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Deutsche Regierung führt ab Juli flächendeckende Lkw-Maut ein

16. Mai 2018, 00:04 Uhr

BERLIN. Deutschland, der engste Wirtschaftspartner Österreichs, dreht bei der Lkw-Maut an mehreren Stellschrauben: Ab Juli sind Lastkraftwagen ab 7,5 Tonnen auch auf Bundesstraßen mautpflichtig.

Der deutsche Staat erwartet sich dadurch Mehreinnahmen von 2,5 Milliarden Euro und will so jährlich 7,2 Milliarden Euro an Mauteinnahmen erzielen. Hintergrund sind die steigenden Emissionen aus dem Güterverkehr, weil immer mehr Waren auf den Straßen befördert werden.

Diese neuen Mauteinnahmen werden – gesetzlich vorgeschrieben – in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur gesteckt werden. Zum Vergleich: In Österreich nahm die staatliche Asfinag 2017 1,37 Milliarden Euro an Lkw-Maut auf Autobahnen ein. In Österreich werden aber schon kleinere Lkw ab 3,5 Tonnen zur Kasse gebeten.

In einem zweiten Schritt passen die Deutschen ab Jahreswechsel die Mauthöhe stärker an die Größe der Lkw an. Damit werde mehr Gerechtigkeit bei den Tarifen erzielt, "indem wir schwerere Fahrzeuge, die unsere Straßen stärker beanspruchen, auch stärker zur Kasse bitten", erklärte Verkehrsminister Andreas Scheuer. Prinzipiell zahlen Lkw-Betreiber aber schon bisher mehr, je älter und größer das Fahrzeug ist.

Durch die engen Wirtschaftsverflechtungen mit Deutschland fühlen sich die österreichischen Frächter stark betroffen von den Vorhaben der Nachbarn. Österreichische Lkw befahren häufig deutsche Straßen – ob als Lieferanten von Auto- oder Maschinenteilen oder um deutsche Produkte nach Österreich zu bringen.

Konsumenten zahlen die Zeche

Obwohl die Tarife für die deutsche Bundesstraßen-Lkw-Maut noch nicht feststehen, spricht der Bundessparten-Obmann des Güterbeförderungsgewerbes in der Wirtschaftskammer Österreich, Franz Danninger, von einer "Katastrophe", die sich zur Gänze in den Preisen niederschlagen werde. Aus seiner Sicht werden die Transporteure die deutsche Maut sicher nicht "schlucken". Diese werde stattdessen "sicher und hundertprozentig an die Konsumenten weitergegeben", sagt Danninger im Gespräch mit den OÖN.

Die Umweltökonomin Angela Köppl sagt dazu, dass von Mauten oder Mauterhöhungen keine "durchschlagend hohen Teuerungseffekte" zu erwarten seien.

Österreichs Frächter kritisierten erst jüngst wieder die europaweit in ihren Augen sehr hohe Belastung durch die Asfinag-Autobahnmaut, was die Asfinag zurückwies. Laut Danninger hebt Österreich die höchste Maut in Europa ein. Während ein 40-Tonnen-Lkw für 50 Euro Maut in Österreich nur 115 Kilometer auf Autobahnen fahren könne, seien es in Deutschland mehr als 360 Kilometer.

Aufgrund dieser ohnehin hohen Belastung fürchtet die Branche nicht, dass die österreichische Bundesregierung ähnliche Pläne wälzt wie die deutsche. Eine Maut für Lkw auf heimischen Bundesstraßen halte sie insofern für unrealistisch. Wie und ob die Frächter gegen die deutsche Maut vorgehen werden, sei noch Gegenstand von Absprachen und Diskussionen. Zu überraschend war das Vorpreschen der Deutschen selbst für Branchen-Insider. Auch Ökonomin Köppl äußerte sich zurückhaltend, was die Beispielwirkung betreffe. "Das ist schwer abzuschätzen."

Vorgesehen ist in Deutschland eine Mautbefreiung für Elektro-Lkw. (sib/uru)

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23  Kommentare
23  Kommentare
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despina15 (10.066 Kommentare)
am 16.05.2018 10:50

macht alles nicht's,die Mehrkosten
treffen denn Endverbraucher des
beförderten Gutes!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.05.2018 08:54

Es wird deswegen nicht ein einziger LKW weniger fahren....
und die Fahrer werden noch mehr ausgebeutet.

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FranziGut (445 Kommentare)
am 16.05.2018 10:07

So ist es, aber den bösen LKW kann man problemlos belasten während die guten Pkw´s für Politiker ein heißes Eisen sind. Ein Sattelzug transportiert ca. 25 t Güter und braucht 35 l auf 100 km. Immer größere Pkw´s mit immer stärkeren Motoren transportieren 1-2 Personen. Man kann den LKW stärker belasten, aber wichtig wäre ein vernünftiges Gesamtkonzept und dabei darf auch das steuerfreie Kerosin ebenso wenig vergessen werden, wie die Luxus-Dreckschleudern (auch Kreuzfahrtschiff genannt) auf unseren Meeren. Von einem sinnvollen und dringend notwendigen Gesamtkonzept sind wir offensichtlich noch Lichtjahre entfernt.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 16.05.2018 08:20

Natürlich ist das auch ein Model, das für Österreich auch gelten könnte!

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spoe (13.470 Kommentare)
am 16.05.2018 08:21

Nur eine Frage der Zeit und der Technik.

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spoe (13.470 Kommentare)
am 16.05.2018 08:12

Ist doch gut so, die Bundesstraßen waren voll mit Mautflüchtlingen und entsprechend langsam und unsicher.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 16.05.2018 08:08

ALLE Kosten werden an den Endverbraucher weiter gereicht - egal welche Abgaben den Frächtern aufgehalst werden, zahlen tuns immer WIR Konsumenten - auch die Straßenerhaltungskosten.

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Berkeley_1972 (2.245 Kommentare)
am 16.05.2018 06:52

Welche Abgabe/Gebühr wird im Gegenzug gesenkt?

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rowado (290 Kommentare)
am 16.05.2018 06:45

Flächendeckende Maut außerhalb der Städte gehört auch bei uns sofort eingeführt.

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Mestor (64 Kommentare)
am 16.05.2018 07:21

Dann wären die Mautflucht von der Autobahn auf die Bundesstraße auch kein Thema mehr.

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 16.05.2018 07:28

Das ist aber schön, dass einer schreibt ohne zu denken!

Die Maut bezahlen alle die Endkunden und somit auch DU!

Gib bei der Post ein Packerl auf ab 2 Kg, so ist der mindest inkludierte Mautpreis 0,16€ - die Post zahlt keine Maut für die Beförderung sondern verdient und das tun alle Frächter - die verdienen an der Maut.

Also lieber "rowado" fange an zu denken, der Bürger im Land als Endkunde bezahlt die Maut und somit auch DU jawohl auch DU!!!

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Vivere (1.086 Kommentare)
am 16.05.2018 08:19

Vorteil für Nahversorger zwinkern

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spoe (13.470 Kommentare)
am 16.05.2018 08:09

Wieso nur außerhalb der Städte?

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snugs (1.658 Kommentare)
am 16.05.2018 06:37

Konsumenten bezahlen die Zeche... Aber der Steuerzahler bezahlt die kaputten Straßen. Denn 1000 PKWs belasten eine Straße weniger als ein LKW. Diese Riesen-Laster, die jetzt unterwegs sind behindern, da das Straßennetz nicht für solche Riesen ausgelegt ist, außerdem den Verkehr übergebührlich. Also ich finde es eine gute Lösung, denn vielleicht überlegt sich die Frächter ob so viele Leerfahrten unbedingt nötig sind. Vielleicht ist eine Zusammenarbeit mit anderen Frächter eine sinnvolle Möglichkeit, die Straßen zu ent-Lastern.

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lester (11.380 Kommentare)
am 16.05.2018 06:21

Wieviele LKWs der österreichischen Transportfirmen sind in Österreich angemeldet und wieviele fahren aus Steuer-und finanziellen Gründen mit ausländischen Kennzeichen?
Die Transportfirmen benützen jedes Schlupfloch um Steuern und Abgabenzu sparen.Wieviel ausländische Fahrer sind aus Ersparnisgründen beschäftigt?
Und das verlogene Gejammer über die Maut ist nur Augenauswischerei da ja die Maut nach Danningers Aussagen zu 100% an die Konsumenten weitergereicht werden.Scheinbar spielt bei den Spediteuren die Angst um Gewinneinbußen die Hauptrolle.

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Mestor (64 Kommentare)
am 16.05.2018 07:19

Dem kann ich nur zustimmen

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BananaJoe (139 Kommentare)
am 16.05.2018 10:28

Du hast absolut recht!
Die Speditionsbranche hat einen schlechten Ruf, ehrlich gesagt, auch zu recht.
Aus Kostengründen werden praktisch durchwegs osteuropäische Fahrer beschäftigt, meistens hat man große Probleme dem Chauffeur zu vermitteln, was man von Ihm will.
Zugmaschinen haben eigentlich immer osteuropäische Kennzeichen, die Auflieger dann meistens österreichische.
Als Unternehmer hat man eigentlich immer 2 Möglichkeiten:
entweder man setzt auf Qualität bei Fahrern und Material, das kostet dann eben etwas mehr oder man senkt die Kosten und hat dementsprechende Qualitätsprobleme.

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( Kommentare)
am 16.05.2018 13:15

"Aus Kostengründen werden praktisch durchwegs osteuropäische Fahrer beschäftigt"

Nicht nur aus Kostengründen.

Im "echten" Fernverkehr, z.B. bei uns, geht eine Tour mal z.B. von AT nach Spanien, dann weiter nach Schweden, von da oft rüber nach Holland, dann weiter nach Polen und von da VIELLEICHT zurück nach Österreich.

Und jetzt zeig mir mal EINEN EINZIGEN österreichischen Chauffeur, der nicht wenigstens 2x pro Woche am Rockzipfel von der Mama hängen will!

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athena (3.249 Kommentare)
am 16.05.2018 05:53

EIN SKANDAL WIE SICH DER LKW VERKEHR SEIT DEM EU BEITRITT ver x facht hat!!
immer mehr güter von a nach b zu karren (von den gütern die per schiff oder flügzeug kommen garnicht zu reden ) aber dabei groß über klimaschutz u naturschutz reden ist ja nur eine farce!!!

IN DEN 80igern WAREN WIR SCHON WEITER1
regional, made in austria, plastik sparen (glasflaschen für milch u joghurt) lkw verkehr mindern u auf schienen bringen ec.

WAS JETZT ABGEHT IST EIN SKANDAL MENSCH U NATUR GEGENÜBER!

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 16.05.2018 07:02

So ist eben die EU und die Rot-Grünen schwören auf ihre EU.
Ein gutes beispiel wenn Kartoffeln aus Bad Hersfeld nach Mailand zum waschen transportiert werden, da hat sich die EU noch nie gedanken darüber gemacht, aber das die Gurke nicht gebogen sein darf darüber haben sie Monatelang diskutiert.

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Mestor (64 Kommentare)
am 16.05.2018 07:17

Na ja, man kann nicht alles auf die EU schieben.
Ein Großteil des Verkehrs kommt auch von Amazon und co.
Und den Verkehr haben wir aus der Bequemlichkeit des Online Handel selber verursacht.

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athena (3.249 Kommentare)
am 16.05.2018 07:20

wenn es keine regionalversorger mehr gibt braucht man sich nicht zu wundern das online gekauft wird!

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 16.05.2018 09:03

Die Regionalversorger befüllen ihre Regale wohl nur mit Waren die ausschliesslich ihren Ursprung im Umkreis von wenigen Kilometern.
Kein LKW fährt diese Gschäftln an.
Alles mir Ross u. Radlbock angeliefert.

Träumt nur weiter, ihr R-Ultras!

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