BMW rechnet auch heuer mit einem Rekordjahr
MÜNCHEN. Chef Norbert Reithofer warnt aber vor Risiken.
Fünf Rekordjahre in Folge konnte der Autobauer BMW zuletzt verbuchen. Vergangene Woche vermeldeten die Münchner eine Umsatzsteigerung um fast sechs Prozent auf 80,4 Milliarden Euro und einen Gewinn von 5,8 Milliarden Euro. Laut dem scheidenden Konzernchef Norbert Reithofer rechne man auch im laufenden Jahr wieder mit Bestwerten.
Allerdings würden viele Unsicherheiten existieren, sagte Reithofer gestern Mittwoch bei seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz. Für BMW dürfte, wie auch für die Oberklasse-Konkurrenten Audi und Mercedes, der Erfolg vor allem vom chinesischen Markt abhängen. Reithofer sieht China auf dem Weg zu einem "normalen Markt". Die Zeiten des gewaltigen Wachstums seien wohl vorbei. "Wir sind da wirklich verwöhnt gewesen", sagte Reithofer. Dass sich die enormen Zuwachsraten der vergangenen Jahre allerdings nicht fortschreiben lassen würden, sei immer klar gewesen.
China, mittlerweile weltgrößter Automarkt, wird der große Treiber der Branche bleiben, an Tempo aber verlieren. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres flaute die Nachfrage speziell nach großen BMW-Modellen bereits ab. In anderen Wachstumsländern wie Brasilien oder Russland ist die erhoffte Dynamik ausgeblieben.
Positiv soll sich für BMW das neue Portfolio mit 15 neuen und überarbeiteten Modellen auswirken, die in diesem Jahr auf den Markt kommen. So soll der Absatz von zuletzt 2,1 Millionen Fahrzeugen übertroffen werden – und damit auch die Position als führender Premium-Hersteller abgesichert werden. Für die Kernsparte Automobile erwartet BMW auch heuer eine Gewinnspanne (Ebit-Marge) zwischen acht und zehn Prozent. Im Vorjahr lag diese bei 9,6 Prozent und damit gleichauf mit dem üblichen Renditekönig Audi.
Im Mai übergibt Reithofer nach achteinhalb Jahren das Steuer an den bisherigen Produktionsvorstand Harald Krüger und wechselt in den Aufsichtsrat. "Auch für die Zukunft gibt es viel zu tun", sagte Reithofer in Richtung seines Nachfolgers. Neben Marktschwankungen gehören zu den großen Herausforderungen vor allem der Ausbau alternativer Antriebe sowie das Erreichen der immer strenger werdenden CO2-Vorschriften.