Bezahlformen, wie etwa mit dem Smartphone, spielen dagegen noch kaum eine Rolle.

Der Umfrage zufolge wollen 88 Prozent der Befragten auch in Zukunft bar bezahlen können. Eine Abschaffung von Bargeld oder dessen Einschränkung werde abgelehnt. Dazu passt, dass 2017 jeder im Schnitt 107 Euro in seinem Portemonnaie mit sich führte. Drei Jahre zuvor waren es 103 Euro. Laut Bundesbank blieb die Summe damit seit rund zehn Jahren relativ konstant.