ABB kauft GE-Sparte um zwei Milliarden Euro
ZÜRICH. Die Mutter des Innviertler Unternehmens Bernecker & Rainer, ABB aus der Schweiz, übernimmt einen Teil des US-Mischkonzerns General Electric.
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB vergrößert mit einem milliardenschweren Zukauf sein Geschäft mit Elektrobauteilen und Stromaggregaten. Der Konzern aus Zürich übernimmt um 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) die Sparte GE Industrial Solutions vom US-Rivalen General Electric (GE). Die Transaktion werde vom ersten Jahr an den Gewinn je Aktie steigern, teilte ABB am Montag mit.
Im April hat ABB, wie berichtet, den Innviertler Steuerungshersteller Bernecker & Rainer übernommen, um den Rückstand auf den Rivalen Siemens zu verkürzen.
"Mit der Übernahme von GE Industrial Solutions werden wir unsere Position als weltweite Nummer 2 in der Elektrifizierung stärken und unseren Zugang zum attraktiven nordamerikanischen Markt verbessern", erklärte ABB-Chef Ulrich Spiesshofer.
Industrial Solutions bietet unter anderem Anlagen zur Verteilung von Strom sowie Antriebstechniken an. Die GE-Sparte kam vergangenes Jahr auf einen Umsatz von rund 2,7 Milliarden Dollar und eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von etwa acht Prozent. ABB erwartet, dass der Deal im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden kann, und stellt ab dem fünften Jahr jährliche Kosteneinsparungen von 200 Millionen Dollar in Aussicht. Spiesshofer rechnet mit Kosten von 400 Millionen Dollar.
Anfangs wird der Zukauf zudem die Rentabilität des Geschäftsbereichs Elektrifizierungsprodukte schmälern: Spätestens 2020 soll die Ebitda-Marge der Sparte aber wieder in der angepeilten Bandbreite von 15 bis 19 Prozent liegen. Der Abschluss der Übernahme wird in der ersten Jahreshälfte 2018 erwartet. Teil der Vereinbarung ist, dass ABB die Marke GE nutzen darf.
Wegen des Zukaufs will ABB den Rückkauf eigener Aktien vorübergehend aussetzen. Die Schweizer wollen bis 2019 eigene Titel für bis zu drei Milliarden Dollar zurückkaufen. Der Kaufpreis wurde von Branchenkennern auf 1,8 Milliarden Euro geschätzt. Die Übernahme der GE-Sparte hatte sich bereits abgezeichnet.
Die US-Amerikaner sind seit Jahren dabei, das Geschäft zu straffen und haben unter anderem die Bereiche Haushaltsgeräte und Medien verkauft. Zusätzlicher Druck kommt von Nelson Peltz vom Hedgefonds Trian Fund, der eine Konzentration auf das Industriegeschäft sowie Kostensenkungen fordert. ABB dagegen hatte sich Forderungen des aktivistischen Investors Cevian, die Stromnetzsparte zu verkaufen, widersetzt und setzt auf einen Ausbau.
Wenn nicht so viele hohe Politiker und Beamte selber in Hedgefonds und "Börsennotierte" verwikelt wären, dann gäbe es längst keinen so unanständigen Kapitalismus mehr.
Die Marktwirtschaft ist nur deswegen mit dem unmoralischen Kapitalismus verbandelt, weil die weltweit Regierenden und die Militärs darin die Macht haben.