"Apple will drei neue Fabriken bauen" - Trump stiftet Verwirrung

27.Juli 2017

Die Fabriken des IT-Konzerns in den USA sollen demnach "groß, groß, groß" werden. Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird Apples Produktionspartner Foxconn im US-Bundesstaat Wisconsin ein neues Werk bauen. Trump macht bereits seit dem Wahlkampf massiv Druck auf amerikanische Firmen, mehr im Heimatland zu produzieren.

Apples iPhones und die meisten anderen Elektronik-Geräte werden vor allem in China hergestellt. In Asien befinden sich weite Teile der Zulieferkette und auch große Reserven günstiger und qualifizierter Arbeitskräfte. Deswegen gilt es in der Branche als unwahrscheinlich, dass Smartphones effizient in den USA produziert werden können.

Apple hat bereits ein Werk in den USA: Der Konzern siedelte in Texas 2013 die Produktion seines Computers Mac Pro an. Die Geräte sind für Kreativ-Profis gedacht, die zum Beispiel viel Rechenleistung für Videoschnitt oder Bildbearbeitung brauchen. Sie sind teuer und werden in kleinen Stückzahlen gebaut.

Das Modell wurde außerdem seit 2013 nicht mehr aktualisiert: Apple hatte sich mit der Entscheidung, auf zwei mittelstarke Grafikkarten zu setzen, in eine Sackgasse manövriert und kündigte vor kurzem die Entwicklung eines komplett neuen Modells an. Wo das gebaut wird, ist unbekannt. Seine iPhones lässt der Konzern lokal nur in Ländern bauen, wo es ansonsten Verkaufsbeschränkungen wie hohe Zölle gäbe. So wurde mit dem asiatischen Produktionspartner Foxconn eine Fertigung in Brasilien aufgesetzt.

Foxconn: Milliardeninvestition in Wisconsin

Der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn wird im US-Bundesstaat Wisconsin für zehn Milliarden US-Dollar (8,52 Milliarden Euro) ein neues Werk bauen. Trump kündigte den Bau der Fabrik am Mittwochabend feierlich im Weißen Haus an.

Der US-Präsident sagte, das Werk werde schon zu Beginn 3.000 "amerikanischen Arbeitern" einen neuen Job bieten. Viele weitere würden folgen, sagte er. Das Potenzial liege bei 13 000 Arbeitsplätzen.

Die Fabrik wird Display-Panels für Fernsehgeräte herstellen. Foxconn gehört der Flachbild-TV-Pionier Sharp. Trump sagte, der Foxconn-Deal sei ein Beweis dafür, wie zugkräftig das Label "Made in the USA" sei.

Im Beisein von Foxconn-CEO Terry Gou sagte Trump: "Wäre ich nicht gewählt worden, würde er unter Garantie keine zehn Milliarden Dollar investieren." Über eine Milliarden-Investition von Foxconn in den USA wird schon seit einiger Zeit spekuliert. Das geplante Werk soll 2020 fertig sein.

Das Thema neuer Arbeitsplätze in den USA war 2016 ein Schwerpunkt des Wahlkampfs von Trump. Die Foxconn-Fabrik liegt im Heimatstaat Paul Ryans, des einflussreichen republikanischen Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses.