Air Berlins Aufsichtsrat für Verkauf an Lufthansa
BERLIN. Die insolvente Fluglinie Air Berlin bleibt im Verkaufsprozess bei der in der vorigen Woche eingeschlagenen Linie.
Der Aufsichtsrat des Unternehmens stimmte dem Plan zu, über den Verkauf des Fluggeschäfts weiter mit der AUA-Mutter Lufthansa und dem Billigflieger Easyjet zu verhandeln, wie Air Berlinam Montag mitteilte.
Die Verhandlungen sollen bis zum 12. Oktober dauern. Dabei sollen auch Teilverkäufe möglich sein. Damit stellte sich der Aufsichtsrat hinter die Entscheidung der vorläufigen Gläubigerausschüsse vom Donnerstag. Für die weiteren Teilbereiche wie die AirBerlin Technik sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden.
Ungewöhnlich viele Krankmeldungen von Piloten hatten vor zwei Wochen zu zahlreichen Flugausfällen und damit zu einem Vertrauensverlust von Passagieren geführt. Air Berlin-Chef Thomas Winkelmann fügte hinzu, man werde nicht alle 8.000 Arbeitsplätze erhalten können. Er betonte aber: "Wir sind auf dem Weg, für rund 80 Prozent unserer Kolleginnen und Kollegen gute Chancen für neue Arbeitsplätze bei den Bietern erreichen zu können." Aufatmen könne man erst, wenn die EU den Deal absegne.
Air Berlin liegen nach eigenen Angaben von der Lufthansa Angebote für die Regionalflug-Tochter Walter (LGW), die österreichische Ferienfluggesellschaft NIKI sowie Teile der Air Berlin vor. "Ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen eröffnet eine Perspektive für mehrere tausend Mitarbeiter", erklärte Air Berlin. Zum Kaufpreis von Lufthansa und Easyjet äußerte sich die Airline nicht. Hierzu hieß es nur: "Wenn die Abschlüsse wie geplant finalisiert werden, besteht eine gute Chance, den KfW-Kredit zurückzuzahlen." Die deutsche Bundesregierung hatte eine Finanzhilfe von 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ohne dieses Geld hätte man den Flugbetrieb von Air Berlin kurz vor dem Insolvenzantrag am 15. August einstellen müssen, sagte Winkelmann. "Andernfalls hätten wir am Wochenende 12./13. August 2017 die Flotte grounden müssen."
Die EU-Kommission wird nach Worten von Sachwalter Lucas Flöther das Bieterverfahren prüfen. "Wir hoffen, dass der Prozess bis Jahresende abgeschlossen ist." Vorwürfe von Interessenten über einen Einfluss der Politik auf das Verfahren bezeichnete Flöther als "völlig abwegig". Vertreter der Bundesregierung und des Landes Berlin hatten sich allerdings für die Lufthansa starkgemacht.
Das Langstreckenangebot wird von der Air Berlin indes am 15. Oktober vollständig eingestellt. Als Grund nannte die insolvente Fluggesellschaft am Montag, dass die Leasingfirmen nach und nach ihre Airbus A330-Jets zurückzögen. 10 ihrer 17 Langstrecken-Maschinen hatte Air Berlin schon am Wochenende zurückgeben müssen. Auch in Deutschland fallen Strecken weg: Bereits zu diesem Freitag (29. September) streicht Air Berlin die Verbindungen zwischen Hamburg und München sowie zwischen Köln/Bonn und München.
So sind's, die "börsennotierten".
Es wird gemauschelt, dass es nur so kracht. Seriös ist anders.
und die Ticketpreise werden antworten !