Air Berlin: Verkauf bringt bis zu 350 Millionen Euro
FRANKFURT/BERLIN. Im Übernahmekampf um die insolvente Air Berlin und deren Austro-Tochter Niki rechnet die AUA-Mutter Lufthansa mit einem Finanzbedarf von rund 300 Millionen Euro.
Der Kaufpreis werde bei 200 Millionen Euro liegen, heißt es aus Insiderkreisen. Darüber hinaus kalkuliert der deutsche Marktführer mit bis zu 100 Millionen Euro Betriebskosten in der Übergangszeit. Der Gläubigerausschuss geht davon aus, dass zwischen 250 und 350 Millionen Euro hereinkommen.
Damit bringt der Verkauf von Air Berlin genug Geld, um den staatlichen Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro zurückzuzahlen. Die staatliche deutsche Förderbank KfW dürfte bei einer Verzinsung von elf Prozent auf Jahresbasis ordentlich Gewinn machen.
Streit um Düsseldorf
Bis 12. Oktober wird bei Lufthansa und Easyjet um die Details verhandelt. Dabei dürfte vor allem um die Landerechte in Düsseldorf heftig gefeilscht werden. Im Umfeld des Gläubigerausschusses heißt es, der britische Billigflieger wolle nicht nur seine Präsenz in Berlin erhöhen, sondern auch in Düsseldorf relativ viele Start- und Landerechte übernehmen. Die Lufthansa wolle aber nicht auf alle diese Routen verzichten. Es gehe um wichtige Strecken etwa nach München oder Hamburg. Nach Düsseldorf gibt es eine Direktverbindung aus Linz.