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Das lukrative Geschäft mit den Fußballpickerln

Von Martin Roithner, 18. Juni 2018, 00:04 Uhr
Bild 1 von 22
Bildergalerie Panini: Im Paradies der Fußball-Sticker
Bild: afp

MODENA. Panini-Bilder: Fans geben auch heuer wieder Hunderte Euro aus, um ihr Album zu füllen – doch kritische Stimmen mehren sich.

Giuseppe, Umberto, Franco Cosimo und Benito Panini hätten wohl nur zu träumen gewagt, wenn ihnen jemand vor mehr als 50 Jahren einen derartigen Erfolg vorausgesagt hätte. Anfang der 1960er-Jahre legten die vier Brüder in der Altstadt Modenas den Grundstein für ihr Unternehmen, das Produkte herstellt, die noch heute quer über den Globus Augen Fußballbegeisterter leuchten lassen: Panini-Bilder. Besonders bei Großereignissen wie der derzeit laufenden Fußball-Weltmeisterschaft in Russland steigt die Sammellust.

Die Pickerl sind aber nicht nur für eingefleischte Fans Pflicht, sondern für den Hersteller auch ein lukratives Geschäft: 2014 setzte Panini 751 Millionen Euro um, die WM in Brasilien eingerechnet. Bei der EM 2016 in Frankreich machte allein die deutsche Tochter des Panini-Verlages knapp 110 Millionen Euro Umsatz. Und heuer? Das italienische Unternehmen geht davon aus, dass es mehr sein wird als 2014 und 2016. Konkrete Zahlen zu nennen, das verkneift man sich allerdings in Modena.

Beobachter mutmaßen, das liege auch daran, dass manche Sammler kritischer als in den Vorjahren seien. Denn mittlerweile kostet ein Päckchen mit fünf Bildern 90 Cent. Vor vier Jahren waren es 60 Cent. Ursache dafür sollen gestiegene Lizenzkosten des Weltverbands FIFA sein.

 

967 Packerl für ein Album

In jedes Album passen heuer 682 Pickerl. Laut einem Professor der Cardiff University muss ein Sammler im Schnitt 967 Packerl kaufen, um sein Album zu füllen. Das ist vielen schlicht zu teuer. Das sieht auch Michael Fiala so, der seit zwölf Jahren die Online-Tauschbörse mystickerbook.com betreibt. Dort sind mehr als 40.000 Nutzer registriert. Im Gegensatz zu den Vorjahren habe heuer die Zahl jener, die Fußballpickerl tauschen wollen, nicht zugenommen, sagt Fiala. "Ich kenne viele, die nicht mehr sammeln, weil sie nicht so viel Geld ausgeben wollen. Für einen Zehn- oder Elfjährigen mit ein bisschen Taschengeld sind mehrere Hundert Euro schon happig."

Kritik kommt traditionell an der Häufigkeit der Pickerl auf. Viele Sammler beschweren sich, dass manche Bilder öfter vorkämen als andere. Der Hersteller könne den Absatz erhöhen, wenn er manche Bilder seltener in die Päckchen stecke, argwöhnen sie. Panini bestreitet das. "Alle Sticker werden gleich oft produziert", sagt Hermann Paul, bei Panini für den deutschen und österreichischen Markt verantwortlich. Das dreimalige Mischen im Produktionsprozess garantiere, dass die fünf Sticker den jeweiligen Päckchen gleichmäßig verteilt zusortiert werden.

Ungeachtet dessen laufen in Modena die Anlagen derzeit auf Hochbetrieb. Acht bis zehn Millionen Päckchen werden pro Tag produziert. Von dort gehen sie in die ganze Welt – besonders häufig übrigens nach Österreich: In keinem anderen Land der Welt sei die Pro-Kopf-Sammelquote höher, heißt es bei Panini.

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14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
rechtsmaier (1.043 Kommentare)
am 18.06.2018 22:56

Was habt ihr gegen Geld verdienen, immer diese gegen alles Blockierer.

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( Kommentare)
am 18.06.2018 22:51

Ja, das italienische Weißbrot - mit Prosciutto und Rucola getröstet - ist ganz in Ordnung. (:

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am 18.06.2018 22:52

... getoastet...

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rechtsmaier (1.043 Kommentare)
am 18.06.2018 22:58

Ihr Linke kennt nur gutes Essen!

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hepi1954 (349 Kommentare)
am 18.06.2018 23:30

Hallo maierswivel, neuer Nick, alte Blödheit!

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am 18.06.2018 23:42

Ah geh, da hat heute der bajuwarische Soldat und Podgorschek-Fan wieder Ausgang bekommen...

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euro (244 Kommentare)
am 18.06.2018 15:42

Die Qualität der Sticker lässt in den letzten Jahren immer mehr zu wünschen übrig. Dafür wurden die Preise nach und nach erhöht, zuletzt unverschämt. In meinem Bekanntenkreis wird deutlich weniger gesammelt und getauscht als in den letzten Jahren. Ich hoffe die Verantwortlichen bekommen jetzt und künftig die Rechnung dafür quittiert!

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 18.06.2018 12:17

Sondermüll .

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.06.2018 10:47

Sammelbilder gibt es übrigens nicht erst seit den 1950er Jahren. Ein Bekannter hat mir vor einiger Zeit mal ein Erbstück gezeigt, ein schätzungsweise gut 50 Seiten dickes Sammelbuch im A4-Format. Auch da waren schon selbstklebende Bilder drinnen mit Schwarzweiß-Fotos. Leider ist es unvollständig, von den rund 200 Bilder fehlt 1 einziges. Nachkauf des Einzelbildes leider nicht möglich, das Original stammt ca. aus 1936.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.06.2018 10:40

Das wird ein "lustiges Sammeln", wenn bald 48 Teams bei der WM starten dürfen.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 18.06.2018 10:19

Viel zu teuer. Auch Mit der richtigen Strategie ist es zwar immer noch teuer, aber man zahlt keine doppelten.
(Einfach die gesamte Verwandtschaft aktivieren, jeder kauft soviel nachkaufbildchen wie möglich). Dann bekommt man das Album ohne doppelte voll.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.06.2018 10:42

Kostet aufgrund des saftigen Preises und der vielen EInzelbilder noch immer ein kleines Vermögen. Irgendwie ist das Sammeln ja reizvoll, aber langsam ufert es aus. Erstens dass man alle Bilder zusammenbekommt und zweitens vom finanziellen Rahmen her. Einfach nicht mehr taschengeldtauglich.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 18.06.2018 08:06

Ergänzung: Die Familie Panini hat den Betrieb 1988 an einen englischen Verlag verkauft, mittlerweile hat das Unternehmen noch mehrfach den Besitzer gewechselt. Die Sortiermaschine "Fifimtatic" ist eine Erfindung eines der Brüder und war wohl ein Teil des Erfolges.

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.06.2018 08:03

Über Religionen schimpft es sich halt leichter grinsen

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