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Arbeitslosigkeit stabilisiert sich 2017/18 auf tieferem Niveau

Von nachrichten.at/apa, 24. März 2017, 10:42 Uhr
Arbeit Arbeitslosigkeit
Arbeitslosenquote sank um 1,2 Punkte auf 9,5 Prozent. Bild: dpa

WIEN. Die heimische Konjunktur belebt sich dank Inlandsnachfrage und Außenhandel stärker als noch vor ein paar Monaten angenommen und dürfte weiter an Dynamik gewinnen.

Deshalb erhöhen Wifo und IHS ihre Wachstumsprognose für heuer auf 2,0 bzw. 1,7 Prozent. Auch für 2018 sind sie mit 1,8 bzw. 1,5 Prozent BIP-Plus optimistisch. Erstmals seit längerem dürfte heuer die Arbeitslosigkeit ganzjährig sinken.

"Die österreichische Volkswirtschaft befindet sich in einer Aufschwungphase", erklärte am Freitag das Wirtschaftsforschungsinstitut. Es gebe nicht nur deutliche Hinweise auf eine weitere Konjunkturbelebung, sondern auch darauf, dass der Aufschwung selbsttragend sei. Schon 2016 hatte das Wachstum an Breite genommen, lag im Gesamtjahr real aber bei lediglich 1,5 Prozent. Heuer im Februar habe der Wifo-Konjunkturtest eine neuerliche Verbesserung der bereits sehr guten Konjunkturbeurteilung durch die Unternehmen gezeigt: Der Konjunkturausblick der Firmen habe jetzt den höchsten Stand seit März 2011 erreicht.

Die Festigung des Konjunkturaufschwungs in Österreich geht laut Institut für Höhere Studien (IHS) von der weiter robusten Binnennachfrage und den leicht anziehenden Exporten aus. Die Inflation dürfte heuer laut Wifo auf 1,7 und laut IHS auf 1,9 Prozent steigen, die Lage am Arbeitsmarkt sollte sich stabilisieren. Aufgrund der politischen Risiken bleibe die Unsicherheit aber hoch, verweisen das Wifo und das IHS auf den kommenden EU-Austritt der Briten (Brexit), die Protektionismus-Gefahren rund um die US-Politik sowie die Wahlen in großen EU-Ländern.

 

Bild: APA

Wifo sieht 2018 keine höhere Arbeitslosigkeit

Erstmals wird die Arbeitslosenrate in Österreich heuer nach längerer Zeit zurückgehen - in ihrer letzten Prognose von Dezember hatten die beiden Institute Wifo und IHS für 2017 noch mit einem Anstieg der Quote gerechnet, sowohl nach nationaler als auch nach Eurostat-Definition.

Zur Stabilisierung der Arbeitsmarktlage sollten laut Institut für Höhere Studien (IHS) neben der Konjunkturaufhellung auch die Maßnahmen des Regierungs-Arbeitsprogramms führen. Die Expansion der Beschäftigung sollte bis 2018 mit 1,4 und 1,2 Prozent äußerst kräftig bleiben, sodass auch der Anstieg des Arbeitskräftepotenzials absorbiert werden kann.

Wegen der anhaltend starken Ausweitung des Arbeitskräfteangebots dürfte die Arbeitslosenrate laut Wifo 2017 nur leicht sinken und 2018 stagnieren. Die anhaltend kräftige Ausweitung der Beschäftigung habe bereits 2016 nochmals an Schwung gewonnen und damit zunehmend einen Rückgang der Arbeitslosigkeit ermöglicht. Zwar sei 2016 die Arbeitslosenquote im Gesamtjahr noch gegenüber dem Jahr davor angestiegen, "im saisonbereinigten Monatsverlauf zeigte sich aber bereits eine rückläufige Tendenz", so die Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo).

Arbeitskräfteangebot wird zunehmen

2017/18 weiter kräftig zunehmen werde das Arbeitskräfteangebot wegen des Anstiegs der Erwerbsquote älterer Arbeitskräfte (durch frühere Pensionsreformen) und der kontinuierlichen Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen, so das Wifo. Zugleich sei mit weiterem Zustrom ausländischer Arbeitskräfte durch traditionelle Migration zu rechnen. Unsicherheitsfaktor sei die Entwicklung des Zugangs Asylsuchender und subsidiär Schutzberechtigter zum Arbeitsmarkt.

Weil mit der BIP-Belebung die Beschäftigung weiter steigt, revidierte das Wifo nun die Prognose fürs Wachstum der aktiv unselbstständigen Beschäftigten nach oben - für heuer auf +1,6 Prozent (bzw. +56.000) und für 2018 auf +1,3 Prozent (oder +45.000 Menschen).

Wegen der lebhaften Arbeitskräftenachfrage sinkt die Arbeitslosigkeit laut Wifo unbereinigt bereits seit November und die Arbeitslosigkeit der inländischen Arbeitskräfte schon seit April 2016. Für 2017 rechnet man deshalb mit 3.000 weniger Arbeitslosen, die Quote soll nach nationaler Rechnung heuer von 9,1 auf 8,9 Prozent sinken und 2018 dort verharren; das IHS jedoch sieht wie im Vorjahr auch heuer noch 9,1 Prozent und 2018 dann sogar höhere 9,2 Prozent.

Das Wachstum des realen privaten Konsums in Österreich dürfte sich heuer von 1,5 auf 1,2 Prozent abbremsen, nimmt das IHS an. Zwar würden belebende Impulse heuer wegfallen, aber die Erhöhung der Negativsteuer im Rahmen der Steuerreform werde erst dieses Jahr wirksam.

Investitionstätigkeit wurde belebt

Die Investitionstätigkeit belebte sich 2016 merklich, die Ausrüstungsinvestitionen - speziell die Fahrzeugnachfrage - stiegen kräftig. Zudem legten die Bauinvestitionen erstmals nach drei Jahren wieder zu, so das IHS. Die Güterexporte sollten heuer und 2018 um je 3,8 Prozent zulegen, die Gesamtexporte um 3,5 bzw. 3,4 Prozent, nimmt das IHS an. Für die Gesamtimporte werden 3,4 bzw. 3,1 Prozent Plus erwartet, sodass die Nettoexporte 2018 wieder einen kleinen positiven Wachstumsbeitrag leisten. Laut Wifo kann der heimische Export vor allem vom Anziehen der Nachfrage aus dem Euroraum profitieren, aber auch durch eine lebhaftere Konjunktur in den USA und in Ostmitteleuropa.

Das überarbeitete Arbeitsprogramm der Regierung, das auf eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich abzielt, wird vom IHS ausdrücklich begrüßt: "Insbesondere Senkungen der Lohnnebenkosten, höhere Arbeitszeitflexibilität und Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik sind positiv zu beurteilen." Das Wifo freilich sieht zum Umsetzungszeitplan der Maßnahmen des Regierungsprogramms auch "interne Risikofaktoren", die sich daraus für die Prognosejahre 2017 und 2018 ergeben.

Die Weltwirtschaft soll laut Wifo wie 2016 auch 2017 kaufkraftgewichtet um 3,5 Prozent expandieren. In den USA werde die Wirtschaft nach einer Wachstumsdelle 2016 im Jahr 2017 wieder stärker wachsen, nämlich um 2,2 nach 1,6 Prozent. Auch in der EU dürfte sich die Konjunktur weiter beleben, hier werden heuer 2,0 nach 1,9 Prozent BIP-Plus gesehen, für die Eurozone 1,9 nach 1,7 Prozent. Die wichtigsten Austro-Exportmärkte dürften im Schnitt 2017/18 um je rund 2 Prozent wachsen, so das Wifo

Österreichs Fiskalpolitik expansiv ausgerichtet

Österreichs Fiskalpolitik bleibe 2017 trotz der günstigen Konjunktur tendenziell expansiv ausgerichtet, sagt das Wifo. Für 2016 sieht man den Finanzierungssaldo des Staates (laut Maastricht) nun nur mehr bei -1,4 Prozent des BIP und für heuer bei -1,2 Prozent (statt noch im Dezember befürchteter -1,5 Prozent); 2018 soll der Saldo dann -0,7 (statt -1,1) Prozent ausmachen, so das Wifo. Etwas pessimistischer ist das IHS, das für 2016 und 2017 mit jeweils -1,4 Prozent Abgang rechnet, für 2018 dann mit -1,1 Prozent.

Die Teuerung hat wegen des Ölpreisanstiegs wieder angezogen, das Wifo geht für 2017/18 von je 1,7 Prozent aus, nach 0,9 Prozent im Vorjahr. Das IHS erwartet einen Anstieg des VPI von je 1,9 Prozent für 2017/18, weist aber auf den Ölpreiseffekt hin: Samt diesem sei die Inflation im Februar auf 2,2 Prozent geklettert, ohne Nahrungsmittel und Energie (Kerninflation) aber nur auf 1,6 Prozent. Den Brent-Preis sieht das Wifo heuer im Schnitt bei 57 Dollar/Fass, für 2018 bei 59 Dollar, nach 43,7 Dollar voriges Jahr.

Die Geldpolitik der EZB dürfte 2017 noch expansiv bleiben, glaubt das Wifo: "Erste Zinsschritte sind erst im Jahr 2018 zu erwarten." Die expansive Ausrichtung dürfte noch so lang aufrecht bleiben, bis sich die Preisdynamik im Euroraum dem EZB-Inflationsziel von rund 2 Prozent nähert, so das Wifo.

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8  Kommentare
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linzerleser (3.623 Kommentare)
am 24.03.2017 22:04

Wieder einmal anscheinend Märchenstunde für die Dummen Ösis oder?
Zahl der Schulungsteilnehmer steigen jeden Monat seit einiger Zeit um ja nicht die 500.000er Grenze vor der Nächsten Wahl zu durchbrechen.
Nicht viel anders wirds wohl auch nicht bei Rehageld Bezieher und Pensionen sein oder?
Hauptsache die Grenze wird nicht durchbrochen oder?

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am 24.03.2017 15:02

Jobs gibt es jetzt bereits genug. Das Problem ist, dass die am Markt verfügbaren Arbeitskräfte in unserem Hochlohnland kaum wirtschaftlich eingesetzt werden können. Es mögen manche Leser vielleicht nicht wahrhaben oder hören, doch gibt es Viele, die einfach nicht Deutsch lernen, dann gibt es Männer aus anderen Kulturkreisen, die sich von einer Frau sicher nichts anschaffen lassen,... Manche (egal, ob Österreicher oder nicht) sagen ganz klar, dass sie lieber arbeitslos bleiben, als für den angebotenen Lohn zu arbeiten.

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observer (22.145 Kommentare)
am 24.03.2017 17:51

Es gibt etwa 40 000 offene Jobs und mehr als 400 000 Arbeitslose. Da sehe ich nirgends genug Jobs.

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am 24.03.2017 20:06

Mich würde interessieren, wie diese Zahlen ermittelt werden und wie lange aktuell "Arbeitslosigkeit" dauert. Meine Wahrnehmung nach diversen Gesprächen mit Führungskräften aus ganz Ö ist eine andere als 40000 Jobs für 400000 Menschen. Interessant wäre auch, wie viele von den 400000 wirklich in der Wirtschaft einsetzbar sind bzw. überhaupt arbeiten wollen. Vielleicht haben Sie eine objektivere oder bessere "Observation" als ich zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.03.2017 13:52

sollte Trump seine Importe reduzieren wie er es propagierte, werden alle Länder daran leiden und mehr Arbeitslosen bekommen .

ABER :
Trump wird seine in USA produzierte Ware auch an den Mann / Frau bringen müssen...wenn er jedoch Obamacare vernichtet wird die US Armut wieder zunehmen .. und dann ? wer kauft das Zeug ?
Der US Binnenmarkt schafft es ALLEINE nicht .
außer Trump investiert VIELE MILLIARDEN US DOLLAR in die US Infrastruktur und schafft dort TAUSENDEN Arbeitsplätze .

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dachbodenhexe (5.629 Kommentare)
am 24.03.2017 12:02

Noch keiner in den Medien hat die Frage je gestellt warum bei einer hohen Arbeitslosigkeit von den Politikern weitere Arbeitskräfte ins Land geholt werden.
In diesem Zusammenhang wäre eine Antwort auf diese Frage schon erforderlich.

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observer (22.145 Kommentare)
am 24.03.2017 11:11

Selbst wenn die Arbeitslosigkeit nicht ansteigen sollte, dann ist das doch überhaupt kein Erfolg. Die Überschrift des Artikels hätte genausogut lauten können: "Arbeitslosigkeit gehrt 2017/18 bicht zurück". Das wäre nciht manipulativ sondern ehrlicher gewesen. Oder sind über 400 000 Arbeitslose ein Normalzustand und erstrebenswert ??? In meinen Augen nicht und in den Augen der meisten ÖsterreicherInnen sicher auch nicht. Der Verfasser oder die Verfasserin dieser Überschrift hat aber offfensichtlich ein anderes Augenmass oder nicht sonderlich beim Verfassen dieser Überschrift nachgedacht.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 24.03.2017 11:04

meine Kristallkugel sagt aber ganz was anders grinsen

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