Brexit erfordert 100 Millionen Formulare
BRÜSSEL/LINZ. Der Ausstieg der Briten bringt vor allem Kosten und Bürokratie
"Die Demagogen hetzen, die Betriebe zahlen. Das ist die Lehre aus dem geplanten Brexit", sagt der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl.
Im EU-Parlament wurde einmal mehr deutlich, welche Folgen der Ausstieg der Briten aus der EU für alle haben wird. "Insgesamt brauchen allein oberösterreichische Firmen pro Jahr 500.000 Zolldeklarationen und Ursprungszeugnisse. Rechnet man noch die Wartezeiten an der Grenze dazu, verursacht dies Kosten von bis zu 50 Millionen Euro", sagt Leitl.
Europaweit müssten rund 10.000 neue Zollbeamte eingestellt werden, um den Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ordnungsgemäß abwickeln zu können. Insgesamt wären 100 Millionen Formulare bzw. Verfahren erforderlich.
Oberösterreich hat mit Großbritannien ein bilaterales Handelsvolumen von rund drei Milliarden Euro. Oberösterreichische Firmen sind mit zwei Milliarden Euro auf der Insel investiert. Für sie wird das Leben mit dem geplanten Ausstieg aus der Wirtschafts- und Zollunion nicht gerade einfacher. (dm)