Altlasten und schlechte Buchungslage: Body & Health Academy ist pleite
HASLACH. Möglicher Investor ist diese Woche abgesprungen – Zukunft ungewiss.
Am Dienstag ist ein potenzieller Investor aus Oberösterreich abgesprungen, gestern, Freitag, musste das Haslacher Bildungsinstitut Body & Health Academy (B&H) Insolvenz anmelden. 1,4 Millionen Euro an Schulden stehen laut den Gläubigerschutzverbänden KSV und Creditreform Aktiva in Höhe von etwa 644.000 Euro gegenüber.
Laut Kurt Mitterer, Geschäftsführer des Wiener Beratungsunternehmens Management Impulse, das die angeschlagene B&H Anfang 2014 übernommen hatte, gab es für die Pleite vor allem zwei Gründe. Zum einen sei die Buchungslage für die Kurse aus dem Gesundheits- und Wellnessbereich zuletzt rückläufig gewesen. Eine Tendenz, die Anfang 2013 eingesetzt hatte, als wegen einer Gesetzesänderung keine akademischen Lehrgänge mehr angeboten werden konnten. "Zum anderen gab es Altlasten, die unser Vorgänger hinterlassen hatte", sagt Mitterer im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Der Vorgänger, das war B&H-Gründer Johannes Kainberger. Nach dem Einstieg der Wiener behielt er vorerst 40 Prozent am Unternehmen und blieb Geschäftsführer. Nach einem halben Jahr aber kam der Bruch, Kainberger wurde abberufen, die Anteile wanderten zu Management Impulse. Kainberger habe laut Mitterer beim Unternehmen "einen Riesenkredit offen", den er nicht mehr bedient habe, zudem habe er seine Geschäftsführer-Tätigkeit vernachlässigt – so sei es zur Abberufung gekommen. Den Kredit leugnet auch Kainberger nicht, er habe ihn bis zu seinem Abgang bedient. Dann aber habe B&H plötzlich den offenen Teil sofort fällig gestellt.
Kainberger sieht die Schuld am Scheitern bei den neuen Eigentümern. "Die Fehler lagen im operativen Bereich. Dieses Ende wäre vermeidbar gewesen", sagte Kainberger, der Management Impulse vorwirft, sich nicht in genügendem Maße für die Befindlichkeiten der Teilnehmer und Referenten gekümmert zu haben.
Wie es mit den B&H-Lehrgängen weitergeht, ist noch offen. Mitterer kündigte an, dass mit anderen Anbietern verhandelt werde, damit die Kunden ihre Kurse dort abschließen können. (stef)
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