Commerzbank baut um und streicht fast 10.000 Stellen
FRANKFURT. Seit Tagen gab es Gerüchte, nun ist es raus: Die Commerzbank baut im großen Stil Stellen ab. Bis 2020 würden 9.600 Vollzeitjobs gestrichen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Damit fällt fast jeder fünfte Arbeitsplatz weg. Deutschlands zweitgrößte Bank will sich stärker aufs Kerngeschäft konzentrieren und unter anderem das Investmentbankring reduzieren. Dividenden gibt es vorerst nicht.
Zugleich stellte die Bank die Schaffung von 2.300 neuen Stellen "in Wachstumsfeldern" in Aussicht. Somit belaufe sich der "Netto-Stellenabbau" auf rund 7.300 Vollzeitkräfte.
Die Commerzbank tut sich ebenso wie die Konkurrenz schwer mit den anhaltend niedrigen Zinsen. Zugleich müssen die Geldinstitute zunehmend scharfe Vorschriften der Aufsichtsbehörden einhalten. Auch gibt es im deutschen Bankensektor einen harten Wettbewerb. Für zusätzlichen Druck sorgt neue Konkurrenz aus der Digitalbranche. Die Commerzbank musste nach einem kräftigen Gewinn plus im vergangenen Jahr für das erste und zweite Quartal 2016 deutliche Rückgänge vermelden.
Nun soll eine umfassende Neuausrichtung in den nächsten vier Jahren die Bank wieder auf solidere Füße stellen. Sie will sich "auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren, 80 Prozent ihrer relevanten Prozesse digitalisieren und dadurch signifikante Effizienzgewinne realisieren", erklärte das Unternehmen. Die Geschäftsbereiche würden auf nur noch zwei reduziert: "Privat- und Unternehmerkunden" sowie "Firmenkunden". Das Handelsgeschäft im Investmentbankring werde zurückgefahren.
"Die Fokussierung aufs Kerngeschäft und die damit einhergehende Aufgabe einzelner Geschäftsaktivitäten sowie die Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen werden zu einem Stellenabbau in Höhe von rund 9.600 Vollzeitkräften führen", erklärte die Commerzbank. Es sollten dazu "zeitnah" Gespräche mit den Arbeitnehmergremien beginnen. Zuletzt hatte das Unternehmen gut 50.000 Mitarbeiter.
Der Umbau kostet die Bank einiges; sie rechnet mit 1,1 Milliarden Euro. Dividendenzahlungen an die Aktionäre werde es vorerst nicht geben, teilte die Bank mit. Mögliche Gewinne sollen in die Rücklage fließen. Damit geht auch der Staat leer aus, der nach seiner Rettungsaktion für die Bank in der Finanzkrise derzeit noch etwa 15 Prozent der Anteile hält.
In Zusammenhang mit dem Umbau erwartet das Unternehmen im laufenden dritten Quartal einen Verlust. Das Gesamtjahr 2016 soll aber "ein leicht positives Konzernergebnis" bringen.
Der Umbauplan sei dem Aufsichtsrat vorgelegt worden und werde am Freitag vom Vorstand beschlossen, erklärte die Commerzbank. Die Veröffentlichung bereits am Donnerstag sei eine "Reaktion auf aktuelle Marktgerüchte". In den vergangenen Tagen waren insbesondere zum Stellenabbau immer neue Zahlen in Umlauf gebracht worden. Außerdem gab es Berichte über eine Fusion mit der ebenfalls angeschlagenen größten deutschen Bank, der Deutschen Bank.
Nach der offiziellen Bekanntgabe der Commerzbank-Pläne sank der Aktienkurs am Donnerstag entgegen der Dax-Entwicklung zunächst um knapp 0,8 Prozent. Damit kostete das Papier nur noch 5,95 Euro.
Spricht eher weniger für die bisherige Effizienz, wenn man 20% der Mitarbeiter einfach so abbauen kann. Banken eben.
Tatsächlich ... nirgends "börsenotiert" gelesen
jago
Satire oder ernst ?
steht scho laung auf den Börsenseiten ..
und bald schreibt die DOITSCHE Bank dasselbe..
may be wird sie genauso teilverstaatlich wie einst die Commerzbank !