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"Bis 2020 Gewinn": Peugeot-Chef setzt Opel unter Druck

Von Von Clemens Schuhmann, 12. Juni 2017, 10:21 Uhr
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Bildergalerie "Bis 2020 Gewinn": Peugeot-Chef setzt Opel unter Druck
Bild: Reuters

PARIS/RÜSSELSHEIM. Der angeschlagene deutsche Autohersteller müsse nach der Übernahme rasch wieder Geld verdienen, sagte Carlos Tavares am Montag in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen". Den Plan dafür solle das Opel-Management innerhalb von 100 Tagen nach der Übernahme vorlegen und dann umsetzen. Einsparungsmöglichkeiten sehe er insbesondere im Einkauf, beim Vertrieb und im Export. 

Der französische Autohersteller PSA mit den Marken Peugeot, Citroen und DS hat mit seinem Zukauf Opel ehrgeizige Pläne - und setzt den deutschen Autobauer damit gehörig unter Druck: „Bis spätestens 2020 muss Opel Gewinn machen“, sagte Konzernchef Carlos Tavares im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe).  Zwei Prozent operative Marge bis dahin seien das Ziel. Und bis zum Jahr 2026 solle Opel auf das heutige Ertragsniveau von PSA kommen - das wären also sechs Prozent operative Marge. Den Plan dafür solle das Opel-Management innerhalb von 100 Tagen nach der Übernahme vorlegen und ihn dann umsetzen. Diese könnte zum 12. September umgesetzt werden, dem Beginn der Automesse IAA in Frankfurt.

Opel solle so deutsch wie möglich bleiben, um sich mit den anderen Marken zu ergänzen, betonte Tavares. Einsparmöglichkeiten sehe er insbesondere im Einkauf, beim Vertrieb und im Export. Beschäftigungsgarantien für die rund 38.000 Opel-Mitarbeiter über die bis 2018 laufenden Tarifverträge hinaus lehnte er aber ab. "Da muss man offen und ehrlich sein: Das Einzige, was Mitarbeiter schützt, ist Gewinn." Leicht wird das nicht für den deutschen Autobauer, der seit dem Jahr 1999 ununterbrochen Verluste schreibt. Alleine im ersten Quartal 2017 hat der deutsche Autohersteller ein Minus von 180 Millionen Euro ausgewiesen. 

Beim Management von Opel setze er beim Neustart auf die vorhandene Mannschaft, sagte Tavares. "Es sind alle Führungskräfte eingeladen, mit mir den Weg zu gehen. Sie müssen nur wissen, dass es so wie bisher nicht bleiben kann. Wir können nicht den Status quo in einem Unternehmen verteidigen, das Verluste macht." Es werde schwierige Momente geben, sagte der PSA-Chef. “Doch man muss Vertrauen in die Menschen haben. Und ich habe Vertrauen in die Menschen.“ Den erwarteten Abgang von Opel-Chef Karl-Thomas Neumann kommentierte der PSA-Boss nur indirekt. „Jeder muss seine persönliche Entscheidung treffen.“ Auch die Wende bei PSA sei mit nahezu der gleichen Mannschaft gelungen, betonte Tavares. 

Der Opel-Chef geht

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass Opel-Chef Karl-Thomas Neumann seinen Posten aufgeben werde. Der Automanager wolle nur so lange an der Opel-Spitze bleiben, bis der Verkauf der bisherigen GM-Tochter an den französischen Konzern PSA Peugeot-Citroen umgesetzt sei, schrieben deutsche Medien. Neumann wolle den Aufsichtsrat am 22. Juni über seine Pläne informieren. Ein Opel-Sprecher sagte am Samstag lediglich, das Unternehmen kommentiere grundsätzlich keine Personalspekulationen. Neumann wird bereits mit seinem früheren Arbeitgeber VW in Verbindung gebracht - der 56-Jährige könnte Nachfolger des umstrittenen Audi-Chefs Rupert Stadler werden. Der bayerische Premiumhersteller ist zuletzt in der Abgasaffäre gehörig unter Druck geraten.

Der frühere VW-Manager Neumann hat in Rüsselsheim eine Menge bewirkt. Seit 2013 stand er an der Spitze des traditionsreichen Autobauers, der in den Jahren davor etliche Chefwechsel und dramatische Momente erlebt hatte. Neumann hat vor allem das Image von Opel wieder auf Vordermann gebracht. Der frühere Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bedauerte im Gespräch mit der "Automobilwoche" bereits den möglichen Rückzug Neumanns. "Ich persönlich habe schon lange mit Neumanns baldigem Abschied gerechnet, denn eine Persönlichkeit wie er kann schlicht und einfach nicht unter einem PSA-Chef Carlos Tavares arbeiten", sagte er am Samstag der Fachzeitung.

Kaufpreis 2,2 Milliarden Euro

PSA will den deutschen Konkurrenten kostengünstiger organisieren. Die Franzosen sollen für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Mrd. Euro zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Die Beschäftigten in den deutschen Werken sind über einen Tarifvertrag bis Ende 2018 vor Entlassungen sicher. PSA unterhält eigene Entwicklungszentren mit rund 13 000 Beschäftigten, so dass Doppelfunktionen und Job-Streichungen zu erwarten sind.


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4  Kommentare
4  Kommentare
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Ottokarr (1.719 Kommentare)
am 12.06.2017 15:25

Seit 1999 Verluste!! Das ich nicht lache - dann 2,2 Milliarten Euro wert😂😂 -wahrscheinlich habens die Gewinne verschoben nach Dschibutti !!

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0x00 (2.042 Kommentare)
am 12.06.2017 10:32

bevor Peugeot derartige Ansagen macht, sollten sie selbst mal lernen richtige Autos zu bauen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.06.2017 16:01

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/peugeot-citroen-starke-jahreszahlen-fuer-2016-a-1135907.html

noch nie waren soviel Peugeot auf den Strassen im Ausland . grinsen

ich finde die Forderung absolut korrekt denn Opel macht seit den letzten 20 JAHREN Defizite .. mir ist es UNVERSTÄNDLICH !

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 12.06.2017 18:39

Was sind richtige Autos? Überteuert und mit fragwürdiger Software?

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