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Amazon spielt Toys ‘R’ Us an die Wand

Von Susanna Sailer und Alexander Zens, 20. September 2017, 00:04 Uhr
Amazon spielt Toys ‘R’ Us an die Wand
In den USA und in Kanada muss die Spielwarenkette Toys ‘R’ Us Insolvenz anmelden. Österreichs 15 Märkte sind nicht davon betroffen. Bild: APA

NEW YORK/HAID. Der Spielzeug-Händler ist in den USA insolvent. Auch Oberösterreichs Spielwaren-Anbieter müssen sich gegenüber der Online- Konkurrenz anstrengen.

Der weltweit größte Online-Händler Amazon zwingt den stationären Handel immer häufiger in die Knie. Das bekommt nun auch der US-Spielwarenkonzern Toys ‘R’ Us zu spüren. Gestern, Dienstag, stellte die Handelskette in den USA und Kanada Antrag auf Gläubigerschutz nach "Chapter 11". Die Insolvenz ist nicht nur, aber vor allem auf die Internet-Konkurrenz zurückzuführen. Schulden über fünf Milliarden US-Dollar haben sich angehäuft.

"Die Zahlungsfähigkeit der europäischen Landesgesellschaften, damit auch jener in Österreich, ist aber gesichert. Für uns ändert sich nichts", sagt Franz Schweighofer, Chef von Toys ‘R’ Us Österreich.

Toys ‘R’ Us wurde 1948 in den USA gegründet und betreibt mehr als 1800 Märkte in 37 Ländern. In Österreich gibt es 15 Filialen mit 400 fix Beschäftigten. Am Oberösterreich-Standort in Haid ist die Österreich-Zentrale. "Unsere Expansion geht weiter", sagt Schweighofer. Für 2017 sei in Parndorf eine neue Filiale geplant. Verhandlungen für zusätzliche Standorte seien im Gange.

Den stärker werdenden Online-Handel sieht Spielwaren-Geschäftsfrau Ulrike Zechel aus Linz generell als Bedrohung. "Vor allem die Großen wie Amazon werden der Gesellschaft das Genick brechen. Unser soziales Gefüge wird Schaden nehmen, wenn viele Arbeitsplätze verloren gehen."

86 Geschäfte weniger seit 2010

Der US-Konzern Toys ‘R’ Us habe kleine Fachgeschäfte wie ihres nicht wirklich tangiert, sagt Zechel: "Unsere Klientel kauft nicht irgendetwas, sondern schaut auf gute Qualität und Sinnhaftigkeit des Spielzeugs."

Der Buchhändler Thalia führt in seinen 35 Österreich-Filialen eigene Spielwaren-Abteilungen. "Diese Schiene hat sich gut entwickelt. Wir legen jedes Jahr im einstelligen Bereich zu", sagt Thalia-Geschäftsführer Thomas Zehetner. Spielwaren und Gesellschaftsspiele seien längst zu einem Teil des Kernsortiments geworden.

Jeder im stationären Handel müsse sich warm anziehen, sagt Georg Obereder, Obmann der Fachgruppe Papier- und Spielwarenhandel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich: "Kleine, leistungsfähige Händler sollten das Internet aber auch für sich nutzen und Online-Schienen haben." Vor allem für Fachgeschäfte in ländlichen Gebieten, die keine optimale Lage hätten, sei das wichtig.

Die Zahl der Papier- und Spielwarenhändler in Oberösterreich ist seit dem Jahr 2010 von 441 auf 355 gesunken. Von den 355 Betrieben verkaufen 68 nur oder überwiegend Spielwaren.

40 Jahre betreibt Harald Glofak schon sein Fachgeschäft "Spielhaus" in Wels, überwiegend alleine. Ende Februar 2018 wird er es zusperren, weil er in Pension geht. Eine Nachfolge-Regelung habe sich nicht ergeben, sagt Glofak: "Einen Branchenprofi zu finden, der ein Geschäft mit 70 Quadratmetern übernimmt, ist schwierig." Der Spielwarenhandel sei aufwändig, was auch am Ersatzteilservice für technische Produkte liege.

Das Geschäft selbst sei bis zuletzt gut gelaufen, sagt Glofak. Immer wenn die Nachfrage etwas zurückgegangen sei, habe er sich etwas Neues einfallen lassen. Mit Nischenprodukten, Beratung und Service könne man punkten. "Zuletzt habe ich das Modelleisenbahn-Geschäft stark forciert."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 20.09.2017 20:01

Nettes Märchen - aber auch wenn es dem derzeit vorherrschenden Narrativ entspricht, aber eben doch nur ein Märchen:

Toys ‘R’ Us wurde vor ein paar Jahren von "Finanzinvestoren" übernommen und der Kaufpreis, wie in der Branche so üblich, dem übernommenen Unternehmen als Schuldenrucksack umgehängt:

Dieser Rucksack, und nicht A....., wurde für das Unternehmen existenzbedrohend.

Aber was zählen schon Fakten in diesen türkisen Zeiten, wo ein talentierter junger Schönling 14 Milliarden einspart, indem er seinen Industriellenfreunderln gleich einmal vier Millarden Steuersenkung spendiert.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.09.2017 13:11

betreffend Amazon möchte ich folgendes berichten :

ich habe gestern und heute Morgen auf unterschiedlichen Online Apotheken Produkte gesucht ,( keine Medizin ) in Ö und in D und nichts gefunden weil der Onlinedienst SOOOOOOO SCHWACH ist .
Entweder sie führen die Produkte nicht oder sie liefern nicht nach Österreich .
Dann habe ich Amazon eingeschalten und auf anhieb ALLES in Hülle und Fülle gefunden .

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